Yoga und Pilates sind gleichermaßen beliebt und aus keinem Studio mehr wegzudenken. Je nachdem, was du dir von einer Session auf der Matte erhoffst, kann eine der beiden Trainingsarten besser zu dir passen. Aber wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Yoga und Pilates? Das verraten wir dir.
Im Gegensatz zu Yoga ist Pilates eine vergleichsweise neue Sportart, die Gymnastik und Krafttraining miteinander kombiniert. Im 19. Jahrhundert vom deutschstämmigen Körpertrainer Joseph Hubert Pilates entwickelt, soll das Ganzkörpertraining die Muskulatur stärken und die Körperhaltung verbessern. Yoga hingegen ist eine ursprünglich rein spirituelle Lehre, die durch Meditation versucht, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Seine Geschichte reicht dabei mehrere Jahrtausende zurück. Auch heute gilt Yoga noch als spirituelle Lehre, die sich zu verschiedenen Yoga-Arten weiterentwickelt hat. Neben dem Grundgedanken und ihrer Herkunft bestehen zwischen Pilates und Yoga aber noch weitere Unterschiede.
Pilates und Yoga: Unterschied in der Atmung
Während beim Pilates die Brustkorbatmung eine zentrale Rolle spielt, lehrt Yoga die Bauchatmung. Doch worin besteht der Unterschied?
Brustkorbatmung beim Pilates: Durch intensives Einatmen durch die Nase und Ausatmen durch den Mund, soll beim Pilates bis ins Zwerchfell geatmet werden. Das Einatmen dient zur Vorbereitung auf die Übung, das Ausatmen der Übungsausführung. Diese Atmung wird nur als eine individuelle Rhythmus-Vorgabe verstanden. Der Beckenboden, das sogenannte Power House bleibt während der Atmung stets aktiv.
Bauchatmung beim Yoga: Die Atmung ist beim Yoga eine eigene Übung zur Meditation und Entspannung. Dabei wird ausschließlich durch die Nase geatmet. Nur in Ausnahmen wird zur Entspannung vollständig durch den Mund ausgeatmet.
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Unterschiedliche Ausführung der Trainingsmethoden
Sowohl Pilates als auch Yoga verfolgen eine fokussierte Kontrolle über den Körper. Dennoch unterscheiden sie sich vielfach in ihrer Herangehensweise.
Spiritualität: Während Yoga seinen Ursprung in der Spiritualität findet, kommt dieser beim Pilates keinerlei Bedeutung zu.
Trainingsform: Im Gegensatz zu Pilates beinhaltet klassisches Yoga weniger Krafttraining, während das Ziel von Pilates das Training der Tiefenmuskulatur ist.
Übungen: Im Unterschied zu Yoga sind beim Pilates die dynamischen Wiederholungen der einzelnen Übungen entscheidend, die sich nach und nach steigern lassen. Beim Yoga werden einzelne Asanas eher über einen bestimmten Zeitraum gehalten.
Trainingsumfang: Gegenüber Pilates vermittelt Yoga eine größere Vielfalt an Atem- und Körperübungen sowie Tiefenentspannungsmethoden und Meditationen. Einzelne Entspannungsübungen überschneiden sich aber, wie zum Beispiel die Cobra oder die Haltung des Kindes.
Trainingsziel: Pilates trainiert ebenso die tiefen Bauch-, Beckenboden- und Rückenmuskeln, um die Körperhaltung zu verbessern. Beim Yoga steht der Meditationsaspekt im Fokus, genau wie intensives Stretching und Kraftaufbau.
Unterschied zwischen Yoga und Pilates: Fazit
Die Unterschiede zwischen Pilates und Yoga sind recht überschaubar. Beide Trend-Sportarten streben im Großen und Ganzen danach, Wohlbefinden und Gesundheit zu fördern. Die Verbesserung von Körperbewusstsein und Beweglichkeit sind Ziele, die beide Trainingsmethoden vorrangig gemeinsam haben. Pilates und Yoga ergänzen sich demnach eher, weshalb auch du dich im Zweifelsfall nicht vor die Qual der Wahl zu stellen und entscheiden brauchst.
Yoga und Pilates halten viele für langweilig und nicht anstrengend, aber auch nur so lange, bis sie es mal ausprobiert haben. Was ist an anderen Mythen dran?
Bildquelle: Getty Images/fizkes