Die Corona-Inzidenz steigt seit Wochen auch in Deutschland wieder an. Verantwortlich sind vor allem die neuen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5. Doch bereits jetzt schauen Wissenschaftlich besorgt auf eine neue Corona-Variante: Centaurus!
Das Coronavirus verändert sich stetig weiter, das wissen wir inzwischen. Im Juni wurde in Indien eine neue Virusvariante entdeckt: BA.2.75, auch Centaurus genannt. Inzwischen wurde diese Virusvariante bereits in mehr als zehn Ländern nachgewiesen, zum Beispiel in Australien, Großbritannien, den USA – und auch Deutschland.
Was wissen wir bisher über Centaurus?
Bereits der Name BA.2.75 zeigt, dass es sich bei Centaurus um eine Subvariante der BA.2-Omikron-Linie handelt, nämlich um die 75. Subvariante. Zunächst mal also nichts Außergewöhnliches. Was viele Virologen allerdings beunruhigt: Centaurus weist eine Reihe von neuen Mutationen auf, vor allem am sogenannten Spike-Protein, mit dem das Virus in die menschliche Zelle gelangt. Damit könnte das Virus diesen Prozess noch beschleunigen. Es wird bereits gemutmaßt, Centaurus sei daher vielleicht noch ansteckender als die Omikron-Untervariante BA.5., die in Deutschland aktuell die Mehrzahl der Infektionen verursacht.
Solche Mutationen können demnach zu neuen Infektionswellen führen. Denn der Immunschutz durch eine Impfung oder eine vorherige Infektion mit einer anderen Variante schützen vor der neuen Variante nicht mehr ausreichend.
Wie viele Centaurus-Fälle gibt es bereits?
Wie viele Infektionen es bereits mit der neuen Mutante gibt, weiß man nicht ganz genau. Denn die Zahl der Fälle ist schwer einzuschätzen, da zum einen nicht alle Covid-Infektionen auf ihr Genom untersucht werden und zum anderen viele Corona-Infektionen auch ungemeldet bleiben. Vor zwei Wochen lag die Zahl der Centaurus-Fälle etwa bei 70 weltweit, wie t-online berichtet. Doch inzwischen melden immer mehr Länder Infektionen mit dieser Variante. Auch in Deutschland meldet das RKI bereits drei offizielle Centaurus-Fälle.
Wie gefährlich ist Centaurus?
Über die Gefahr, die von der neuen Subvariante ausgeht, weiß man noch nicht viel. Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die europäische Seuchenschutzbehörde ECDC stufen BA.2.75 aktuell als „Variante unter Beobachtung" ein. Die Informationen und Daten, die man aktuell zu der Mutante hat, sind noch zu wenig, um eine genaue Einschätzung abzugeben, wie gefährlich Centaurus tatsächlich ist.
Schützt die Impfung auch gegen Centaurus?
Auch weiß man bisher nicht, ob und wie gut die aktuellen Impfstoffe gegen Centaurus schützen. Auch wenn es sich bei BA.2.75 um eine Subvariante von Omikron handelt, kann bisher nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob auch die neuen Omikron-Impfstoffe wirksam gegen Centaurus sein werden. Auch wenn immer neue Imfpstoff-Varianten auf den Markt kommen: Das Coronavirus mutiert einfach zu schnell und wird den Impfstoffen immer einen Schritt voraus sein.
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