Termine hier, Deadlines da – unser Alltag wird von Stress bestimmt. Manchmal tut uns positiver Stress dank des dabei ausgeschütteten Adrenalins ja ganz gut, meist laugt er uns aber auf Dauer einfach nur aus. Ist die Arbeitswoche geschafft und das Wochenende endlich da, kommt man aber trotzdem irgendwie nicht wirklich zur Ruhe. Wir sagen: Schluss damit! Gönn‘ Dir was und genieße einfach einen Tag Nichtstun. Nicht umsonst gibt es in den USA bereits seit 1973 den „National Do Nothing Day“.
Nichtstun bedeutet genau das, was es sagt: Einfach mal rein gar nichts zu machen. Zumindest nichts, wobei man zu viel nachdenken oder handeln muss. Gänzlich frei von Druck versuchen wir, runterzukommen und den Alltag zu vergessen. Leider ist dieses „Loslassen“ nicht immer ganz einfach, doch mit ein wenig Übung wirst auch Du die Kunst des Nichtstuns beherrschen.
Warum es gut tut, einfach nichts zu tun
Unser Leben lang haben wir gewisse zeitliche Vorgaben, an die wir uns halten müssen. Abgabetermine in der Schule, dann im Studium oder der Ausbildung und schließlich im Job, bereiten uns schlaflose Nächte und unruhige Stunden. Auch nachts oder am Wochenende lässt sich der Kopf häufig nicht ausschalten. Der wohl verdiente Urlaub ist oft viel zu schnell vorbei und – ganz ehrlich – war auch nicht wirklich entspannend. Denn wer nimmt sich einfach so für mehrere Tage frei, ohne tatsächlich etwas zu planen?
Auch private Termine oder Erledigungen rauben uns Zeit und Nerven. Auf Dauer macht sich die fehlende Ruhe irgendwann bemerkbar, indem wir uns ausgelaugt fühlen, krank werden oder im schlimmsten Fall sogar Burnout bekommen. Um dem vorzubeugen, ist es wichtig, auch mal egoistisch zu sein und sich ab und zu von der Außenwelt abzuschotten – zum Nichtstun.
Nichtstun – ohne schlechtes Gewissen!
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass bloßes Nichtstun unserem Körper und Geist wahnsinnig guttut. Wir können neue Energien tanken, unser Immunsystem wird gestärkt und die Kreativität angeregt. Und wir finden Zeit, von den Belastungen des Alltags loszulassen. Wenn wir es denn tatsächlich schaffen, uns nicht ablenken zu lassen! Denn viele entwickeln ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich mal einen Tag völlige Ruhe gönnen. Im Hinterkopf wartet immer der nächste Termin oder der Gedanke daran, was noch alles besorgt und erledigt werden muss. Nichtstun wird in unserer Gesellschaft meist mit Faulheit gleichgesetzt und hat daher einen eher schlechten Beigeschmack. Dabei ist die Zeit des Nichtstuns nicht etwa eine verschwendete, sondern einfach eine anders genutzte, in der man selbst im Vordergrund steht.
Tipps für ein gelungenes Nichtstun
Um einfach mal abzuschalten und Dich ganz dem Nichtstun hinzugeben, brauchst Du nichts weiter als einen freien Tag. Diesen solltest Du im Vorfeld bereits festsetzen und Dir bewusst keine Termine oder Verabredungen in diesen Tag legen. Ein geradezu zum Nichtstun prädestinierter Tag ist Sonntag. Schlafe Dich ordentlich aus und wandere dann rüber zur Couch – oder bleib einfach liegen. Völlig egal, solange Du Dich wohlfühlst und keinen Druck verspürst. Lass entspannte Musik laufen oder einen seichten Film, dessen Handlung Du nicht unbedingt folgen musst. So kannst Du auch mal mit den Gedanken abschweifen und Dich einfach treiben lassen. Nimm ein ausgedehntes Bad und kuschel‘ Dich danach direkt wieder ein. Wenn Du müde bist, schlaf ein wenig, wenn Du einfach nur rumliegen möchtest, tue auch das. Wichtig beim Nichtstun ist, dass Du Dich nicht stresst und versuchst, nicht an morgen zu denken oder was demnächst alles ansteht.
Zugegeben, es kann manchmal ganz schön schwer sein, nichts zu tun, vor allem, wenn sich tausend Gedanken in Deinen Kopf drängen wollen. Mit der Zeit wirst Du jedoch lernen, abzuschalten, und Dir bewusst zu machen, dass Du es verdammt nochmal auch verdient hast, einfach mal das süße Nichtstun zu genießen. Dein Körper wird Dir dankbar sein!
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