Durchschnittlich schlafen wir jede Nacht etwa sieben Stunden lang und verschlafen damit circa ein Drittel unseres Lebens. Nun könnte man meinen, diese Zeit könnten wir auch gut für andere Dingen nutzen. Hier kommen allerdings fünf gute Gründe, warum wir länger schlafen sollten.
Eigentlich wissen wir, dass wir uns ohne ausreichenden Schlaf müde und schlapp fühlen. Doch trotzdem ignorieren wir regelmäßig die Signale unseres Körpers. Spätestens, wenn wir Kaffee literweise in uns reinschütten, weil der Körper angeblich eine fast schon intravenöse Koffein-Zufuhr benötigt, ist es Zeit, die Schlafgewohnheiten zu überdenken.
1. Besser eine Stunde zu viel als eine zu wenig
Wir kennen das alle, wenn wir uns abends auf der Couch räkeln, noch diese eine Sendung im TV sehen wollen und meinen, mit sieben Stunden bis zum nächsten Weckerklingeln ausreichend Schlaf zu bekommen. Morgens, wenn uns das Handy unsanft aus den schönsten Träumen reißt, haben wir mit sieben Stunden Schlaf gerade so den durchschnittlichen Schlafbedarf eingehalten. Das sollte doch genügen, denken wir. Doch unsere Wahrnehmung täuscht uns, denn statt sieben Stunden haben wir oft nur sechs Stunden oder weniger geschlafen. Und wenn wir nicht ausreichend Schlaf bekommen, dann hat der Körper das Gefühl, er wäre 48 Stunden am Stück wach gewesen. Das tut auf Dauer niemandem gut, senkt unsere Leistungsfähigkeit und ist alles andere als gesund.
2. Länger schlafen stärkt das Immunsystem
Während wir uns im Schlaf erholen, arbeitet unser Immunsystem auf Hochtouren. Nachts werden besonders viele immunaktive Stoffe ausgeschüttet. Wer viel schläft, stärkt somit sein Immunsystem. Der Umkehrschluss: Wer wenig schläft, ist hingegen häufiger krank. Langfristig kann zu wenig Schlaf sogar zu ernsthaften Erkrankungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Depressionen oder Bluthochdruck führen. Wenn wir krank sind, schlafen wir besonders lange. Im Schlaf erholt sich unser Körper, regeneriert sich und wird fit für den nächsten Tag. Der Körper wird dabei in einen Zustand versetzt, in dem das Immunsystem besonders gut arbeiten kann.
3. Langer Schlaf hilft gegen Übergewicht
Unser Aussehen ist uns wichtig, keine Frage. In Zeiten von Kalorienerbsenzählerei wäre es uns am liebsten, wir würden lästige Pfunde im Schlaf verlieren. Und das geht sogar, wenn wir länger im Bett bleiben. Schlaf fördert den Abbau von Stoffwechselprodukten, die sich tagsüber im Körper angesammelt haben. Der Kalorienverbrauch im Schlaf ist in etwa identisch mit dem des Wachzustandes. Schlafen wir zu wenig, können die Stoffwechselprodukte nicht vollständig abgebaut werden und der Stoffwechsel gerät aus dem Gleichgewicht. Das Risiko von Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Übergewicht steigt.
4. Wachstum und Wund(er)heilung im Schlaf
Über Nacht hat unser Hormonhaushalt Hochkonjunktur. Es werden besonders viele Wachstumshormone freigesetzt. Als Kind sind wir also tatsächlich im Schlaf gewachsen. Doch nicht nur das Wachstum wird im Schlaf gefördert. Auch die Wundheilung wird durch Wachstumshormone angeregt. Geschädigtes Gewebe regeneriert sich daher über Nacht schneller als am Tag. Im Zusammenhang mit unseren Hormonen gibt es noch einen weiteren Grund, lange zu schlafen. Das Hormon Leptin wird im Schlaf ausgeschüttet. Es sorgt dafür, dass wir nachts weder Hunger noch Durst verspüren. Schlafen wir also lange, heilen Verletzungen besser und unser Hungergefühl hat für mehrere Stunden Pause.
5. Die Psyche – Spiegel von Körper und Seele
Während wir schlafen, erholt sich neben unserem Körper auch unsere Psyche. Vor allem Menschen mit Schlafstörungen leiden häufig unter Depressionen. Daher ist es wichtig, dass wir länger und ausreichend schlafen, denn ein gesunder Schlaf verspricht einen gesunden Körper. In einem gesunden Körper steckt bekanntlich auch ein gesunder Geist.
Viel Schlaf sorgt vor allem für körperliche und geistige Fitness. Dadurch erhöht sich unsere Leistungsfähigkeit und wir sind ausgeglichener. Wir haben mehr Freude am Leben.
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