Angst vor dem Autofahren haben viele Menschen unterschiedlichen Alters. Das ist keine Schande! Mit unseren Tipps kannst du daran arbeiten, diese Angst Stück für Stück zu besiegen.
Die Angst vor dem Autofahren wird oft als Fahrangst bezeichnet und ist die umgangssprachliche Bezeichnung für den klinischen Begriff Amaxophobie.
Woher kommt die Angst vor dem Autofahren?
Wissenschaftlich ist Angst vor dem Fahren nicht zu 100% erforscht, aber oft hängt es mit (traumatischen) Erlebnissen zusammen, die man zuvor im Straßenverkehr hatte. Dafür muss man selbst nicht unbedingt am Steuer gesessen haben. Negative Ereignisse wirken sich oft auch später auf den Menschen aus, sodass auch Kindheitserlebnisse eine Fahrangst im Erwachsenenalter auslösen können.
Bei manchen Menschen ist die Angst vorm Autofahren permanent vorhanden, bei anderen tritt sie nur in spezifischen Situationen, wie auf der Autobahn oder an großen Kreuzungen, auf.
Symptome bei Fahrangst
Angst im Auto kann sich auf verschiedene Arten äußern. Von leichter Nervosität bis hin zu richtigen Panikattacken ist alles dabei:
- Beschleunigter Puls
- Herzrasen
- Atemnot
- Schweißausbrüche
- Zittern
- Augenzucken
- Generelle Nervosität
- Unwohlsein
- Erbrechen
- Schwindel
- Schockstarre
Achtung: Solltest du während der Fahrt solche Symptome verspüren, setze den Warnblinker und fahre rechts ran. In diesem Zustand, der sich im schlimmsten Fall noch verschlechtert, solltest du nicht weiterfahren. Damit bringst du nicht nur dich, sondern auch andere Teilnehmer im Straßenverkehr in Gefahr.
Fahrangst überwinden, so geht's!
Du möchtest die Angst vor dem Autofahren überwinden und dich endlich wieder sicher am Steuer fühlen? Das muss kein Traum bleiben: Mit etwas Übung und einigen hilfreichen Tipps kannst du die Angst Stück für Stück abtrainieren.
Das Wichtigste zuerst: Gestehe dir ein, dass du Angst vor dem Fahren hast und bestätige dir selbst, dass das absolut nicht schlimm ist. Deshalb bist du nicht komisch oder eigenartig! Jeder hat vor etwas Angst! Meistens ausgelöst durch eine Ursache - oft liegt diese weit in der Vergangenheit. Dass du dir das jetzt eingestehst und versuchst, eine Lösung zu finden, ist schon der erste Schritt in die richtige Richtung.
Akzeptiere, dass die Angst ein Teil von dir ist und dass du nicht die Einzige bist, der es so geht. Viele leiden seit Jahren darunter, andere haben es mittlerweile erfolgreich überwunden. Und genau daran arbeitest du ab sofort auch.
- Wenn du dich auf der Straße unsicher fühlst, können zusätzliche Fahrstunden mit einem Fahrlehrer (Fahrpraxis) oder einige Übungsstunden auf dem Verkehrsübungsplatz dabei helfen, mehr Sicherheit hinter dem Steuer zu bekommen.
- Stelle dich der Angst und begebe dich bewusst (mit einem Fahrlehrer) in Situationen, in denen die Angst aufkommt. Wenn du die Situationen häufig gut meisterst, wird sich auch deine Angst verändern. Körper und Geist merken, dass man vor dieser Situation keine Angst haben muss - schließlich hast du sie schon sehr oft ohne Probleme gemeistert.
- Wenn du während der Fahrt Angst bekommst: Öffne das Fenster und atme tief durch. Bewusstes Atmen verlangsamt nicht nur den Herzschlag, es beruhigt zeitgleich auch den Geist. Denke an dein Ziel und die Dinge, die dich dort erwarten. Ist die Angst während der Fahrt zu groß, halte auf dem Seitenstreifen an und versuche dich zu beruhigen und mache Atemübungen, bevor du weiterfährst.
- Lenke dich ab - aber nicht zu sehr! Wenn es dich nicht zu sehr vom Straßenverkehr abhält, kannst du dir ein Hörbuch anmachen und den Erzählungen lauschen. Das lenkt viele Menschen effektiv von Angstgedanken ab.
- Hast du berits Angst beim Einsteigen, fahre nicht direkt los. Entspannungsübungen und Atemübungen auf dem Fahrersitz helfen dir, die wohler in deiner Haut an diesem Platz zu fühlen. Fahre erst los, wenn du dich sicher fühlst.
Tipp: Solltest du deine Angst vor dem Autofahren nicht selbst in den Griff bekommen, hol dir unbedingt professionelle Hilfe durch einen Psychologen oder eine Psychologin. Sie können dir dabei helfen, deine Ängste aufzuarbeiten und zu überwinden.
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