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Psychologen-Tipps

So lernst du, endlich die richtigen Entscheidungen zu treffen

Entscheidungen treffen
© MarioGuti/iStock

Für welche Option entscheidet man sich, wenn man mehrere Möglichkeiten zur Auswahl hat? Und wie lerne ich, mit meinen Entscheidungen langfristig glücklich zu werden? Gerade in unserer heutigen Gesellschaft fällt es nicht immer leicht, den besten Weg für sich zu finden. Ich habe mit Diplompsychologin Sandra Jankowski über Entscheidungsschwierigkeiten und deren Ursprung gesprochen und von ihr Tipps erhalten, wie man Entscheidungen leichter treffen kann.

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Woran liegt es, dass es uns oft schwerfällt, Entscheidungen zu treffen?

Sobald wir mehrere Wahlmöglichkeiten haben, fühlen wir uns schnell überfordert und geraten unter Stress. Oft ist der Ausgang unserer Entscheidung ungewiss oder die Entscheidung bindet uns für mehrere Jahre. Wir werden diesbezüglich von anderen bewertet oder kritisiert, es können Konflikte, zum Beispiel mit nahen Angehörigen, auftreten. Zudem sind Entscheidungen mit Verlusten verbunden, denn, wenn ich zu der einen Sache Ja sage, dann muss ich auf eine andere verzichten. Dieser Verlust wirkt sich negativ auf unser Belohnungssystem aus und unsere Stimmung leidet darunter.

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Sich zu entscheiden heißt aber auch, Verantwortung zu übernehmen, für die wir letztendlich die Konsequenzen zu tragen haben. Wir müssen zu unserer Entscheidung stehen und diese auch vor anderen rechtfertigen. Dazu kommt eventuell auch die Angst zu versagen, wenn wir uns dann für etwas entscheiden.

Welche Art von Entscheidungen fallen uns besonders schwer?

Besonders schwer tun wir uns bei Entscheidungen, bei denen wir die Konsequenzen nicht abschätzen können oder wo kurzfristige Belohnungen ausbleiben und wir erst in ein paar Jahren wissen, ob es eine gute Entscheidung war. Oder die zu wählenden Optionen sind alle nicht besonders toll, dann fällt uns eine Entscheidung auch sehr schwer.

Welche Fehler sollte man vermeiden, wenn man eine Entscheidung trifft?

Wir sollten nie unter Stress eine Entscheidung treffen oder zu sehr auf unser Bauchgefühl hören. Wir sollten uns auch von dem Denken, dass eine Entscheidung richtig oder falsch ist, oder vom Entweder-Oder lösen. Weiterhin sollte man so viel wie möglich an Informationen über die Optionen einholen.

Diplompsychologin Sandra Jankowski
Wer mit seinen Entscheidungen zufrieden ist, steigert sein Selbstwertgefühl, weiß Diplompsychologin Sandra Jankowski. (© Sandra Jankowski)

Was macht eine gute Entscheidung aus? Gibt es eine Strategie, Hilfsmittel?

Eine gute Entscheidung ist wohldurchdacht, beleuchtet die Konsequenzen und weitreichende Folgen und ist nicht von kurzfristigen Belohnungserwartungen beeinflusst. Es gibt hierbei mehrere Methoden: die Pro- und Contra Liste, die Entscheidungsmatrix, der Entscheidungsbaum oder das 10-10-10 Modell. Kann man sich bei zwei Optionen für keine davon entscheiden, dann sollte man eine Alternative wählen, die von beiden Optionen Punkte enthalten, mit denen man zufrieden sein kann und so eine Kompromisslösung gefunden hat.

Kann man aus einer guten Entscheidung für die nächste lernen?

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Wir lernen aus jeder Entscheidung etwas für unsere zukünftigen Entscheidungen. Viele Entscheidungen, die wir tagtäglich treffen, nehmen wir oft gar nicht mehr wahr, weil sie unbewusst ablaufen. Hier orientieren wir uns dann an den bisher gemachten Erfahrungen, die in Bruchteilen von Sekunden in unserem Gehirn bewertet und verglichen werden. Es ist für zukünftige Entscheidung also wichtig, unsere getroffenen Entscheidungen zu analysieren und zu bewerten.

Was hindert dich daran, dein Potenzial auszuschöpfen?

Bereuen ist ein großes Thema. Wie lernt man, mit seinen Entscheidungen zufrieden zu sein?

Es gibt Entscheidungen im Leben, die haben weitreichende negative Konsequenzen. Deshalb ist es wichtig, sich vor der Entscheidung viele Gedanken zu machen oder bisherige Entscheidungen umfangreich zu analysieren. Vor allem sollten wir selbstbewusst mit getroffenen Entscheidungen umgehen. Wir alle machen Fehler, aber wir sollten zu den Konsequenzen stehen, diese nicht verharmlosen oder unter den Teppich kehren. Indem wir versuchen, schlechte Entscheidungen wieder gutzumachen oder nach neuen Lösungen zu suchen, tun wir viel dazu, dass wir wieder an uns glauben können und unser Selbstwertgefühl steigt. Wir lernen daraus, dass wir fehlerhafte Entscheidungen auch oft korrigieren können. Leider nicht alle ...

Bauchgefühl oder Verstand – worauf sollte man hören? Wieso kommen sich diese beiden Bereiche manchmal in die Quere?

Will man weniger bereuen, dann sollte man auf das Bauchgefühl hören, denn hier trifft häufig der Zufall eine Entscheidung und das können wir dann auch eher rechtfertigen. Möchte man aber gute Entscheidungen treffen, dann sollte der rationale Verstand eingesetzt und eine Kosten-Nutzen-Fähigkeits-Analyse durchgeführt werden. Das Bauchgefühl ist unsere Intuition, es baut auf langjährigen Erfahrungen auf. Hören wir nur auf unser Gefühl, so wählen wir womöglich eine Option, die unser Potenzial nicht ausschöpft oder Risiken beinhalten. Dann entscheidet vielmehr der Zufall, unsere Stimmung oder die Tageszeit über unsere Zukunft.

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Etwas Besseres zu verpassen ist die vermeintlich große Angst der jungen Generation. Wieso?

Aufgrund von Social Media und Co. wird uns ständig gezeigt, was wir alles im Leben verpassen können und lassen uns vielleicht davon anstecken. Ob dies mehr die jüngere Generation betrifft, ist offen, zumal es auch die bekannte Midlife-Crisis bei Männern im mittleren Alter gibt. Ich würde das so pauschal nicht sagen. Es hat eher mit der eigenen Identitätsfindung, der Unzufriedenheit und den unzähligen Möglichkeiten zu tun, die uns im Leben offenstehen. Auch das hat sich im Laufe der Zeit verändert. Die Globalität schreitet voran, wir sehen heute mehr, was alles möglich ist, als noch vor 30 Jahren. Zudem sollen wir uns selbst verwirklichen und all unsere Potenziale und Chancen nutzen. Dies hören wir von allen Seiten. Das Motto lautet: Sei glücklich! Auch das kann unzufrieden machen, da wir ständig auf der Suche nach dem Glück sind, ohne zu merken, dass dies hauptsächlich ein innerer Ort ist.

Vielen Dank für das hilfreiche Interview, Frau Jankowski!

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