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Selbsthilfe

Du wirst gemobbt? Das solltest Du jetzt tun!

Frau gemobbt

Bestimmt hast Du irgendwann in Deinem Leben schon mal etwas über Mobbing beigebracht bekommen und weißt, warum Du Dich nicht an Lästereien beteiligen solltest. Doch was macht man eigentlich, wenn man selbst das Opfer von Mobbing wird? Wenn sich mehrere Personen in Deinem Umfeld gegen Dich verschwören, stehst Du meist ganz alleine da und weißt einfach nicht mehr weiter. Bevor sich die seelischen Angriffe Deiner Kollegen, Schulkameraden oder vermeintlichen Freunde in ernstzunehmenden Depressionen manifestieren, solltest Du selbst aktiv werden. Wir zeigen Dir, an wen Du Dich in dieser schwierigen Zeit wenden kannst und wie Du Dich am besten verhältst, wenn Du gerade gemobbt wirst. 

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Cybermobbing Frauen
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Finde heraus, warum und wie Du gemobbt wirst

Wenn Du diesen Artikel liest, wirst Du vermutlich das Gefühl haben, dass Du gemobbt wirst. Manchmal ist die Situation aber auch nicht so eindeutig, schließlich kann Mobbing ganz unterschiedliche Formen annehmen und sich auch auf ganz subtile Weise zeigen. Bevor Du also aktiv wirst, solltest Du Dir erst einmal ganz klar darüber werden, was gerade konkret passiert.

Moive für Mobbing ausfindig machen
Analysiere genau, wer Dich mobbt.
  • Wirst Du wirklich gemobbt?: Auf der einen Seite solltest Du Anfeindungen, die Dich belasten, natürlich nicht verharmlosen. Allerdings handelt es sich nicht bei allen Konflikten, bei denen Du Dich als Opfer fühlst, tatsächlich um Mobbing. Ein einmaliger Streit mit den Kollegen, bei dem Du Dich ausgegrenzt fühlst, ist noch kein Mobbing. Erst wenn sich die Vorfälle häufen und Du das Gefühl hast, dass sich Dein Umfeld gegen Dich verbündet, kann man wirklich von Mobbing sprechen. Das ist natürlich relativ. Zur besseren Beurteilung der Situation solltest Du versuchen, einer vertrauten Person möglichst objektiv von den Geschehnissen zu erzählen und um ihre Einschätzung bitten.
  • Rechtzeitig reagieren: Sobald Du Dir aber sicher bist, dass Du gemobbt wirst, solltest Du möglichst schnell reagieren. Durch bloßes Aushalten und Abwarten lösen sich leider die wenigsten Probleme. Im Gegenteil kann sich das Mobbing verstärken und verselbstständigen, sodass es immer schwieriger wird, der Situation zu entkommen.
  • Führe ein Mobbing-Tagebuch: Einer der hilfreichsten Tipps ist es, ein Mobbing-Tagebuch zu führen, in dem Du möglichst genau festhältst, wann Dich wer unfair oder gemein behandelt hat. Auch wenn Du denkst, dass all diese Vorfälle so oder so in Deinem Kopf umherschwirren, vergisst man nach einer gewissen Zeit doch mehr, als man denkt. Alle Geschehnisse Schwarz auf Weiß auf Papier zu haben, soll nicht dazu führen, dass Du beim Durchlesen in Selbstmitleid ertrinkst, sondern dass Du die Situation besser analysieren kannst. Auf diese Art und Weise entdeckst Du womöglich Verhaltensmuster und kannst die Motive Deiner Peiniger verstehen lernen. Insbesondere, wenn Du an Deinem Arbeitsplatz gemobbt wirst und vorhast, rechtliche Schritte einzuleiten, solltest Du alle Ereignisse detailliert festhalten und Dir gegebenenfalls von Zeugen unterschreiben lassen.

An diese Menschen solltest Du Dich wenden

Vertraue Dich jemandem an!
Vertraue Dich jemandem an!

Das Problematische an Mobbing ist, dass sich eine ganze Gruppe gegen eine Einzelperson wendet. Als Opfer fühlt man sich oft alleine und hat am Arbeitsplatz oder in der Schule vielleicht gar keine Vertrauensperson, an die man sich wenden kann. Je nach Situation hast Du am Arbeitsplatz aber vielleicht die Möglichkeit, Dich direkt an Deinen Vorgesetzten oder an jemanden aus der HR-Abteilung zu wenden. Offiziell sprechen sich viele Firmen zwar gegen Mobbing aus, die Realität sieht leider aber oft anders aus. Besonders schwierig wird es, wenn Deine Vorgesetzten selbst am Mobbing beteiligt sind (Stichwort: Bossing). Statistisch gesehen passiert dies laut der Gewerkschaft ver.di sogar in 37 Pozent der gemeldeten Fälle. Auch in diesem Fall gibt es aber Wege, sich zu wehren. Im nächsten Abschnitt erfährst Du, an wen Du Dich in diesem Fall wenden kannst.

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An vielen Schulen gibt es spezielle Vertrauenslehrer, mit denen gemobbte Schüler sprechen können. Insbesondere bei heiklen Themen wie dem Verbreiten von Nacktfotos werden die wenigsten Schüler mit einem Lehrer reden wollen, der am Ende noch die Eltern verständigt. Wenn Du also in Deinem Schulalltag gemobbt wirst, solltest Du Deinen Mut zusammennehmen und vielleicht mit etwas älteren Jugendlichen oder Verwandten sprechen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass diese Dich wegen Deiner Ängste auslachen werden, wenn sie sehen, wie hoch Dein Leidensdruck ist.

So kannst Du Dir jetzt selbst helfen

Bleib ruhig, aber lass Dir nicht alles gefallen!
Bleib ruhig, aber lass Dir nicht alles gefallen!

In vielen Schulen gehört es mittlerweile dazu, Jugendliche über Mobbing aufzuklären. Dennoch ist Mobbing wohl in so ziemlich jeder Schule an der Tagesordnung – vielleicht auch, weil viele dieser Anti-Mobbing-Programme nicht wirklich greifen. Viele Schüler in Deutschland bekommen zum Beispiel diesen unfreiwillig komischen Spruch beigebracht, den sie immer dann äußern sollen, wenn sie gerade gemobbt werden: „Halt Stop! Ich fühle mich gemobbt. Mein Niveau – Dein Niveau = Difference! Du Loser willst mit mir Winner kommunizieren? Ich meine: Hallooo .. Abstand! Sprich mit der Hand!” Mit solchen Sprüchen macht man sich selbst wohl eher noch mehr zur Zielscheibe von Mobbing. So solltest Du Dich stattdessen verhalten:

  • Ablenkung: So schwer es auch ist, versuche Dich nicht rund um die Uhr mit den Mobbing-Vorfällen auseinanderzusetzen. Wenn Du Bekanntenkreise hast, die davon nicht betroffen sind, solltest Du Dich dazu aufraffen, mehr Zeit mit diesen Menschen zu verbringen. Wenn Du Dich aber absolut nicht imstande dazu fühlst, Dich abzulenken und gut drauf zu sein, solltest Du professionelle Hilfe suchen.
  • Keine Angriffsfläche bieten: Perfide Mobber finden immer einen Weg, ihr Opfer zu triezen. Es ist also auf keinen Fall Deine Schuld, wenn sie nicht aufhören, auf Dir herumzuhacken. Du kannst aber versuchen, ihnen möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, indem Du ihnen trotzdem freundlich und wohlwollend begegnest und Dir nicht anmerken lässt, wie sehr Dich ihre Bemerkungen verletzen. Manchmal kann diese Methode helfen, weil den Mobbern irgendwann die Lust vergehen wird.
  • Gespräch unter vier Augen: Suche das Gespräch mit mindestens einer Person, die an Deinem Mobbing beteiligt ist. Unter vier Augen sind viele Menschen viel eher dazu imstande, Empathie zu zeigen und ihr verletzendes Verhalten einzusehen. Versuche dabei selbst, möglichst ruhig zu bleiben und vor allem zu schildern, wie es Dir durch das Mobbing geht.
  • Biedere Dich nicht an: Ruhig und wohlwollend gegenüber seinen Peinigern aufzutreten, hat natürlich auch seine Grenzen. Du solltest Dir auch nicht alles gefallen lassen, nur um somit ihre Sympathie zu erlangen. Wenn sie Dich auf dem Kieker haben, machst Du die Situation so vielleicht nur noch schlimmer, weil sie Deine Gutmütigkeit ausnutzen werden und merken, dass sie alles mit Dir machen können, ohne dass Du Dich wehrst.

Hier bekommst Du professionelle Hilfe

Es kann helfen, sich anderen Betroffenen anzuvertrauen.
Es kann helfen, sich anderen Betroffenen anzuvertrauen.

Manchmal reichen Gespräche mit Freunden einfach nicht mehr aus, um über den tiefen Schmerz hinwegzuhelfen, den Mobbing anrichten kann. Wenn Du beim Gedanken, zur Arbeit oder zur Schule zu gehen, schon Bauchschmerzen bekommst, solltest Du unbedingt handeln. Es gibt mehr kostenlose Angebote, die Dir zur Verfügung stehen, als Du denkst!

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  • Psychotherapie: Eine Psychotherapie bekämpft zwar nicht das Mobbing an sich, kann Dir aber helfen, mit den Folgen klar zu kommen. Viele Menschen verfallen durch Mobbing in tiefe Depressionen oder haben sogar Suizidgedanken. Sobald Mobbing zur dauerhaften Belastung wird, kannst Du eine Psychotherapie beantragen, die in den meisten Fällen auch von der Krankenkasse gezahlt wird. Dafür kannst Du entweder erst zu Deinem Hausarzt gehen und Dir eine Überweisung und gegebenenfalls eine Empfehlung geben lassen oder eigenständig einen Termin bei einem Therapeuten vereinbaren. Dafür musst Du aber in der Regel Wartezeit einplanen, da es in manchen Städten nicht einfach ist, einen Termin zu bekommen.
  • Selbsthilfegruppen und Mobbing-Beratungsstellen: Wenn Du lieber mit anderen Betroffenen als mit einem Therapeuten sprechen willst, findest Du in Deiner Stadt womöglich Selbsthilfegruppen, an denen Du kostenlos teilnehmen kannst. Die Angebote unterscheiden sich hier stark, daher solltest Du Dich über ein Hilfetelefon beraten lassen oder selbst im Internet recherchieren. In vielen Großstädten gibt es sogar spezielle Mobbing-Beratungsstellen, die Dir helfen, wenn Du in Deinem Job gemobbt wirst.
  • Telefonische Hilfe oder Online-Beratung: Kinder und Jugendliche können bei allen Problemen montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr kostenlos die Nummer gegen Kummer anrufen. Wer lieber mit geschulten Jugendlichen schreiben möchte, kann sich bei akuten Krisen und Selbstmordgedanken an Youth Life Line wenden. Das Angebot richtet sich an junge Menschen bis 21 Jahre und wurde schon mehrfach ausgezeichnet. Erwachsene Mobbing-Opfer können rund um die Uhr kostenlos beim Hilfetelefon gegen Gewalt gegen Frauen anrufen. Die Beraterinnen sind auch in Mobbing-Fragen ausgebildet und können Dir hilfreiche Tipps geben.
  • Gewerkschaften: Bei Mobbing am Arbeitsplatz hast Du rechtlich einige Möglichkeiten. Die Gewerkschaft ver.di informiert Dich darüber, wie Du bei Deinem Personal- oder Betriebsrat Hilfe bekommen kannst und wie Du juristisch vorgehst.

Warst Du schon einmal von Mobbing betroffen oder bist es vielleicht sogar jetzt gerade? Erzähle uns, wie Du mit der Situation umgehst oder wie Du es vielleicht geschafft hast, Mobbing zu entkommen. Wenn Du Opfer von Cybermobbing bist, erklären wir Dir hier ganz genau, wie Du dagegen vorgehen kannst. 

Bildquelle: iStock/sanjagrujic, iStock/omgimages, iStock/AndreyPopov, iStock/Highwaystarz-Photography, iStock/JackF, iStock/KatarzynaBialasiewicz 

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