Wenn wir heutzutage Nachrichten auf WhatsApp oder anderen Messenger-Diensten schreiben, kommunizieren wir gerne mit vielen bunten Emojis. Es gab jedoch auch eine Zeit, in der man Gefühle nur mit Buchstaben und Satzzeichen ausdrücken konnte. Auch Abkürzungen waren sehr beliebt, denn bei SMS hatte man gerade mal 160 Zeichen zur Verfügung. Wir haben die schrägsten Ausdrücke und Kürzel aus unserer Jugend gesammelt, die dich an ICQ, SMS, MSN und Chat-Rooms der 90er und frühen 2000er erinnern werden.
#1 ∗frechgrins∗
Als es noch keine Zwinker-Emojis gab, musste man sich eben mit zwei Sternchen helfen. Richtige Frechdachse konnten das noch mit einem ∗sfg∗ (sehr frech grins) oder ∗ggggggg∗ (wahnsinnig viel Gegrinse) steigern.
#2 ∗fiesgrins∗
Not all Grinses are created equal! Wenn man seinen Chat-Partner aufgezogen hatte, unterstrich man seine neckischen Worte so oder mit einen ∗breitgrins∗. Ging das Ganze eher in eine sexuelle Richtung, schrieb man auch gerne: ∗lüsterngrins∗.
#3 mom tele
Nope, es ging hierbei nicht darum, mit seiner Mutter zu telefonieren, sondern seinem Chat-Partner zu vermitteln, dass man kurz abwesend ist, weil das Telefon (womöglich sogar das Festnetz!) geklingelt hat.
#4 CS
Die armen naiven Gemüter, die damals glaubten, dass es sich hier um eine nette Einladung auf eine Capri-Sonne (heute Capri Sun) handelte! Tatsächling ging es hier um Cyber Sex – ja, so nannte man Sexting.
#5 BIDUNOWA
Klingt ein bisschen wie der Name eines Start-ups, tatsächlich konnte man mit dieser Abkürzung herausfinden, ob jemand noch wach ist.
#6 dubido
Was sich anhört, wie eine Songzeile aus Bibis Hit „How It Is (Wap Bap …)“, bedeutete: Du bist doof. War man so richtig beleidigt, konnte man das mit einen dubidodo steigern – Du bist doch doof.
#7 Rumian
Nein, das ist kein ungewöhnlicher Kindername, mit diesem Chat-Kürzel wollte man den anderen auffordern, anzurufen (Ruf mich an!). Damals gar nicht so ungewöhnlich, wenn das Handy-Guthaben bereits leertelefoniert war, oder die Eltern in Prä-Flatrate-Zeiten die Telefonrechnung streng überwachten.
#8 büdde
In vielen Chat-Rooms ging es oft richtig schnuckelig zu. Statt einem harten „Bitte“ verwendete man lieber diese süße Form.
#9 ∗dumdidum∗
Ein bekanntes Szenario früher: sexymaus89 betritt den Chat-Room. Niemand reagiert. sexymaus89 so: ∗dumdidum∗. Der perfekte Nonsens-Ausdruck um leicht gelangweilt auf sich aufmerksam zu machen!
#10 ∗knuddel∗
Ein Ausdruck, den man nicht nur im Flirt-Chat Knuddels verwendete. Noch bevor man sich bei StudiVZ gruscheln oder bei Facebook anstupsen konnte, zeigte man so, dass man jemanden ganz ganz dolle lieb hat.
#11 HDNVML
Apropos lieb haben: HDL und HDGDL werden heutzutage immer noch verwendet. Damals trieb man Abkürzungen aber gerne auf die Spitze, um seine Liebhab-Gefühle noch zu steigern: HDNVML (Hab dich noch viel mehr lieb), HDGDLFIUEEWPOG (Hab dich ganz dolle lieb für immer und ewig, egal was passiert oder geschieht) oder HDGADLBZDSHMVUWZZE (Hab dich ganz arg doll lieb bis zu den Sternen hinterm Mond vorbei und wieder zurück zur Erde).
#12 ∗kopfschüttel∗
Bevor es animierte Emojis gab, drückte man eben so sein Unverständnis oder seine Empörung aus.
#13 ∗seufz∗
Trotz der riesigen Emoji-Palette, die uns heute zur Verfügung steht, gibt es keine gute Bebilderung für dieses Gefühl. Hach ja, die guten alten Zeiten. ∗seufz∗
#14 ∗schweißvonderstirnwisch∗
Infinite Verb-Letzt-Konstruktion in Zusammenschreibung, wie die Linguisten solche und ähnliche Bandwurm-Konstruktionen aus der Chat-Sprache nennen, kamen damals recht häufig vor. Dabei konnte man seiner Kreativität freien Lauf lassen und eine beliebig komplexe Tätigkeit beschreiben, wie etwa ∗ammilchkaffeediehändewärm∗ oder ∗mitdenfüßennachderfernbedienungfisch∗.
#15 roflcopter
Wenn etwas so derbe witzig war, dass ein einfaches rofl (rolling on the floor laughing) nicht ausreichte, kam der Roflcopter angeflogen.
#16 PP
Nicht immer ging es knuddelig zu in Chats. Wollte man jemandem beispielsweise sagen, dass er selbst an etwas schuld sei, schrieb man: Tja, PP (persönliches Pech).
#17 glg
Viele E-Mails werden auch heute noch mit „lg“ beendet, damals wollte man aber eben ganz lieb grüßen.
#18 GuK
Heute versteht man unter dieser Abkürzung „Gebärden-unterstützte Kommunikation“. Damals verteilte man so Grüße und Küsse.
#19 DaD
Dieses Chat-Kürzel hat nichts mit Vätern zu tun, sondern bedeutet: Denk’ an Dich.
#20 greetz
Besonders coole Menschen hatten damals ein Faible für englische Begriffe mit Z-Endung. Die Gleichen schrieben auch in der Schule gerne Sätze wie „BSB RULZ“ (übersetzt etwa: die Backstreet Boys sind die Geilsten) auf ihren Block.
#21 HASE
Wer heute seinem Partner diesen Kosenamen gibt, weiß womöglich gar nicht mehr, welche süße Bedeutung dieses Chat-Kürzel früher hatte: Habe Sehnsucht. HUND hingegen war da schon anzüglicher: Habe unten nichts drunter – ein sexy Ausdruck für CS. ∗zwinker∗
Mit den heutigen Emojis muss man sich bedeutend weniger merken. Trotzdem gibt es ein beliebtes Emoji, das fast alle falsch verwenden.