An die eine oder andere Streiterei mit den Eltern erinnert sich wahrscheinlich jede von uns. Besonders, wenn man während der Pubertät seine ganz eigenen Vorstellungen entwickelt, eckt man immer wieder mit der Mutter oder dem Vater an. Mit richtig strengen Eltern hattest du es in deiner Jugend allerdings eine ganze Ecke schwerer, als deine Freunde. Mit den folgenden sieben Punkten kannst du dich bestimmt identifizieren, wenn du sehr strikt erzogen wurdest. Und spürst die Auswirkungen vielleicht auch noch heute!
#1 Einfach so abends ausgehen war nicht drin
Wenn man in seiner Jugend langsam in ein Alter kommt, in dem man abends gerne mit Freunden weggehen und länger wach bleiben möchte, müssen die meisten erst mal ihre Eltern um Erlaubnis fragen. Während deine Freunde aber nur kurz Bescheid geben mussten, hattest du stets klare Anweisungen, wann du wieder zu Hause sein musstest. Vermutlich kannst du dich an einige Abende erinnern, an denen du die Erste warst, die heimgehen musste.
#2 Um Erlaubnis fragen: kein leichtes Unterfangen
Wenn du doch einmal über deine übliche Sperrstunde hinaus weggehen, bei Freunden übernachten oder auf ein Konzert gehen wolltest, konntest du nicht einfach so um Erlaubnis fragen. Das Einholen einer solchen Sondererlaubnis musste erst akribisch geplant werden. Schon Tage vorher hast du schlagkräftige Argumente gesammelt und dir überlegt, wann deine Eltern dir besonders wohlgesonnen sind. Doch auch wenn du dieses komplizierte Unterfangen noch so perfekt geplant hattest, endeten derartige Bitten meist nur in hoffnungslosen Diskussionen.
#3 Du hast erst im Erwachsenenalter angefangen zu fluchen
Strenge Erziehung beginnt natürlich nicht erst in der Pubertät. Bestimmt war es Dir schon von klein auf untersagt „böse Wörter“ zu sagen. Nie hättest du es gewagt in Gegenwart Deiner Eltern „scheiße“ oder gar Derberes zu sagen. Selbst heute harmlos klingende Begriffe wie „geil“ oder „verdammt“ waren womöglich bei dir zu Hause tabu. Wer eine derart strikte Schimpfwortpolitik in seiner Kindheit erlebt hat, dem fällt es auch im Erwachsenenalter oft noch schwer, „Arsch“ zusagen und flucht mit eher harmlosen Ausdrücken.
#4 Umstyling nach Verlassen deines Elternhauses
Während der Pubertät entwickeln viele ihren ganz eigenen Style und experimentieren das erste Mal mit Make-up, Piercings oder neuen Haarfarben. Das konntest du dir allerdings nicht so einfach erlauben! Da eh klar war, dass dich deine Mutter in kurzen Röcken oder deinem neuen Grufti-Outfit niemals aus dem Haus lassen würde, konntest du dich erst stylen, wenn die Luft rein war. Der auffällige Lippenstift wurde dann erst kurz vor Betreten der Schule aufgetragen und das Nietenhalsband im Schulrucksack versteckt. Krassere Veränderungen wie Tattoos und Piercings musstest du dir allerdings aus dem Kopf schlagen und hattest vielleicht noch im Erwachsenenalter Angst vor der Reaktion deiner Eltern, als du ihnen zum ersten Mal dein neues Tattoo präsentiert hast. Wie du Piercings vor deinen strengen Eltern verstecken kannst, verraten wir dir übrigens hier.
#5 Die erste Beziehung: Die Tür bleibt offen!
Neben Partys und deinen Outfits stellst du strenge Eltern besonders mit deinem ersten festen Freund auf die Probe. Während deine Freundinnen vielleicht nur ein peinliches Aufklärungsgespräch über sich ergehen lassen mussten und ermahnt wurden im Fall der Fälle auch ja zu verhüten, war Sex in deiner Familie ein absolutes Tabuthema. Auch wenn sich deine Eltern vielleicht denken konnten, dass Ihr euer erstes Mal vermutlich schon hinter euch hattet, sollten körperliche Annäherungen gefälligst nicht unter ihrem Dach geschehen. Dass dein Freund oder deine Freundin bei dir übernachten durfte, war absolut ausgeschlossen und selbst tagsüber musste immer schön die Tür deines Zimmers geöffnet bleiben.
#6 Du warst ein Meister des Versteckens
Trotz deiner strengen Eltern wolltest du in deiner Jugend das ein oder andere ausprobieren. Ob Kippenpackung, der erste Vibrator, Liebesbriefe oder CDs mit nicht jugendfreien Texten: Sie alle mussten natürlich vor den Augen deiner Eltern geschützt werden. Dafür hattest du eine Vielzahl raffinierter Verstecke in deinem Zimmer, um sicherzustellen, dass deine Mutter beim „Aufräumen“ nicht zufällig auf diese verbotenen Objekte stieß. Außerdem warst du eine Meisterin darin mitzubekommen, wann sich deine Eltern Deiner Kinderzimmertür näherten und du etwaige Gegenstände schleunigst unter der Bettdecke verstecken musstest.
#7 Du hast auch heute noch Geheimnisse vor deinen Eltern
Eine strenge Erziehung hört nicht automatisch mit der Volljährigkeit oder dem Auszug aus dem Elternhaus auf. Auch wenn du rein gesetzlich nicht mehr die Erlaubnis deiner Eltern benötigst, fühlst du dich auch heute noch bei vielen Entscheidungen von ihnen beäugt. Wahrscheinlich wagst du es auch jetzt noch nicht, deinen Eltern von deinen lustigen Sauf-Erlebnissen des letzten Wochenendes oder vom eigentlichen Grund deines Hollandurlaubs zu berichten.
Buch-Tipp, für alle mit Strenge-Eltern-Trauma
Wenn du merkst, dass dich die Beziehung zu deinen strengen Eltern weiterhin in deinem Leben beeinflusst, solltest du dich damit auseinandersetzen – nicht nur, aber vor allem auch dann, wenn du eigene Kinder haben möchtest oder schon hast. Ein absoluter Bestseller zu diesem Thema ist „Das Buch, vom du dir wünschtest, deine Eltern hätten es gelesen“ von Psychotherapeutin Philippa Perry. Sie geht in ihrem erfolgreichen Ratgeber den Verhaltensmustern auf den Grund, die durch schwierige Eltern-Kind-Beziehungen entstehen.
Kannst du von all diesen Erlebnissen ein Lied singen und hättest dir gerne eine etwas freiere Erziehung gewünscht oder bist du im Nachhinein froh, dass dir deine Eltern nicht alles erlaubt haben? Die Beziehung zwischen Müttern und Töchtern ist noch mal eine Sache für sich: Bei uns erfährst du die 3 Top-Gründe für Mutter-Tochter-Konflikte.