Wie wir mit uns selbst sprechen, prägt maßgeblich unser Selbstbild und unsere Erfolge. Doch oft haben sich negative Glaubenssätze als harmlos erscheinende Floskeln in unseren Alltag eingeschlichen. Diese Sätze schwächen nicht nur unser Selbstvertrauen – sie hindern uns auch daran, unser volles Potenzial zu entfalten. Was wir zu uns selbst sagen, ist wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Unsere inneren Dialoge formen unsere Realität und beeinflussen, wie wir Herausforderungen angehen. Besonders tückisch sind dabei Floskeln, die auf den ersten Blick bescheiden oder vernünftig klingen, in Wahrheit aber negative Glaubensmuster festigen. Diese vier Sätze solltest du dir dringend abgewöhnen.
#1
„Ach, das war doch nur Zufall/Glück.“
Wer Erfolge als reinen Zufall abtut, macht sich kleiner als nötig. Hinter dieser scheinbar bescheidenen Floskel verbirgt sich oft die tief sitzende Überzeugung, die eigenen Fähigkeiten seien nicht ausreichend. Dabei übersehen wir, wie viel harte Arbeit, Vorbereitung und Können tatsächlich in unseren Erfolgen steckt. Stattdessen könntest du sagen: „Ich habe mich gut vorbereitet und meine Chance genutzt“ oder „Meine Erfahrung hat mir geholfen, die richtige Entscheidung zu treffen.“
#2
„Kann man nichts machen.“
Spoiler: Doch. Diese Floskel ist ein klassischer Ausdruck erlernter Hilflosigkeit. Sie suggeriert komplette Handlungsunfähigkeit und nimmt uns jede Verantwortung – aber damit auch jede Gestaltungsmöglichkeit. Wer so denkt, gibt die Kontrolle über sein Leben ab und wird zum passiven Beobachter*in. Frage dich stattdessen: „Welche Möglichkeiten habe ich in dieser Situation?“, oder sage „Ich schaue, was ich tun kann.“ Damit bleibst du handlungsfähig und behältst eine aktive Rolle.
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#3
„Anderen geht's noch schlechter.“
Auf den ersten Blick scheint dieser Satz positiv und dankbar. Tatsächlich aber verbirgt sich dahinter oft eine problematische Form der Selbstabwertung: Wir sprechen uns das Recht ab, unsere eigenen Gefühle und Schwierigkeiten ernst zu nehmen. Dass es anderen schlechter geht, macht den eigenen Schmerz oder die eigenen Herausforderungen nicht weniger real oder berechtigt. Erlaube dir stattdessen zu sagen: „Meine Gefühle sind valide“ oder „Ich darf auch dann Unterstützung suchen, wenn andere größere Probleme haben.“
#4
„Ich kann das nicht.“
Der Klassiker-Satz. Diese drei Worte sind wie eine Mauer, die wir selbst vor uns aufbauen. Sie signalisieren unserem Gehirn, gar nicht erst nach Lösungen zu suchen. Das „nicht“ wird zur selbst auferlegten Grenze, die verhindert, dass wir neue Wege erkunden. Eine konstruktivere Alternative wäre: „Das habe ich noch nicht gelernt“ oder „Dafür brauche ich noch Übung.“ Diese Formulierungen halten die Tür zur Entwicklung offen und betonen den Prozess des Lernens statt eines vermeintlich unveränderlichen Zustands.
So kannst du an dir arbeiten
Achte eine Woche lang bewusst darauf, wie du mit dir selbst sprichst. Notiere dir diese Floskeln, wann immer sie auftauchen. Überlege dann: Was möchte ich damit eigentlich ausdrücken? Welche Ängste oder Überzeugungen stecken dahinter? Entwickle für jede negative Floskel eine positive Alternative, die dich stärkt, statt schwächt. Denn deine Worte formen deine Realität – nutze sie, um dir selbst eine starke Verbündete zu sein, keine Gegnerin. Professionelle Unterstützung, etwa durch Coaching oder Therapie, kann dir dabei helfen, tief verwurzelte negative Glaubenssätze zu erkennen und zu transformieren.
Mehr über Denkmuster und (unterbewusste) negative Selbstgespräche erfährst du auch hier.