Aufgrund vieler Beschränkungen war das Reisen in der DDR nicht so einfach. Die Ferienplätze waren heiß begehrt und deswegen Mangelware. Mit ein wenig Kreativität haben die Bewohner der DDR trotzdem das beste draus gemacht. Wir verraten dir, inwiefern Reisen in der DDR möglich war und was die beliebtesten Ziele waren.
Wie war der Urlaub innerhalb der DDR?
Einmal im Jahr waren große Sommerferien. Von Anfang Juli bis Ende August waren die Schulen geschlossen und die Schüler und Schülerinnen konnten in Ferienlager reisen. Wenn die ganze Familie in den Urlaub wollte, sah die Sache schon etwas anders aus. Zwar gab es FDGB-Ferienheime zu einem günstigen Preis, jedoch war das Angebot sehr gering und die Nachfrage zu hoch. Daher gab es in den Betrieben eine Ferienkommission, die entschied, wer fahren durfte und wer nicht. Wenn man zu den glücklichen Auserwählten gezählt hat, durfte man zu den Ferienheimen fahren. Jedoch herrschte dort ein Massentourismus und man musste sich an geregelte Essenszeiten halten und die Freizeitaktivitäten waren auch vorab organisiert. Somit war selbst im Urlaub alles geplant und es blieb nicht viel Platz für individuelle Bedürfnisse oder Entspannung. Unabhängig davon war es jedoch sehr schwierig, privat zu verreisen. Einerseits waren Privatunterkünfte viel teurer und noch viel seltener zu ergattern, als ein Platz im FDGB-Ferienheim.
Ein Gesetz regelte, dass Privatpersonen ihre Unterkünfte nur an Verwandte vermieten durften. Wenn man also Verwandte oder Bekannte an einem Urlaubsort (z. B. der Ostküste) hatte, konnte man dort ein paar schöne Tage verbringen. Natürlich war das aber eher die Ausnahme als der Regelfall. Daher griffen viele Familien, die ganz privat sein wollte, auf ihr Ferienhaus oder den Garten zurück. Selbst damals war Staycation also schon eine beliebte Urlaubsart.
Wenn du auch günstig Urlaub machen möchtest haben wir hier ein paar Tipps für dich:
War Urlaub im Ausland möglich?
Die Reise nach Polen und in die CSSR war unbürokratisch möglich. Jedoch musste man, wenn man in diese Bruderländer reisen wollte, viel Zeit, Geld, Glück und Geduld mitbringen. Man brauchte nämlich trotzdem meist ein Visum, einen Termin im Reisebüro und einen freien Platz im Hotel oder anderen Unterkünften.
Reisen in westliche Länder waren für Normalsterbliche so gut wie unerreichbar. Sollte man doch die seltene Möglichkeit bekommen haben, musste man den Ehepartner oder die Kinder als Sicherheit zurücklassen. Nur Rentner durften meist problemlos reisen, denn sollten diese nicht zurückkommen, sparte der Staat sich die Rente.
Wenn du Lust auf spontanen Urlaub bekommen hast, verraten wir dir hier unsere Geheimtipps für deinen Last-Minute-Trip:
Was waren die beliebtesten Reiseziele der DDR Bewohner?
Besonders beliebt waren natürlich die Reiseziele im Ausland. Ob man einen Platz bekommen hat bzw. sich einen leisten konnte, war die andere Frage. Das waren die beliebtesten Urlaubsorte der DDR Bewohner:
- Ungarn – Balaton
- Rumänien
- Polen
- Tschechien
- Bulgarien
- Rügen
- Hiddensee
- Sachsen
- Der Harz
- Thüringer Wald
- Spreewald
Solltest du einen Familien-Urlaub in Europa planen, schau gerne hier vorbei:
Bildquelle: IMAGO / Gerhard Leber