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Herausgefunden?

Das passiert in den 30 Sekunden vor dem Tod

Was passiert beim Sterben?

Es ist eins der großen Mysterien der Welt: Was passiert eigentlich mit uns, wenn wir sterben? Leider kann diese Frage nicht wirklich beantwortet werden, immerhin sind alle, die es wissen könnten, nicht mehr da. Dennoch gibt es spannende Erklärungsansätze, die von den Berichten von Menschen reichen, die ein Nahtoderlebnis hatten, bis hin zu diesem sehr wissenschaftlichen Ansatz: Kann eine Hirnobduktion zeigen, was in den 30 Sekunden vor dem Tod einer Frau passiert ist?

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VICE-Autor Julian Morgans hat – wie so viele Menschen – Angst vor dem Tod. Vor allem deshalb, weil Sterben so mysteriös ist. „Es ist dieses Geheimnis, das ich hasse. Die Tatsache, dass keiner weiß, was passiert, nachdem wir gestorben sind. Ich hasse das, weshalb ich nun herausfinden wollte, was, wenn überhaupt etwas, wir doch wissen.“ Deshalb tat der Autor sich kurzerhand mit dem Neurologen Dr. Cameron Shaw zusammen, um das Gehirn einer verstorbenen Frau zu sezieren. Kann man dadurch rekonstruieren, wie sie die 30 Sekunden vor ihrem Tod erlebte?

Was passiert, wenn wir sterben?

Ärzte können feststellen ob und wann ein Mensch tot ist. Was sie nicht wissen, ist, wie es sich für den Sterbenden anfühlt. Oder? Dr. Shaw beschreibt den Tod als „katastrophalen Verlust der Blutversorgung zum Gehirn“. Wenn das passiert, so wissen Ärzte inzwischen, schaltet unser Körper auf einen Tunnelblick, bis uns schwarz vor Augen wird. Shaw vermutet, dass der Tod sich dadurch ähnlich anfühlt, wie ohnmächtig zu werden – immerhin geht beides mit einem Mangel an sauerstoffhaltigem Blut im Gehirn einher. „Also ist das Erste, was du feststellst, wenn du ohnmächtig wirst, dass sich dein Blick verengt, dann folgt totale Dunkelheit.“ Der Tunnel ist also schonmal da, doch was hat es wohl mit dem sprichwörtlichen Licht am Ende dessen auf sich?

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Das passiert im Gehirn

Während der Neurologe das Hirn seziert, erklärt er, wie seine einzelnen Bestandteile funktionieren – oder im Falle der nicht mehr vorhandenen Durchblutung beim Sterben nach und nach nicht mehr funktionieren. Da die Blutversorgung unseres Gehirns von unten kommt, fängt das Organ quasi von oben nach unten an zu sterben. Durch den spezifischen Aufbau des menschlichen Hirns bedeutet das, dass in den ersten 10 bis 20 Sekunden unsere Großhirnrinde herunterfährt, die für unsere Selbstwahrnehmung, unseren Humor und unsere Fähigkeit, vorauszuplanen verantwortlich ist. Danach schalten sich der Hippocampus und der Temporallappen und mit ihm unser Kurz- und Langzeitgedächtnis sowie das Sprachzentrum ab. Zum Schluss arbeitet nur noch der Kern, beziehungsweise die Basalganglien, die für unsere bewussten und unbewussten Bewegungen und Instinkte wie Atmen, Hunger oder zum Beispiel auch unseren Sexualtrieb verantwortlich sind.

Die Funktionen im Gehirn
Die Funktionen im Gehirn

Nach Meinung von Dr. Shaw verlieren wir also in den 30 Sekunden vor dem Sterben erst unser Bewusstsein für uns selbst, dann unsere Erinnerungen und befinden uns kurz gegen Ende in einem vegetativen Zustand, bis auch unsere letzten Lebensfunktionen langsam nachlassen.

Wie sind Nahtoderlebnisse zu deuten?

Zu den Nahtoderlebnissen, von denen man immer wieder liest, wenn Menschen zum Beispiel hirntot waren aber wiederbelebt werden konnten, äußert Shaw sich eher kritisch. „Ich glaube, dass außerkörperliche Erfahrungen inzwischen widerlegt wurden, einfach da die Mechanismen, die für die Sicht und das Speichern von Erinnerungen verantwortlich sind, funktionsunfähig sind.“ Vielmehr handelt es sich um Erfahrungen, die vor dem Verlieren des Bewusstseins passieren und nicht danach oder währenddessen, oder einfach um Geschehnisse, die die Menschen sich einbilden.

Menschen berichten von ihren Nahtoderfahrungen

Ob wissenschaftlich erklärbar oder nicht, es gibt eine Menge Menschen, die von ihren Nahtoderlebnissen berichten. In unserer Bilderstrecke haben wir einige spannende Antworten für dich zusammengestellt.

Menschen berichten von ihren Nahtoderfahrungen

Menschen berichten von ihren Nahtoderfahrungen
Bilderstrecke starten (13 Bilder)

Findest du diese Erkenntnisse beruhigend? Mir geht es so – schließlich spricht nach Dr. Shaws Ausführungen alles dafür, dass wir vom Sterben selbst nicht wirklich etwas mitbekommen. Oder hättest du dir eher eine Erklärungsvariante gewünscht, bei der wir die Gelegenheit haben, uns noch einmal an die schönen Erlebnisse unseres Lebens zu erinnern? Wie stellst du dir den Tod vor? Ist deine Vorstellung eher religiös geprägt? Verrate es uns in den Kommentaren.

Bildquelle: Getty Images/ImageGeneration, Getty Images/Sunshine_Art

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