Überlegst Du, dieses Jahr zum ersten Mal auf ein Festival zu fahren, bist Dir aber noch nicht sicher, ob dieses sommerliche Vergnügen etwas für Dich ist? Oder warst Du in der Vergangenheit schon einmal auf einem großen Musikfestival und glaubst, Du seist zu alt für diesen Spaß? Dann werde ich Dir zeigen, dass Festival nicht gleich Festival ist und Dir zehn gute Gründe nennen, warum kleine Festivals viel mehr Spaß machen als Rock am Ring, Splash!, Sonne Mond und Sterne, Lollapalooza oder Wacken.
#1: Du kannst Deine eigenen Getränke mitbringen
Die meisten Musikfestivals haben ganz genaue Regeln, was das Mitbringen von Getränken auf den Campingplatz und das Festivalgelände angeht. Auf großen Festivals dürfen in der Regel nur Getränke in original verschlossenen Tetrapacks mit zur Bühne genommen werden und Glasflaschen und Dosen sind ohnehin überall verboten. Für den geplagten Festivalgänger bedeutet dies: Abenteuerliche Mischungen aus Eistee und Korn vorher in Plastikflaschen füllen, Bier aus PET-Flaschen trinken und alles schnell vor dem Eingang wegexen.
Wer es sich leisten kann, kann sich natürlich auch auf dem Festivalgelände mit Getränken versorgen, doch bei Bierpreisen von 5 Euro aufwärts sorgt man natürlich lieber vor. Viele kleine Festivals sind hingegen viel lockerer: Die meisten erlauben Dosenbier auf dem Campingplatz und bei manchen wird sogar überhaupt nicht auf mitgeführte Getränke kontrolliert. Das ist natürlich auch ziemlich umweltfreundlich. Denn so kannst Du einfach Deine eigene Wasserflasche mitbringen und nachfüllen lassen. Praktische Trinkflaschen kannst Du zum Beispiel bei Amazon* bestellen. Neben Getränken ist natürlich auch Essen ein Thema. Wie Du Dich am besten auf Festival selbst verpflegst, verraten wir Dir hier.
#2: Du kommst einfach viel näher an die Bühne!
Als ich zum ersten Mal auf einem sehr großen Musikfestival war, war ich enttäuscht, wie wenig sich das Ganze noch nach einem Live-Konzert angefühlt hat. Ich war es gewohnt, meine Lieblingsbands aus nächster Nähe sehen zu können und nicht stattdessen ersatzweise auf eine große Leinwand blicken zu müssen. Ab einer gewissen Größe sind Security-Personal und Absperrungen einfach notwendig, vermiesen aber auch ganz schön den unbekümmerten Musikgenuss. Denn einfach nach Lust und Laune stagediven oder auf die Bühne hüpfen, geht auf großen, kommerziellen Festivals einfach nicht.
#3: Kleine Festivals sind oft unkommerzieller
Viele Musikfestivals haben inzwischen keinen ideologischen Hintergrund mehr und finden rein aus kommerziellem Interesse statt. Wenn Du den politischen Anspruch auf Deinem letzten Festivals vermisst hast und Du genervt von der omnipräsenten Werbung warst, solltest Du Dich mal nach kleineren Alternativen umsehen. Warum mich Werbung auf Festivals nervt, kannst Du hier nachlesen.
Ob Hardcore, Psytrance, Punk oder Reggae: Auf szenebekannten kleinen Festivals wird oft noch darauf geachtet, nicht zum reinen Konsumfest zu verkommen. Viele dieser Festivals verzichten daher bewusst auf Sponsoring und werden von freiwilligen Helfern mit viel Liebe gestaltet. Noch dazu findest Du auf solchen Festivals auch günstiges Essen gegen Spende und kannst Dich neben dem Saufen und Tanzen über selbst gemachte Zines auch kulturell und politisch informieren.
#4: Du kannst Dir auch mal eine Auszeit gönnen
So ein paar Tage Festival sind oft das Gegenteil von Urlaub: Das Schlafen im Zelt, die Schlepperei, der hohe Alkoholgenuss und all die Tanzerei können ganz schön schlauchen. Auf vielen großen Festivals kann man dem Tumult aber nur schwer entkommen, da sich selbst in den umliegenden Freibädern oder Badeseen Hunderte Festivalbesucher tummeln. Auf vielen kleinen Festivals sieht die Sachen einfach entspannter aus. Hier kannst Du Dir in der nahen Umgebung auch schnell mal eine Auszeit gönnen.
#5: Der Zeltplatz ist direkt nebenan
Wenn ich auch Festivals gehe, möchte ich immer möglichst nah am Gelände zelten, weil ich es einfach nicht leiden kann, wenn der Weg zur Bühne einer kleinen Wanderung nahekommt. Denn so kann es schnell passieren, dass man ständig Bands verpasst, weil man selbst oder Freunde gerade einfach zu faul sind, den weiten Weg auf sich zu nehmen. Auf den meisten kleinen Festivals ist der Campingplatz jedoch direkt am Festivalgelände, sodass man schnell am Ort des Geschehens ist.
#6: Du verlierst nicht ständig Deine Gruppe
Auf großen Festivals ist es schwer, als Gruppe zusammenzubleiben. Denn jeder möchte andere Bands sehen, irgendwer muss gerade immer pinkeln oder noch schnell etwas aus dem Zelt holen. Wenn man sich nicht ständig trennen und neue Treffpunkte ausmachen möchte, ist man auf großen Veranstaltungen viel mit Warten beschäftigt. Das erspart man sich auf kleinen Festivals einfach, da man sich so oder so über den Weg läuft.
#7: Du lernst auch mal neue Bands kennen
Weil es auf kleinen Festivals kein großer Akt ist, mal eben schnell zur Bühne zu laufen, ist man viel eher gewillt, sich auch mal Acts anzuschauen, die man noch nicht kennt. Zudem spielen auf kleinen Festivals natürlich auch eher unbekanntere Bands und das Line-up wechselt von Jahr zu Jahr mehr als auf großen Veranstaltungen. Wenn Du Dir also nicht schon zum fünften Mal in Folge die Toten Hosen, Rammstein und Slipknot bei Rock am Ring anschauen willst, solltest Du Dich mal für neue Bands öffnen!
#8: Kleine Festivals sind (meistens) kinderfreundlicher
Kinder sind nur auf wenigen Musikfestivals erlaubt und das ist wohl alleine wegen der hohen Lautstärke auch ganz gut so. Mit Gehörschutz und mindestens einem nüchternen Elternteil ausgestattet, können Kinder aber auch problemlos auf kleinen Festivals Spaß haben. Das breit gefächerte Musikfestival Kommz in Aschaffenburg bietet zum Beispiel eine gesonderte Bühne für Kinder sowie Kinderschminken und allerlei andere Aktivitäten an.
#9: Kein stundenlanges Warten vor den Dixie-Klos
Die Klosituation ist eine der nervigsten Aspekte auf Festivals. Wenn die Blase vor lauter Bier drückt, gibt es nichts Schlimmeres, als eine gefühlte Ewigkeit in der Kloschlange zu stehen. Auf vielen kleinen Festivals sieht die Lage aber etwas entspannter aus. An den Dixie-Klogeruch muss man sich zwar auch hier gewöhnen, aber man kann sich wenigstens schnell erleichtern.
#10: Sie kosten kein Vermögen
Tickets für große Musikfestivals werden von Jahr zu Jahr teurer. Mittlerweile muss man locker 200 Euro aufwärts allein für das Camping und den Festivaleintritt blechen. Zusammen mit der Verpflegung und der Anfahrt sind die Kosten vergleichbar mit einem Auslandsurlaub. Zudem bekommt man bei diesen horrenden Preisen nur schwer eine große Gruppe zusammen, da nun einmal nicht jeder diese Summen locker machen kann. Bei kleinen Festivals kommst Du auch mal mit weniger als 100 Euro für ein Wochenende inklusive Verpflegung und Anfahrt aus – und wirst dabei meines Erachtens auch viel mehr Spaß haben!
Natürlich möchte ich Dir hiermit nicht den Besuch eines großen Festivals vermiesen, wenn Du Dich dort wohlfühlst. Vielleicht kannst Du meine Gründe aber auch nur allzu gut nachvollziehen. Gehst Du vielleicht auch lieber auf kleine Festivals? Dann verrate uns, wo es sich dieses Jahr am entspanntesten feiern lässt!
Bildquellen: iStock/Jozef Culák, iStock/JacquesKloppers
*Partner-Links