Erinnerst du dich noch an die Bücher der Reihe „Magisches Auge“, die in den 90ern in jedem Kinderzimmer zu finden waren? Ich erinnere mich noch daran, wie ich oft vergeblich versucht habe, das verborgene 3D-Bild zu erkennen – und mein Bruder immer direkt alles gesehen hat. Woran liegt es, dass manche diese Bilder besser erkennen und andere schlechter oder gar nicht?
Bei den bunten Bildchen, unter (in? auf?) denen sich ein weiteres dreidimensionales Bild versteckt, handelt es sich um sogenannte Stereogramme. Diese wurden ursprünglich 1959 vom Neurowissenschaftler Bela Julesz entwickelt, um die Fähigkeit von Menschen zu testen, dreidimensional sehen zu können. 1991 entwickelten der Ingenieur Tom Baccei, 3D-Künstlerin Cheri Smith und der Programmierer Bob Salitsky basierend auf Julesz‘ Arbeit die „Magic Eye“-Bilder.
So sehen Menschen die 3D-Bilder
Was im Auge passiert, wenn du ein solches magisches Bild betrachtest, ist eigentlich gar nicht so kompliziert. Doch erst einmal musst du verstehen, wie wir normalerweise sehen. Deine beiden Augen fixieren das gleiche Objekt, aber sie empfangen zwei verschiedene, leicht versetzte Bilder – durch den Abstand zwischen den Augen. Das Gehirn verarbeitet die Informationen beider Augen dann jedoch automatisch zu einem Bild und kann durch den Augenabstand dann auch gleich die Tiefe berechnen. Daraus ergibt sich unser dreidimensionales Sehen. Bei den „Magisches Auge“-Bildern fixiert man jedoch einen fiktiven Punkt hinter dem eigentlichen Bild, um das verborgene 3D-Bild zu sehen. Da dein Blick jedoch bereits davor auf die Abbildung trifft, wird auch diese Information ans Gehirn gesendet. Dieses setzt dann beide Bilder zusammen und du siehst das dreidimensionale Bild.
Warum siehst du das 3D-Bild nicht?
Wenn du zu den vielen Menschen gehörst, die die 3D-Abbildung nicht sehen können, kann das verschiedene Gründe haben. Bei den meisten liegt es an einer fehlerhaften Zusammenarbeit beider Augen. Diese kann zum Beispiel durch leichte Fehlstellungen eines oder beider Augen (Schielen nach innen oder außen), die Kombination aus einem dominanten und einem nicht-dominanten Auge, eine Hornhautverkrümmung oder Grauen Star hervorgerufen werden. Wenn du also 3D-Bilder nicht sehen kannst, kannst du dich beim Augenarzt auf diese Dinge hin untersuchen lassen.
Ist die falsche Technik Schuld?
Ist mit deinen Augen jedoch alles in Ordnung, könnte es einfach sein, dass du die Technik nicht beherrschst, um das verborgene 3D-Bild zu erspähen. Du kannst dann einmal versuchen, das „Magische Auge“-Bild ganz nah an deine Nase zu halten, bis es nur verschwommen sichtbar ist. Fokussiere deinen Blick so, als würdest du hinter dem Bild in die Ferne gucken. Bewege nun das Bild langsam von deinem Gesicht weg, bis aus den zwei Rechtecken über dem Bild drei werden. Wenn du vier Rechtecke siehst, bewege das Bild weiter weg, wenn du nur eins oder zwei siehst, fange nochmal von vorne an. Siehst du jedoch die drei Rechtecke klar, müsste das 3D-Bild erscheinen. Sobald du es siehst, kannst du die Augen auch vom fixierten Punkt wegbewegen und das ganze Bild in Augenschein nehmen.
Wie ist es bei dir? Konntest du die „Magisches Auge“-Bilder schon früher sehen? Haben dir die Tipps zur richtigen Technik geholfen? Verrate es uns in den Kommentaren!
Auflösung und Bildquellen: Bild 1:Verschiedene Formen (Wikimedia Commons), Bild 2: Mann mit Hund (Flickr/chwalker01), Bild 3: Segelboot (Flickr/Robson#)
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