Jedem von uns ist sicher schon mal bewusst aufgefallen, dass Weinflaschen einen gewölbten Boden haben. Doch hast du dich auch schon mal gefragt, warum das so ist? Handelt es sich hier, wie bei so vielen anderen Verpackungen, um einen Verpackungstrick? Die Antwort lautet: Nein! Zumindest ist das nicht der wichtigste Grund für die Wölbung.
Tatsächlich haben einige alkoholische Getränke in Glasfaschen eine kleine Delle am Boden. Bei Bier, Sekt und Champagner lässt sich das aber auch schneller erklären: Schuld ist nämlich die enthaltene Kohlensäure. Dadurch, dass die Flaschen fest verschlossen sind, hat diese keine Möglichkeit, auszutreten. Das Getränk soll ja auch schön prickelnd bleiben. Das sorgt jedoch für das Problem, dass sich in der Flasche ein großer Druck aufbaut. Damit die Flasche nicht zu platzen droht, ist deshalb der Boden, der die Schwachstelle jeder Glasflasche ist, nach innen gewölbt, was ihn stabiler macht und gleichzeitig dafür sorgt, dass sich der Druck gleichmäßig in der Flasche verteilt.
Doch was ist mit Wein, der ja gar keine Kohlensäure enthält?
Delle am Boden auch bei Wein als Druckausgleich
Während der Weinproduktion gibt es ebenfalls einen Moment, in dem der Flaschenboden dank starkem Druck schnell platzen könnte. Das hat nichts mit der Gärung oder ähnlichem zu tun, sondern mit einem letzten Schluss vor dem Abtransport: dem Verkorken der Flasche. Während der Korken nämlich in die Flasche gestoßen wird, entsteht in der Flasche ein starker Druck, der ausgeglichen werden muss. Darum haben auch Weinflaschen einen gewölbten Boden!
Übrigens: Durch die besondere Bodenform sind die Flaschen auch standhafter, fallen also auch nach mehreren genehmigten Gläsern nicht so schnell um, wenn du aus Versehen elegant gegen sie stößt. ;-) In diesem Sinne, Prost!
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