Sie behindern die Atmung kaum und man kann auch besser durch sie hindurch sprechen als durch eine Mund-Nasen-Schutzmaske. Kein Wunder werden transparente Gesichtsvisiere in Deutschland immer beliebter. Nach einem Anstieg der Corona-Infektionszahlen in der Schweiz durch Personen, die sich trotz Gesichtsvisier angesteckt haben, wird nun vermehrt Kritik an dem vermeintlichen Schutzutensil laut: Ohne Gesichtsmaske schützen Plastikvisiere nicht vor einem Virus.
Gesichtsvisiere bieten ungenügend Schutz
Ähnlich wie in Deutschland ist das öffentliche Leben bei Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen wieder weitestgehend zurückgekehrt. Im größten Kanton Graubünden wurden nun vorige Woche jedoch wieder steigende Infektionszahlen gemeldet: Sowohl in einem Hotel, in einem Tagesferienlager und einer Bar hatten sich mehrere Personen mit dem Coronavirus angesteckt – und das trotz Tragen von Gesichtsvisieren. Das zuständige Schweizer Gesundheitsamt rät seitdem vor der alleinigen Nutzung der Plastikvisiere ab, weil sie ein falsches Gefühl von Sicherheit vermittelten. Und nicht nur das: Aerosole, feine Tröpchen in der Atemluft, können hier anders als bei Gesichtsmaske an den Seiten und unterhalb des Visieres problemlos herausströmen.
Mund-Nasen-Schutzmasken sind auch nur dann effektiv, wenn sie regelmäßig gereinigt werden. Wie das ganz einfach geht, zeigen wir dir hier:
Das gilt für Gesichtsvisiere in Deutschland
Auch hierzulande werden die Plastikvisiere in immer mehr Geschäften angeboten und vor allem von Verkäufern und Beschäftigten in der Gastronomie getragen. Kein Wunder, denn das Tragen der transparenten Visiere, die nicht auf dem Mund aufliegen ist über mehrere Stunden oder bei großer Hitze angenehmer als eine Gesichtsmaske. Auch das Robert-Koch-Institut und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz raten jedoch vor der alleinigen Nutzung ab. Wer sich mit einem Gesichtsvisier sicherer fühlt, sollte zusätzlich auch immer einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Dennoch sind in Deutschland Visiere in mehreren Bundesländern erlaubt, sofern der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten wird.
Noch ist das Coronavirus leider nicht besiegt. Jeder sollte daher die wichtigsten Symptome kennen:
Bildquelle: Getty Images/twinsterphoto, imago images/Friedrich Stark