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Hört auf damit!

Catcalling im Alltag: Das Fürchterlichste, was man(n) machen kann!

Catcalling: Darum ist es so schlimm

Hast du auch schon mal von Catcalling gehört oder es vielleicht sogar schon mal erlebt? Die Wahrscheinlichkeit, dass du diese Fragen mit „Ja“ beantwortest, ist wohl eindeutig höher, wenn du eine Frau bist. Immer wieder werden wir in der Öffentlichkeit blöd angemacht, angeglotzt oder sonst was. Klar, es gibt auch Männer, die solche Situationen erleben, aber eben weniger im Gegensatz zu Frauen! Ich habe erst neulich wieder eine solche Situation erlebt, die mich mehr als schockiert hat …

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Warum Catcalling so falsch ist!

Beim Catcalling reduziert man eine Person ohne ihr Einverständnis auf Körperlichkeit und vor allem die Optik. Somit wird ein sexueller Kontext vorausgesetzt und das geht einfach nicht klar. Laut Definition von Anwalt.org stellt Catcalling „eine verbale sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum dar. Diese kann unter anderem in Form von Nachrufen, Pfiffen, Kussgeräuschen, anzüglichen Bemerkungen oder dem sexuell motivierten Verfolgen einer Person auftreten.” Klingt nicht schön, liebe Männer, oder? Und ja, man darf einer Frau noch Komplimente machen, darum geht es dabei nicht. Aber das, was oft auf der Straße passiert, ist alles andere als ein nettes Kompliment. Man muss hier einfach unterscheiden und mit menschlichem Verstand bewerten, was angebracht ist und was nicht. Und was vor allem für die andere Person als unangenehm oder sogar angsteinflößend wahrgenommen werden kann.

Wenn jemand auf der Straße auf mich zukommt und mich FREUNDLICH und MENSCHLICH anspricht und ich mich ebenfalls freundlich für das Kompliment und den Mut bedanke, mich anzusprechen, erkläre, dass ich kein Interesse habe und diese Person sich verabschiedet und geht: Alles cool! Okay, zugegeben, auch das kann manchmal nervig sein, aber immerhin war diese Person respektvoll und hat ein „Nein“ akzeptiert. Es ist aber etwas ganz anderes, wenn man angeglotzt, angepfiffen oder gar angefasst wird. Und vor allem, wenn ein „Nein“ nicht akzeptiert wird.

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Ich könnte wirklich hunderte, gefühlt tausende Situationen aufzählen, in denen ich mich bedrängt, belästigt, ungerecht oder respektlos behandelt gefühlt habe. Allerdings weiß ich dann gar nicht, wo ich anfangen oder aufhören soll. Damit, dass man einer Frau nicht an die Hüfte (oder sonst wohin) fassen muss, wenn man sich im Club an ihr vorbeidrängt oder damit, dass ich wie jeder andere Mensch am Bahnsteig stehe und blöd angemacht werde. Und der Mann leider auch dann nicht auf Abstand geht, wenn man sagt: „Lass mich in Ruhe. Ich möchte nicht mit dir reden.“ Ja, es ist leider so und nein, ich übertreibe nicht. Vor allem in einer Großstadt wie Berlin.

8 sexistische Dinge, die uns im Alltag begegnen

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Naja, kommen wir noch kurz zu der Situation, die mich vor Kurzem so schockiert hat. Ich war mit einer Freundin unterwegs, wir sind an Restaurants vorbeigelaufen und an einem Tisch saß eine Männergruppe mittleren Alters. Nachdem wir auf ihre Sprüche nicht reagiert haben, hörten wir, wie sie zu ihren Söhnen sagten: „Lauft den beiden mal hinterher.“ Also sind uns zwei schätzungsweise Siebenjährige (!) hinterhergelaufen und haben uns nach unserer Nummer gefragt. Sie „können sich ja melden, wenn sie älter sind.” Manch einer mag sich jetzt denken: Ach, die Kleinen. Ist doch lustig. Die Kleinen können ja leider auch nichts dafür. Das, was mich so schockiert, sind die Väter, die ihren Kindern etwas fürchterlich Falsches beibringen ...

Droht der After-Lockdown-Alptraum?

Mag sein, dass ich übertreibe, aber ich habe echt ein bisschen Angst davor, was alles auf uns Frauen zukommt, wenn „Corona endlich vorbei ist“. Ich merke ja jetzt schon, dass es echt fast keinen Tag mehr gibt, an dem ich nicht angehupt werde, wenn ich rausgehe. An dem ich mich draußen nicht mindestens einmal unwohl fühle. Dabei wechsle ich ja jetzt schon die Straßenseite, wenn ich sehe, dass vor mir eine Männergruppe ist, volle Restaurants, Shisha-Bars oder Cafés. Und natürlich wenn mir nachts jemand entgegenkommt oder hinter mir läuft. Da fühle ich mich nämlich auch nicht sicherer, wenn ich mir meinen Schlüssel zwischen die Finger geklemmt und meine Haare in der Jacke versteckt habe. Damit möchte ich absolut nicht sagen, dass ich jedes Mal denke, dass gleich irgendwas Schlimmes passiert. Aber selbst ein Blick oder dummer Spruch ist oft verdammt unangenehm. Manche sagen vielleicht: Ach, das ist eine Sache des Selbstbewusstseins. Nein, ist es nicht! Wenn ich Angst habe, habe ich Angst. Wenn etwas unangenehm ist, dann hat es nichts mit dem Selbstbewusstsein zu tun.

Glücklicherweise gibt es gleich eine ganze Bewegung, die sich für Frauen und ihre Rechte sowie das Selbstbewusstsein stark macht. Im Video erfährst du mehr darüber.

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Lara Brune

Meine Prognose!

Meine Prognose sieht folgendermaßen aus: Es wird schlimmer. Nachdem jetzt alle eineinhalb Jahre nicht wirklich rausgehen und Menschen kennenlernen, sich vergnügen oder flirten konnten, könnte es nach dem Lockdown schlimmer werden. Ich merke ja jetzt schon, dass jegliche Hemmungen fallen und viele das rauslassen, was sie monatelang versäumt haben oder zurückhalten mussten. Vielleicht irre ich mich? Hoffentlich! Denn der Sommer steht kurz bevor und ich habe einfach keine Lust mehr, mich dann doch noch fünf Mal umzuziehen, weil ich Angst habe, dass mein Outfit falsche Signale sendet. Bei 30 Grad sollte es nämlich ganz normal sein, kurze Hosen zu tragen, ohne jemandem damit irgendein „Recht“ zu geben, sich unangemessen zu verhalten!

Lara Brune
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Bildquelle: GettyImages/AlexLinch