Was für ein Erfolg! Endlich hat der Bundestag das Blutspendeverbot für schwule Männer gekippt. Viele, viele Jahre wurden sie (nicht nur) in diesem Bereich diskriminiert und mussten sich immer wieder mit Vorurteilen auseinandersetzen oder strikte Regeln einhalten. Hier erfährst du alle wichtigen Details zu dem neuen Gesetzesentwurf.
Wichtige Änderung des Transfusionsgesetzes
Jahrzehntelang durften homosexuelle Männer kein Blut spenden. Zwar gab es in letzter Zeit einige kleine Fortschritte, doch es galten weiterhin strenge Regeln: Nur, wer zuvor vier Monate lang nicht mit mehr als einer Person Sex hatte, kam infrage. Nun sieht das Ganze endlich etwas anders aus – der Bundestag erwirkte eine wichtige Änderung des Transfusionsgesetzes.
Am 16. März wurde das strenge Blutspendeverbot für schwule Männer nämlich gekippt. Jetzt steht im Gesetz: „Die sexuelle Orientierung darf bei der Bewertung des Risikos, das zu einem Ausschluss von der Blutspende führt, nicht berücksichtigt werden.“ Korrekt: Es sollte nämlich keinesfalls auf die sexuelle Orientierung eines Menschen ankommen, die darüber entscheidet, ob er spenden darf oder nicht. Am Ende zählt nur die passende und kompatible Blutgruppe zwischen Spender und Empfänger*in. Und diese Erkenntnis scheint endlich auch im Gesetz festgehalten zu werden. „Wer Blut spendet, hilft Leben zu retten“, so Grünen-Politikerin Tessa Ganserer. Und weiter: „Fortschritt und Selbstbestimmung sind für uns nicht nur leere Worthülsen. Mit Änderung des Transfusionsgesetzes starten wir in ein queerpolitisches ereignisreiches Jahr 2023.“
Kritik von AfD und CDU!
Zwei Parteien scheinen den großen Erfolg nicht mitfeiern zu wollen – die AfD und die CDU. Die Entscheidung sei eine „ideologische Entscheidung“ heißt es seitens der Alternative für Deutschland. Und auch die CDU äußert Bedenken. Homosexuelle dürften zwar nicht unter Generalverdacht gestellt werden, doch der Schutz der Empfänger von Blutspenden bleibe von größter Bedeutung. „Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern, die Nähe zu gefährdeten Milieus und andere Risikofaktoren müssen auch zukünftig verlässlich ausgeschlossen werden“, so Tino Sorge von der CDU.
Es gibt viele verschiedene sexuelle Orientierungen – dazu gehört auch die Transsexualität. Genau zu diesem Thema hat Schauspieler Florian David Fitz einen Film gemacht. Wenn du dich für das Thema interessierst und gerne mehr erfahren möchtest, wirf einen Blick in das Video:
Bildquelle: Getty Images / Ritthichai