Das Leben und vor allem das Konsumverhalten der Generationen unterscheidet sich stark. Während die Babyboomer (geboren zwischen 1946 und 1964) in einer Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs aufgewachsen sind, prägen Wirtschaftskrisen, Klimawandel und Digitalisierung die Kaufentscheidungen der jüngeren Generationen. Hier sind Dinge, für die Millennials und Gen Z kaum noch Geld ausgeben.
Zeitschriften-Abonnements und gedruckte Medien
Während die Boomer-Generation noch regelmäßig zur Tageszeitung griff und Zeitschriften abonnierte, konsumieren jüngere Menschen Nachrichten und Unterhaltung fast ausschließlich digital.
Die einst lukrativen Print-Abos werden durch digitale Plattformen ersetzt, bei denen junge Menschen eher bereit sind, für kuratierte Inhalte oder spezialisierte Newsletter zu bezahlen – aber selbst das nur selektiv.
Festnetzanschluss
Ein eigener Festnetzanschluss gehörte für Boomer zum Erwachsenwerden wie der erste eigene Hausstand. Für die meisten unter 35-Jährigen ist ein Festnetztelefon dagegen ein unnötiges Relikt aus vergangenen Zeiten. Die Zahl der Festnetzanschlüsse in Deutschland ist seit Jahren kontinuierlich rückläufig.
Lineares Fernsehen und Kabelanschluss
Der klassische TV-Abend mit festen Sendezeiten ist für jüngere Generationen ein Konzept aus der Vergangenheit. Streamingdienste haben die Sehgewohnheiten revolutioniert. Mehr als die Hälfte der 14- bis 29-Jährigen nutzt sie täglich, während lineares Fernsehen in dieser Altersgruppe nur noch von etwa 40 Prozent regelmäßig konsumiert wird. Der teure Kabelanschluss oder Satellitenanschluss wird durch flexible Streaming-Abos ersetzt, die man je nach Bedarf aktivieren und kündigen kann.
Lottoscheine und klassische Glücksspiele
Während die Boomer-Generation noch regelmäßig Lottoscheine ausfüllte und vom großen Gewinn träumte, setzen jüngere Menschen eher auf andere Wege zur finanziellen Unabhängigkeit. In der Altersgruppe der 16- bis 25-Jährigen spielt nur noch ein kleiner Teil gelegentlich Lotto, während bei den über 60-Jährigen dieser Anteil deutlich höher liegt.
Große Immobilien und Eigenheime
Der Traum vom Eigenheim mit Garten in der Vorstadt – für viele Boomer die Krönung des Lebenswerks – rückt für jüngere Generationen in weite Ferne. Steigende Immobilienpreise und unsichere Arbeitsverhältnisse machen den Hauskauf für viele unmöglich. Statt in Eigenheime investieren junge Menschen eher in Erlebnisse, Reisen und Mobilität.
Hochzeiten und traditionelle Familienfeste
Die pompöse Hochzeit mit hunderten Gästen – für Boomer oft ein gesellschaftliches Muss – wird von jüngeren Generationen kritisch hinterfragt. Minimalistische Feiern, alternative Zeremonien oder der komplette Verzicht auf formelle Hochzeiten spiegeln den Wertewandel wider.
Sammlerstücke und physische Besitztümer
Während ältere Generationen oft stolz ihre CD-, DVD- oder Büchersammlungen präsentierten, setzen jüngere Menschen auf digitalen Besitz und Streamingdienste. Physische Musik- und Filmsammlungen sind nahezu verschwunden und der Trend geht zum digitalen Minimalismus.
Reisebüros und Pauschalreisen
Die persönliche Beratung im Reisebüro und die klassische Pauschalreise haben für jüngere Generationen meist ausgedient. Stattdessen buchen sie ihre Reisen online, nutzen Vergleichsportale und stellen sich individuelle Erlebnisreisen zusammen.
Die Zahl der stationären Reisebüros in Deutschland geht seit Jahren zurück. Gleichzeitig boomt der Markt für authentische Reiseerlebnisse und nachhaltige Tourismusangebote.
Kostenpflichtige Bankkonten
Was für Boomer selbstverständlich war – das Girokonto bei der Hausbank mit monatlichen Gebühren – lehnen jüngere Generationen entschieden ab. Millennials und Gen Z erwarten kostenlose Basiskonten als Standard und wechseln ohne Zögern zu Direktbanken oder Neobanken, die genau das bieten.
Die Bereitschaft, für traditionelle Bankdienstleistungen zu bezahlen, ist bei jüngeren Menschen praktisch nicht vorhanden. Sie erwarten digitale Services, kostenlose Kontoführung und internationale Überweisungen ohne Aufpreis. Während Boomer oft jahrzehntelang ihrer Bank treu bleiben und monatliche Kontogebühren akzeptieren, vergleichen jüngere Kunden aktiv die Angebote und scheuen nicht vor einem Wechsel zurück.