Die Stiftung Warentest warnt vor dem Kauf von insgesamt 35 rezeptfreien Medikamenten, die von vielen Menschen in Deutschland regelmäßig eingenommen und von Apothekern empfohlen werden. Auf dem Prüfstand befanden sich unter anderem Anti-Erkältungs-Kombi-Präparate, Halsschmerztabletten sowie Mittel gegen Durchfall, Verstopfung, Heuschnupfen oder Sodbrennen.
Erfahre hier, bei welchen beliebten Mitteln, die du vermutlich selbst schon mal gekauft hast, die Verbraucherorganisation das Urteil „wenig geeignet“ gefällt hat.
Grippostad C Kapseln
An dem beliebten Anti-Grippe-Präparat Grippostad C kritisiert Stiftung Warentest, dass die enthaltene Kombination aus einem Schmerzmittel und einem müde machenden Antihistaminikum wenig sinnvoll ist. Dem Medikament ist zudem noch wachmachendes Koffein zugesetzt, womöglich, um die müde machende Wirkung zu hemmen. Stattdessen empfiehlt die Stiftung, gegen Fieber und Kopfschmerzen auf Paracetamol zurückzugreifen.
Aspirin Complex Granulat
Die Stiftung Warentest stellt die Sinnhaftigkeit der Kombination aus Azetylsalizylsäure (einem Schmerzmittel) und Pseudoephedrin (das abschwellend wirken soll) infrage und empfiehlt Schnupfengeplagten, lieber auf ein Nasenspray zurückzugreifen.
Dolo-Dobendan Lutschtabletten
Auch diese häufig gekauften Tabletten gegen Halsschmerzen werden von der Stiftung Warentest stark kritisiert. Die Bestandteile der Tabletten seien „gegen Viren nur lückenhaft oder gar nicht wirksam. Bakterien in tieferen Schleimhautschichten werden nicht erreicht.“ Gegen Halsschmerzen empfiehlt die Verbraucherorganisation, Emser Pastillen oder zuckerfreie Bonbons zu lutschen.
Neo-Angin Halstabletten und Halsspray
Die gleichen Kritikpunkte wie bei den Dolo-Dobendan Lutschtabletten treffen laut Stiftung Warentest auch auf Neo-Angin Halstabletten zu – die enthaltenen Bestandteile sollen es nicht schaffen, Viren wirksam zu bekämpfen. Beim Halsspray wird zudem der hohe Alkoholgehalt von 23 Prozent bemängelt.
Doppelherz Abführ-Kapseln
Das in den Abführkapseln von Doppelherz enthaltene Rizinusöl sei nicht so gut verträglich und könne mehr Nebenwirkungen auslösen, meint Stiftung Warentest. Als Alternative empfiehlt sie Abführmittel mit Flohsamen, Sennes, Natriumpicosulfat, Laktulose oder Macrogol.
Neuralgin
In Medikamenten wie Neuraligin-, Thomapyrin- oder Spalt-Schmerztabletten werden zwei Schmerzmittel (meist ASS und Parazetamol) miteinander kombiniert. Laut Stiftung Warentest hat das jedoch keine Vorteile für Schmerzpatienten. Ein einzelnes Schmerzmittel habe bereits eine ausreichende Wirkung und das Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen werde vermindert.
Uzara-Tabletten/ Saft/Lösung gegen Durchfall
Die Uzara-Wurzel soll, laut Hersteller, in diesem Medikament gegen Darmkrämpfe wirken. Laut Stiftung Warentest sei dies allerdings noch nicht ausreichend nachgewiesen.
Die gesamte Liste der 35 rezeptfreien Medikamente, die die Stiftung Warentest als wenig geeignet erachtet sowie ihre Vorschläge für besser geeignete Medikamente, findest du hier.