Für jedes Wehwehchen gibt es mittlerweile die verschiedensten Tabletten, Tropfen und Cremes – und das ist ja auch gut so. Trotzdem haben wir in vielen Fällen eine rein natürliche und meist sogar günstigere Alternative zu Hause, ohne davon zu wissen. Diese 10 Hausmittel sind wahre Wunderwaffen der Natur und können chemisch hergestellte Produkte manchmal sogar in den Schatten stellen!
#1 Granatapfel
Was vor einigen Jahren noch als exotische Frucht galt, ist bei vielen aus dem Alltag gar nicht mehr wegzudenken. Die tiefroten Kerne sind eine leckere Ergänzung fürs Müsli, den Salat oder auch allein ein erfrischender Nachmittagssnack. Und auch Granatapfelsaft ist mit seinem fruchtigen und leicht bitteren Geschmack mehr als beliebt. Als würde das nicht reichen, hat die Frucht aus dem Mittelmeerraum auch wahre Heilkräfte.
Denn sie steckt voller Antioxidantien, dem Spurenelement Eisen, vieler Mineralstoffe und wirkt zudem noch entzündungshemmend. Durch diese geballte Kraft ist Granatapfel stark gegen Viren und Entzündungen, kann das Blutbild verbessern, die Zellalterung in unserem Körper verlangsamen und uns vor freien Radikalen schützen. Durch die enthaltenen Bitterstoffe kann Granatapfel außerdem besonders stark gegen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt sein. Es gibt also gleich mehrere Gründe, weshalb es sich lohnen könnte, häufiger Granatapfel oder dessen Saft zu sich zu nehmen.
#2 Thymian
Nicht zuletzt in der mediterranen Küche zählt Thymian zu den wichtigsten Kräutern überhaupt. Und auch bei uns haben ihn die meisten wohl in getrockneter Form im Gewürzregal stehen. Dabei ist sein herb-würziger Geschmack gar nicht seine größte Stärke. Vor allem in den Herbst- und Wintermonaten ist Thymian nämlich eines der besten Hausmittel überhaupt.
Das enthaltene ätherische Öl, das sogenannte Thymol, wirkt nämlich antiseptisch und antiviral. Es kann das Wachstum von Bakterien und Viren hemmen und wird dadurch gegen Erkältungskrankheiten und grippale Infekte eingesetzt. Gerade bei Husten ist Thymian auf Platz 1 der Heilkräuter – deshalb steckt er übrigens auch fast in jedem gekauften Hustensaft. Er wirkt nicht nur antiviral, sondern zudem noch krampfstillend, was besonders bei Keuchhusten die perfekte Kombination ist. Du kannst Thymian als Tee oder im Dampfbad mit reinem Thymianöl* anwenden.
#3 Lavendel
Es gibt wohl wenige, die Lavendel nicht mögen und auf die dessen Duft keine beruhigende Wirkung hat. Mal abgesehen davon, dass Lavendel auch in kosmetischer Hinsicht einiges auf dem Kasten hat, ist er auch in der Naturheilkunde ein beliebtes Hausmittel.
Denn in Lavendel, beziehungsweise in dem enthaltenen ätherischen Öl, stecken neben einigen noch unerforschten Inhaltsstoffen auch Linalool, Linalylacetat und Cineol. Dadurch soll er antibakteriell und schmerzlindernd sein. In verdünnter Form ist Lavendel auch zur äußeren Anwendung auf Wunden, Verbrennungen oder schmerzenden Stellen geeignet. Außerdem kann Lavendelöl* besonders entspannend wirken, weshalb es dir auf der Haut oder in einer Duftlampe besonders bei mentaler Unruhe oder Einschlafproblemen helfen kann.
#4 Fenchel
Bei Fenchel scheiden sich die Geister – während die einen dessen markanten Geschmack lieben, schlägt er andere regelrecht in die Flucht. Erzwingen sollte man natürlich nichts, wer Fenchelfrucht allerdings mag, hat nicht nur in der Küche eine Bereicherung, sondern auch in der Hausapotheke.
Im ätherischen Öl des Fenchels (Foeniculi aetheroleum) stecken unter anderem trans-Anethol und Fenchon. Das ätherische Öl, aber auch andere Inhaltsstoffe wie Estragol, Anisaldehyd und Flavonoide sind für die heilende Wirkung des Fenchels verantwortlich: Er kann krampflösend und verdauungsfördernd wirken, weshalb er bei Völlegefühl oder Magen-Darm-Beschwerden eine Linderung erzeugen kann. Zudem hat Fenchel eine schleimlösende Wirkung, weshalb er auch bei Husten- und Erkältungskrankheiten ein natürlicher Helfer ist.
#5 Honig
Das natürliche Süßungsmittel ist bei vielen gleich mehrfach am Tag in ihrer Ernährung zu finden – im Müsli, im Tee oder auf dem Brot. Honig besteht hauptsächlich aus Invertzucker, also Glukose und Fruktose. Außerdem sind Mineralstoffe, Enzyme, Aminosäuren und Spurenelemente enthalten, wenn auch nur zu kleinen Teilen. Und trotzdem ist Honig ein starkes Hausmittel, das bei verschiedenen Beschwerden zum Einsatz kommen kann.
Durch seine Inhaltsstoffe soll Honig entzündungshemmend, antibiotisch und antiallergisch auf den Körper wirken. Dadurch kann er das Immun- und auch das Herz-Kreislauf-System stärken. Im alltäglichen Gebrauch kann Honig zur Wundversorgung und im Kampf gegen Erkältungskrankheiten angewendet werden. Viele schwören auch auf Honig, wenn es darum geht, einen Herpes-Virus schnell in den Griff zu bekommen. Besonders stark in seiner Wirkung soll der spezielle Manuka-Honig aus Neuseeland sein.
#6 Gewürznelken
Denkt man an den Geruch oder sogar an den Geschmack von Gewürznelken, kommt bei vielen bestimmt direkt eine weihnachtliche Stimmung auf. Bei unseren Großeltern kann es allerdings auch negative Erinnerungen heraufbeschwören – nämlich die an Zahnschmerzen.
In Gewürznelken ist das ölige Eugenol enthalten, dass nicht nur antibakteriell, sondern auch örtlich bestäubend wirkt. Daher können Gewürznelken bereits nach wenigen Minuten eine starke Schmerzlinderung bewirken. Dafür kannst du die kleinen Nelken direkt im Mundraum zerkauen, oder aber Nelkenöl* manuell mit einem Wattestäbchen auftragen.
#7 Pfefferminze
Pfefferminze begleitet uns fast durch das ganze Jahr: Im Sommer lieben die meisten frische Minzblätter im Drink oder im Salat, im Winter ist ein Tee aus frischer Pfefferminze eine wahre Aufwärmung von innen. Und es ist ziemlich praktisch, dass wir diese Pflanze ohnehin schon sehr gerne mögen, denn auch in Sachen Gesundheit hat Pfefferminze einiges zu bieten.
Das in den Blättern enthaltene ätherische Öl ist verantwortlich für die positiven Effekte von Pfefferminze. Durch seine Substanzen Menthol, Menthylacetat, Menthon und Menthofuran kann zum Beispiel schon durch Pfefferminztee die Verdauung angeregt und ein Völlegefühl gelindert werden. Reines Pfefferminzöl* kann auch direkt auf die Haut aufgetragen werden und ein kühlendes Gefühl erzeugen, was zum Beispiel bei Kopfschmerzen besonders angenehm sein kann.
#8 Kurkuma
Gerade durch Curry-Gewürzmischungen ist Kurkuma einigen bekannt. Das aus der Gelbwurzel hergestellte intensiv gelbe Pulver kann aber nicht nur zum Würzen oder Färben von Gerichten verwendet werden, sondern auch als natürliches Heilmittel.
Arzneilich wirksam sind die enthaltenen Curcuminoiden sowie das ätherische Öl. Curcumin ist für seine verdauungsfördernde Wirkung bekannt, weshalb du Kurkuma gut bei Magen-Darm-Beschwerden zu dir nehmen kannst. Vor allem aber hat die Gelbwurzel einen antientzündlichen Effekt, weshalb durch eine regelmäßige Einnahme, zum Beispiel durch goldene Milch, Entzündungen im Körper bekämpft werden können.
#9 Ingwer
Eine Ingwer-Knolle haben die meisten ohnehin zu Hause liegen und geben sie in den Tee oder verwenden sie zum Kochen. Dass die Gewürzpflanze stark gegen Erkältungsinfekte und wohltuend bei verstopften Nebenhöhlen ist, wissen die meisten. Dabei hat Ingwer noch einiges mehr zu bieten: Die enthaltenen Scharfstoffe regen zum Beispiel die Bildung von Magensäure an, was eine stockende Verdauung schnell wieder in Schwung bringen kann. Außerdem wirkt Ingwer antiemetisch, kann also Übelkeit und Brechreiz lindern.
Noch dazu stecken in der Wurzel ätherische Öle wie Gingerol, Schogaol und Borneol, die antientzündlich sowie schmerzlindernd wirken können. Daher ist Ingwer eine beliebte Erstmaßnahme bei Kopf- oder Gelenkschmerzen, um es erst einmal ohne Tablette zu versuchen. Die würzig-scharfe Knolle hat also so einiges drauf in Sachen Gesundheit. Übrigens kannst du Ingwer ganz einfach selbst zu Hause vermehren, und musst ihn so nicht ständig neu kaufen.
#10 Rosmarin
Auch Rosmarin zählt bei den meisten zum absoluten Basisbestand der Küche. Doch dieses Kraut kann deutlich mehr als nur jedem Gericht einen mediterranen Hauch zu verpassen. Es ist nämlich auch in Sachen Hausapotheke eine wahre Bereicherung.
Eine starke Wirkung hat das enthaltene Rosmarinöl, zu dessen Inhaltsstoffen Subtanzen wie Cineöl, Kampfer und Alpha-Pinen zählen. Dadurch kann Rosmarin die Durchblutung anregen und einen niedrigen Blutdruck ankurbeln. Durch seine durchblutungsfördernde Wirkung kann Rosmarinöl* auch manuell auf eine verspannte Nacken- oder Rückenmuskulatur aufgetragen werden und diese dadurch lindern.
10 Wunderwaffen aus der Natur, die wirklich was können
Bei manchen Beschwerden muss es manchmal einfach die Tablette sein. Wenn es sich aber eher um alltägliche Wehwehchen handelt, kann es sich durchaus lohnen, erst mal auf ein Hausmittel aus der Natur zurückzugreifen und sich so die ein oder andere chemisch hergestellte Tablette zu sparen.