Wie ist es eigentlich, zu sterben? Diese Frage dürfte sich jeder von uns schon das ein oder andere Mal gestellt haben. Wirklich beantworten kann diese Frage wohl keiner. Doch einige Menschen berichten von den Erlebnissen, die sie hatten, als sie beinahe gestorben sind oder tatsächlich einige Minuten lang tot waren. Hier sind ein paar der interessantesten Nahtoderfahrungen, die Menschen in einem Reddit-Thread mit der Welt geteilt haben.
#1 Klopf-Klopf-Witze
„Ich hatte letztes Jahr einen Herzinfarkt und mein Herz blieb in der Notaufnahme drei Mal stehen. Anscheinend bin ich jedes Mal, wenn das Krankenhauspersonal mich mit dem Defibrillator behandelt hat, ‘aufgewacht‘ (so fühlte es sich an) und habe einen Klopf-Klopf-Witz erzählt. Keine Lichter oder sowas, es hat sich nur wie Schlaf angefühlt.“ (altburger69)
#2 Wie ein Fernseher
„Es war wie wenn man einen Fernseher ausschaltet. In der einen Sekunde hat alles funktioniert und im nächsten Moment werde ich wach, Ärzte und Krankenschwestern um mich herum, meine Beine in der Luft und eine Blutinfusion, die in mich hineingejagt wird und irgendjemand sagt ‘Heeeyyyyy Kumpel… Wie geht‘s dir? Wir, ähh… haben dich für eine Minute verloren.‘“ (The Bawlrus)
#3 Wie die Schlummertaste
„Also, wenn ihr wissen wollt, wie es ist, dem Tod ganz nah zu sein: Es ist verlockend. Es ist, wie wenn man morgens um 7 Uhr am Wecker die Schlummertaste drücken will. Und vielleicht drückst du sie auch ein oder zwei Mal, aber dann fällt dir ein, dass du arbeiten oder zur Schule gehen musst und dass der Schlaf warten muss, weil du Zeugs zu tun hast.“ (The DeadManWalks)
#4 Beruhigend oder furchterregend
„Vor zwei Monaten bekam ich eine Narkosemittel-Überdosis beim Kieferchirurgen. Ich kam schnell ins Krankenhaus und war wohl für eine knappe Minute tot. Zwischen dem Bewusstseinverlieren und dem Aufwachen auf der Intensivstation war gar nichts. Kein schwarzer Abhang, keine geliebten Menschen, keine Nachrichten aus dem Jenseits. Nichts. Seit ich das Ganze verarbeite, weiß ich nicht, ob das Nichts tröstlich oder furchterregend ist.“ (Hobojesse)
#5 Viele Lichter
„Ich war in einen schweren Autounfall verwickelt (von einem betrunkenen Fahrer angefahren) – eine Woche vor meinem Highschoolabschluss. Ohne jetzt zu sehr in die hässlichen Details zu gehen, habe ich so viel Blut verloren, dass sie mich für tot erklärten. Auch wenn ich mich nicht an viel erinnern kann, zwischen dem Moment, als die Sanitäter mich aus meinem Auto, das an einem Baum klebte, zogen und ich dann drei Wochen später aufwachte, erinnere ich mich doch daran, dass ich mich sehr warm fühlte und Lichter sah. Ich schiebe das zwar immer auf die vielen Medikamente und das Bewegen an verschiedene Orte mit unterschiedlicher Beleuchtung, aber ich schließe auch keine überweltlichen Gründe aus.“ (deag_bullet)
#6 Spezifische Erinnerungen
„Ich starb zwar nicht, aber ich war extrem kurz davor. Als ich mein Baby bekam, hatte ich eine komplette vorzeitige Plazentalösung. […] Plötzlich waren 20 oder 30 Ärzte, Krankenschwestern und Anästhesisten um mich herum. Sie schrien alle wild herum […] und eine Minute später war ich im OP. Aber dann passierte der seltsamste verdammte Moment meines Lebens. Ohne, dass ich es gewollt hätte, verschwand all meine Angst sofort und ich fühlte mich so friedlich, wie noch nie zuvor oder seitdem. Ich sah nicht mein Leben vor meinen Augen, aber ich erinnerte mich an einen Tag von einem Jahr zuvor, als ich mit meinem Sohn auf einem Feld spielte. Ich hatte da vorher nicht drüber nachgedacht, aber in dem Moment sah ich ihn so klar vor mir, wie er in der Sonne lachte. Es war die realistischste, intensivste Erinnerung, die ich jemals an irgendetwas hatte. Ich fühlte mich so friedlich und die Erinnerung machte mich so glücklich, als wäre meine Arbeit getan. Ich wusste, dass ich sterben würde und es war völlig in Ordnung für mich. Es war dann ein totaler Mindfuck, als ich aufwachte und hörte, dass sowohl mein Baby als auch ich überlebt hatten. Ist es eigentlich immer noch. Es fühlt sich immer noch so an, als könnte mir sowas wie in Final Destination passieren. Als könnte jederzeit irgendwas Schreckliches passieren.“ (so_domestix)
#7 Wie im Weltall zu sein
„Vor ungefähr fünf Jahren hatte ich eine große OP. Währenddessen lief einiges schief und ich begann, auszubluten. Dann wurde es noch schlimmer und mein Herz hörte auf, zu schlagen. Später erfuhr ich, dass ich mehrere Minuten lang tot war. Ich weiß nicht, ob das, was dann passierte, Wirklichkeit war oder nur eine Halluzination oder eine Mischung aus beidem.
Ich wachte an einem Ort auf, der wie das Weltall aussah, nur ohne Sterne oder Licht. Ich schwebte nicht darin, sondern war einfach nur da. Mir war nicht heiß oder kalt, ich hatte keinen Hunger, war nicht müde, sondern fühlte mich nur friedlich und ganz neutral. Ich wusste, dass Licht und Liebe irgendwo ganz in der Nähe waren, hatte aber kein Verlangen danach, mich sofort dorthin zu begeben.
Ich erinnere mich noch daran, dass ich an mein Leben dachte, aber es war nicht so wie ein Zusammenschnitt, sondern eher, als ob ich durch ein Buch blätterte und mir hier und da bestimmte Schnipsel ins Auge fielen.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich eine Entscheidung fällte, ob ich nun bleiben oder zurückgehen wollte. Zwei Tage später wachte ich auf der Intensivstation wieder auf. Was auch immer das war, es hat meine Einstellung zu ein paar Dingen verändert. Ich habe immer noch Angst vorm Sterben, aber habe keine Angst mehr davor, was danach passiert.“
#8 Ich sah meinen toten Bruder
„Ich wurde beim Motorradfahren ohnmächtig (ich weiß heute noch nicht, wieso) und bin mit dem Kopf gegen einen Laternenmast geschleudert worden. Ich habe meiner Familie bis heute nicht erzählt, dass ich auf dem Weg ins Krankenhaus tot war.
Ich erinnere mich nur noch daran, wie ich auf dem Bürgersteig lag und alles um mich herum plötzlich schwarz und leise wurde. Was ehrlich gesagt eine Erleichterung war, weil die Schmerzen dadurch in den Hintergrund rückten. Der einzige Grund, warum ich nicht eingeschlafen bin, ist, dass ich jemanden rufen hörte: „Reiß dich zusammen, du Weichei! Komm schon, Mann, steh auf. Steh auf. STEH AUF!“
Als ich meine Augen öffnete, sah ich meinen Bruder, der neben mir auf dem Bürgersteig hockte. Das war ziemlich außergewöhnlich, denn mein Bruder war Jahre zuvor an einer Überdosis gestorben. Ich bekam es nicht hin, mit ihm zu sprechen, also guckte ich ihn nur an. Ich erinnere mich nur noch, dass er auf seine Uhr schaute und irgendwas sagte, wie: „Sie werden gleich hier sein.“
Dann ging er weg. Danach kam die Fahrt mit dem Krankenwagen, bei der sie mich für tot erklärten und dann öffnete ich wenige Minuten später meine Augen und sagte den Sanitätern, dass ich einen Big Mac will. Absoluter WTF-Moment!“ (Schneidah7)
#9 Einfach nichts
„Ich hatte vor zwei Monaten einen Motorradunfall. Für mich war es, wie ausgeknockt zu sein. Keine Träume, keine Halluzinationen, einfach nichts. Ich erinnere mich nur daran, dass ich nach dem Aufwachen verwirrt war und immer wieder fragte „Warum liege ich auf dem Rücken? Warum ist es so dunkel? Warum tut mein ganzer Körper weh?“ (Rullknufs)
#10 Wie einschlafen
„Ich wurde von einem ganzen verdammten Wespennest gestochen. 39 Stiche haben die Ärzte gezählt. Ich lief nach Hause, erzählte meiner Mutter, dass ich von Bienen gestochen worden war, aber dass alles okay sei. Sie sah nicht besorgt aus. Dann entschied ich mich, duschen zu gehen.
Als ich aus dem Badezimmer kam, sah mich meine Mutter total geschockt an und sagte, ich soll sofort ins Auto steigen. Mein Gesicht war extrem angeschwollen. Wir lebten um die Ecke eines Krankenhauses, wo sie mich dann hinfuhr.
Zwischen unserem Haus und dem Krankenhaus wurde ich langsam bewusstlos. Alles, was ich sah, hatte einen Gelbstich und ich fühlte mich plötzlich ganz schwer und müde. Meine Atmung wurde schwerer, aber irgendwie war mir das egal. Es war, als würde ich einfach einschlafen. Ich erinnere mich noch, dass ich meine Augen schloss und mir dachte „Was auch immer jetzt passiert, passiert…“ Und dann nichts mehr. Einfach so, als würde man einschlafen, wenn man komplett erschöpft ist. Ich dachte an nichts Besonderes und die Lichter gingen aus.
Einige Minuten später öffnete ich meine Augen und ein riesiger Typ stand vor mir, lächelte und sagte: „Ich habe schlechte Neuigkeiten für dich: In ein paar Stunden wirst du so gut wie neu sein und wahrscheinlich wirst du morgen sogar zur Schule müssen.
Und damit hatte er recht.“ (CDC_)
#11 Frieden und Akzeptanz
„Eines Abends guckte ich Eishockey in meinem Zimmer und schlief dabei ein. Etwa 30 Minuten später wachte ich auf, weil ich einen stumpfen Schmerz in meinem Ellbogen spürte. Dann wurde mein Arm taub. Ich stand auf, war leicht panisch und ging aus dem Zimmer, um mir ein Glas Wasser zu holen. Dann schoss der Schmerz plötzlich durch meinen ganzen Arm, bis zum Herzen. Der Schmerz war so krass – schon fast unmenschlich! Dann kollabierte ich.
Meine Mutter hörte den Aufprall, kam zu mir gerannt und rastete komplett aus. Sie rief einen Krankenwagen, entschied sich dann aber doch dafür, mich in ihr Auto zu schleppen und selbst ins Krankenhaus zu fahren.
Ich erinnere mich noch daran, dass ich im Auto immer wieder das Bewusstsein verlor. Ich hörte dem Radio zu und fühlte die kalte Luft des Fahrtwindes in meinem Gesicht. Mein Mund stand offen, aber das war mir egal. Ich war in einem vollkommen friedlichen Zustand und hatte akzeptiert, dass mein Stündlein jetzt wahrscheinlich geschlagen hatte. Ich erinnere mich auch noch daran, dass ich meiner Mutter zumurmelte, dass ich sie liebe und ihr dankbar bin.
Im Krankenhaus wachte ich dann wieder auf. Natürlich lebe ich noch – zum Glück!“
Was glaubst du, was passiert, wenn wir sterben?
Glaubst du, dass, wie einige der Reddit-Nutzer berichten, einfach nichts passiert oder hast du eine bestimmte Hoffnung oder Vorstellung davon, was wir sehen und erleben, wenn unsere Zeit gekommen ist? Beruhigen dich die Berichte der Nahtoderfahrungen, die du hier gelesen hast oder findest du sie eher beunruhigend? Sag es uns weiter unten in den Kommentaren oder auf Facebook!