Am Grill wird meist nicht nur Essen zubereitet, sondern häufig auch darüber diskutiert, wie es richtig geht. Dabei halten sich viele Gerüchte immer noch wacker, obwohl sie nicht nur gefährlich sind, sondern Steaks, Würstchen und Grillgemüse nicht leckerer machen. Wir zeigen dir daher, welche Dinge du unbedingt vermeiden solltest, um dich beim Grillen nicht zu blamieren oder deine Gesundheit zu gefährden.
#1 Eiskaltes Fleisch direkt auf den Grill
Um Fleisch frisch zu halten, wird es vor dem Grillen in der Regel gekühlt. Du solltest aber nicht den Fehler machen und es direkt aus dem Kühlschrank oder der Kühltasche auf den Grill legen. So startest du bei Kontakt mit dem heißen Grill nämlich nicht den Garprozess, sondern es dauert erstmal eine Weile, bis das Fleisch auf Temperatur kommt. Besser ist es daher, Fleisch und Fisch etwa eine halbe Stunde vorher aus dem Kühlschrank zu nehmen, um es auf Zimmertemperatur zu bringen.
An heißen Sommertagen solltest du dein Grillgut natürlich durchaus kühlen, wenn du es nicht sofort tust:
#2 Vegetarische und vegane Würste genauso grillen wie Fleisch
Würstchen und Steaks auf pflanzlicher Basis sehen Fleisch inzwischen zwar oft zum Verwechseln ähnlich, sie müssen aber oft anders gegrillt werden. Auch wenn auf der Verpackung keinerlei Hinweise darüber stehen, schmecken viele vegane Würstchen mit der gleichen Zubereitungsart auf dem Grill wie Fleisch nicht ganz so lecker. Meist fehlt ihnen nämlich der hohe Fettanteil. Bei besonders fettarmen Sorten empfiehlt es sich zum Beispiel, das Grillgut vorher leicht einzuölen, bereits gegarte Varianten müssen dafür nicht ganz so lange auf den Grill. Leider gibt es hier keine Regel, die für alle Produkte gilt. Probiere daher am besten verschiedene Sorten aus, um die perfekte pflanzliche Grillwurst zu finden.
#3 Grillgut ständig wenden
Diesen Fehler begehen viele, wenn sie ungeduldig am Grill stehen und endlich essen wollen. Durch ständiges Wenden von Burgern, Würstchen und Steaks geht es aber nicht schneller – im Gegenteil! Der Grillprozess wird ständig unterbrochen und anstelle einer schönen Kruste führt die Bewegung nur dazu, dass Fleisch langsam im eigenen Saft gedämpft wird.
#4 Deckel ständig öffnen
Ähnlich verhält es sich auch mit dem ständigen Öffnen des Deckels. Das Schließen des Grills empfiehlt sich bei besonders dickem Grillgut oder ganzen Kartoffeln, damit alles auch von innen durchgegart wird. Das funktioniert aber nur, wenn – ähnlich wie beim Backofen – nicht ständig kühlere Luft herangelassen wird.
#5 Fleisch zu lange marinieren
Marinieren kann Fleisch schön zart machen, aber viel hilft nicht immer viel! Dein Grillgut wird nicht leckerer, wenn du es zu lange in der Marinade stehen lässt, denn die Eiweißstrukturen, die für den Biss sorgen, werden so komplett zersetzt. Rotes Fleisch solltest du daher nicht länger als 24 Stunden marinieren, bei Hähnchen genügen oft schon etwa zwei Stunden, für Fisch hingegen schon 30 Minuten.
#6 Bambusspieße nicht einweichen
Bambusspieße eignen sich vor allem zum Grillen von Gemüse, allerdings solltest du sie vorher immer eine gute halbe Stunde in Wasser einweichen. So verhinderst du, dass die trockenen Stäbchen beim Grillen ankokeln. Wer häufiger Spieße nutzt, kann stattdessen auch wiederverwendbare Modelle aus Edelstahl verwenden.
#7 Grillgut mit unterschiedlichen Garzeiten auf Spießen grillen
Spieße eignen sich zwar zum Kombinieren verschiedener Gemüse- und Fleischsorten, die Garzeiten müssen aber immer einigermaßen ähnlich sein. Was zum Beispiel nicht funktioniert: Große rohe Kartoffelstücke zusammen mit Zwiebeln und Paprika aufspießen, denn letztere werden bereits schwarz werden, bevor die Kartoffeln gar sind. In diesem Fall solltest du die Kartoffeln vorher ein paar Minuten garen.
#8 Eine Temperaturzone für alles
Was viele nicht wissen: Ein Grill ist nicht an allen Stellen gleich heiß. Es gibt in der Regel verschiedene Temperaturzonen, die man clever nutzen sollte. Bereits gegartes Hähnchen benötigt zum Beispiel weniger HItzezufuhr als ein dickes rohes Steak. Hat das Grillgut außen schon die gewünschte Kruste erhalten, ist aber innen noch nicht gar, sollte es in eine nicht ganz so heiße Zone bewegt werden. Zum Grillen daheim auf dem Balkon bist du mit einem Elektrogrill auf der sicheren Seite:
#9 Grillrost ungenügend vorheizen
Einer der häufigsten Fehler beim Grillen ist auch hier wieder der Ungeduld geschuldet: Nur weil der Grill bereits angefeuert wurde, heißt es nicht, dass er schon bereit ist. Erst wenn das Grillrost ausreichend erhitzt wurde, kann es losgehen – vorher wird dein Grillgut sonst nur sanft erwärmt. Warte bei einem Gasgrill also lieber 15 Minuten, bei einem Holzkohlegrill genügen oft schon 5 Minuten.
#10 Grillsoßen zu früh aufstreichen
Barbecuesoßen können Fleisch eine appetitliche Farbe und Kruste geben, allerdings solltest du nicht den Fehler machen und sie schon zu Beginn aufstreichen. Die meisten Soßen enthalten nämlich reichlich Zucker, der schnell karamellisiert und schwarz wird, bevor das Fleisch durchgegrillt ist. Nutze solche Soßen also besser als Kür zu Schluss,
#11 Den Grillrost zu stark einölen
Öl kann dabei helfen, dass fettarmes Grillgut wie Gemüse, Fisch und vegane Würstchen nicht am Rost kleben bleiben, allerdings solltest du vorsichtig damit umgehen. Verwende niemals größere Mengen Öl direkt auf dem Grill, sondern verteile nur eine dünne Schicht auf dem Rost und auf dem Grillgut selbst. Ansonsten besteht Brandgefahr! Einfacherer ist der Umgang mit einem speziellen Antihaftspray zum Grillen:
#12 Gemüse vorher nicht würzen
Gemüse wird oft vernachlässigt und einfach roh und unbehandelt auf den Grill gehauen. Dabei kannst du es genauso wie Fleisch vorher ordentlich würzen und marinieren. Es empfiehlt sich, Gewürze nicht erst direkt davor darauf zu streuen, sondern Auberginen, Zucchini und Paprika mindestens eine halbe Stunde in eine Marinade aus Öl und Grillgewürzen zu legen.
#13 Obst und Gemüse in zu kleine Scheiben schneiden
Gemüse sollte zum Grillen in der Regel in deutlich größere Stücke geschnitten werden, als zum Beispiel für ein Pfannengericht. Idealerweise sollte die Schnittfläche möglichst groß sein, damit es nicht durch den Rost hindurch rutscht.
#14 Gemüsescheiben auf dem Grill verkohlen lassen
Wer dünn geschnittene Gemüsescheiben grillen will, sollte gut aufpassen, denn Sorten wie Zucchini und Paprika brauchen meist nur wenige Minuten, um fertig zu sein. Oft werden sie auch zu heiß gegrillt, sind außen also bereits verkohlt, innen aber aber noch roh. Platziere sie also besser in etwas kälteren Zonen.
#15 Grillrost nicht reinigen
Dein Grill muss zwar nicht bei jedem Gebrauch glänzen wie neu, aber der Grillrost sollte durchaus nicht verkrustet sein. Dies trägt nicht zum Geschmack bei, sondern führt nur dazu, dass Grillgut kleben bleibt und krebserregende Stoffe an dein Essen geraten. Reinige deinen Grill also am besten nach jedem Gebrauch, wenn er noch etwas warm ist.
#16 Fleisch auf dem Grill anpiksen
Mal eben reinpiksen, um zu schauen, ob das Fleisch gar ist, oder eine Gabel zum Wenden benutzen? Keine gute Idee, denn so dringt nur das Fett aus deinem Grillgut und lässt es austrocknen. Zum vorsichtigen Wenden empfiehlt sich daher eine Zange:
#17 Würstchen rundherum grillen
Damit die Wurst von allen Seiten schön knusprig braun wird, versuchen viele, sie auf dem Grill ständig zu drehen. Das ist aber gar nicht nötig, denn so wird sie nur trocken! Es genügt, Bratwürste einmal zu wenden, sodass sie von zwei Seiten gegrillt sind.
#18 Rohe Kartoffeln direkt auf den Grill
Kartoffeln gehören beim Grillen immer dazu, allerdings werden sie häufig nicht ausreichend durchgegart. Anstelle von Kartoffeln, die innen schön weich und außen knusprig sind, kommen häufig gummiartige Scheiben auf die Teller. Um das zu verhindern, solltest du Kartoffeln schon vorher einige Minuten garen und erst dann auf den Grill geben. Das Gleiche gilt übrigens auch für anderes härteres Gemüse wie Karotten, Fenchel oder Knollensellerie.
#19 Hochwertiges Fleisch ohne Thermometer grillen
Wer sich besonders hochwertiges Fleisch zum Grillen besorgt hat, sollte es auf den Zufall ankommen lassen. Es erfordert nämlich viel Erfahrung, um zu wissen, wann das Fleisch wirklich perfekt auf den Punkt gegart ist. Das hängt nicht nur von der Sorte ab, sondern auch von der Dicke, dem Feuchtigkeitsgrad und der Temperatur des Grills. Um kostbares Fleisch nicht zu verschwenden, solltest du ein Thermometer verwenden, das dich informiert, sobald dein Steak perfekt ist:
#20 Ein perfektes Steak sofort servieren
Es ist verständlich, wenn du sofort zuschlagen willst, sobald das Fleisch vom Grill genommen wird. Bei Gemüse, Fisch, Würstchen oder vegetarischem Grillgut ist das auch kein Problem, bei einem guten Steak solltest du aber immer gut fünf Minuten warten, denn so kann sich das Fleisch nochmal entspannen und schmeckt besonders saftig.
#21 Grill mit Bier ablöschen
Es bringt zwar geschmacklich keinen Mehrwert, das Gerücht hält sich aber in Deutschland immer noch wacker. Beim Grillen entstehende Flammen sollte dennoch nie mit Bier abgelöscht werden, denn so wirbelst du höchstens Asche auf, die sich auf deinem Grillgut absetzt.
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