Feminismus – dieses Wort beschreibt zwar etwas wahnsinnig Wichtiges, schreckt viele aber auch direkt ab. Dabei müssen feministische Gedanken und Ideen keineswegs eingestaubte Theorien sein. Stattdessen können sie richtig inspirierend, bestärkend und noch dazu unterhaltsam sein. Diese sieben Bücher schaffen genau das und zählen damit zu unseren liebsten Empower-Büchern überhaupt.
#1 „Good Night Stories for Rebel Girls“ von E. Favilli und F. Cavallo
Ist dir schon mal aufgefallen, dass die meisten Gutenachtgeschichten meistens ausschließlich von männlichen Helden handeln? Weil genau das ein verfälschtes Abbild der Realität erzeugt, haben sich Elena Favilli und Francesca Cavallo um einen Ausgleich gekümmert.
In „Good Night Stories for Rebel Girls“ erzählen die Autorinnen auf jeweils einer Seite die Geschichte von 100 außergewöhnlichen Frauen. Von einer Pfarrerstochter, die Bundeskanzlerin wurde bis hin zu einem tauben Mädchen, das heute Profi-Motocross-Fahrerin ist: Jede einzelne soll Mädchen und Frauen dazu inspirieren, ihre Träume wahr werden und sich von nichts und niemandem dabei aufhalten zu lassen. Alle Frauen wurden zudem von über 60 Künstlerlinnen illustriert – es ist ein wunderschönes und vor allem Mut machendes Buch, das für Frauen jeden Alters eine Bereicherung im Bücherregal ist.
Erschienen im Carl Hanser Verlag, 224 Seiten, erhältlich bei Amazon*.
PS.: Es gibt es auch schon einen zweiten Teil* der inspirierenden Gutenachtgeschichten.
#2 „Was würde Frida tun?“ von E. Foley und B. Coates
Für die Autorinnen Elizabeth Foley und Beth Coates haben Strömungen wie die #MeToo-Debatte klargemacht, dass der Feminismus längst noch nicht gesiegt hat. Es gibt also noch einiges zu tun im Kampf gegen Sexismus und für Gleichberechtigung – um allen Frauen dafür Mut zu machen, haben sie dieses Buch geschrieben.
So haben sie in den letzten Jahrhunderten nach Frauen gesucht, die teilweise ganz andere und teilweise ganz ähnliche Probleme hatten, wie die Frauen von heute. Sie erzählen von Charakteren, die zwar zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Verhältnissen gelebt haben oder leben, aber eines ist ihnen allen gemein: Sie haben sich ein selbstbestimmtes Leben erkämpft. „Was würde Frida tun?“ zeigt uns berühmte und weniger berühmte Vorbilder, an denen wir uns bei kleineren Niederlagen orientieren können. Wie kann man als Frau mit Themen wie Scheitern, Familienplanung oder politischem Engagement umgehen? Frida Kahlo, Kleopatra, Coco Chanel und viele mehr geben dir inspirierende Antworten.
Erschienen im Ludwig Buchverlag, 304 Seiten, erhältlich bei Amazon*.
#3 „Feminist Fight Club“ von Jessica Bennett
Hast du dich je gefragt, warum noch nie ein männlicher Kollege zum Kaffeeholen geschickt wurde? Diese Frage hat sich Autorin Jessica Bennett gestellt und ihre Antwort hat sie dazu verleitet, „Feminist Fight Club: Wie sich Frauen am Arbeitsplatz erfolgreich durchboxen“ zu schreiben.
Mit diesem Buch möchte sie ihre Leserinnen mit Kampftaktiken versorgen. Sie gibt einfache Tricks zur Hand, um sexistische Verhaltensweisen im Büroalltag einer Frau zu bekämpfen. So bekommst du zum Beispiel genaue und einfach umzusetzende Tipps, wie du Büroklischees knackst, eine Gehaltsverhandlung als Gewinnerin verlässt oder wie dir kein Kollege mehr ins Wort fällt. Wenn du dieses Buch gelesen hast, bist du nicht nur klüger und gewappneter als zuvor und hast einige Schmunzler hinter dir – nein, du bist gedanklich auch automatisch stolzes Mitglied des „Feminist Fight Clubs“.
Erschienen bei Bastei Lübbe, 320 Seiten, erhältlich bei Amazon*.
#4 „Untenrum frei“ von Margarete Stokowski
Du liest gerne, interessierst dich für Feminismus, hast aber keine Lust auf den weitverbreiteten „Hau-drauf-Ton“? Dann ist der Debütroman von der Autorin und Kolumnistin Margarete Stokowski sowas von das richtige Buch für dich. Denn in ihrem Roman beschäftigt sie sich mit großen Fragen zur Stellung der Frau bis hin zu kleinen Fragen zur weiblichen Be- und Enthaarung.
Margarete Stokowski nimmt sich den Missständen in Politik und Gesellschaft an, schafft diese aber durch ihre persönlichen Erfahrungen und Anekdoten ins Alltägliche zu übertragen. In „Untenrum frei“ geht es um den immer noch präsenten Sexismus in unserer Gesellschaft – in einer Art und Weise, die nicht nur sehr klug ist, sondern zudem noch nahbar und wirklich unterhaltsam.
Erschienen bei Rowohlt Taschenbuch, 256 Seiten, erhältlich bei Amazon*.
#5 „Yalla, Feminismus!“ von Reyhan Sahin
Der Titel ihres zweiten Buches gibt schon einen sehr guten Vorgeschmack auf dessen Inhalt. In „Yalla, Feminismus!“ schreibt Reyhan Sahin über ihre persönlichen Erfahrungen mit Sexismus und Rassismus – und zwar sowohl in der Hip-Hop-Szene als auch in der Wissenschaft.
Beides kann die Autorin sehr gut beurteilen, denn sie ist sowohl Rapperin, aka Lady Bitch Ray, als auch promovierte Linguistin. Sie prangert die männlich dominierten Strukturen an und untermauert das Ganze mit feministischen Theorien. Als alevitische Muslimin spricht sie über weibliche Sexualität und bricht damit Tabus. Reyhan Sahin liefert einen Appell für mehr Frauensolidarität, und zwar unabhängig von Herkunft, Religion oder Beruf.
Erschienen im Tropen Verlag, 224 Seiten, erhältlich bei Amazon*.
#6 „The future is female!“ herausgegeben von S. Curtis
Dass es in Sachen Geschlechterungleichheiten und Gender Pay Gap noch einiges zu tun gibt, ist unumstritten. Das fast schon inflationär benutze Wort „Feminismus“ lässt sich aber häufig kaum greifen und wird von vielen mit einer Art Baseball-Schläger-Attitude gleichgesetzt. Dabei sind Feministinnen keineswegs grundsätzlich GEGEN, sondern viel mehr FÜR Zustände, für die sich die Diskussion lohnt.
Scarlett Curtis hat Frauen von heute gefragt, wie sie eigentlich über Feminismus denken und was ihre persönliche Geschichte dazu ist. Beiträge von Emma Watson, Keira Knightley, Katrin Bauernfeind und vielen mehr definieren also ihren ganz persönlichen Begriff von Feminismus. Ihre Erfahrungen und Anekdoten liefern dir eine Inspiration, wie auch du Feminismus für dich und deinen Alltag definieren kannst. Dieses Buch ist geballte Frauenpower, die nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch wirklich Spaß macht.
Erschienen im Goldmann Verlag, 416 Seiten, erhältlich bei Amazon*.
#7 „Wonder Girls“ von P. Gianturco und A. Sangster
Es kann sehr inspirierend sein, über die Lebensgeschichten oder die Erfolge von berühmten Frauen zu lesen. Es ist aber mindestens genauso inspirierend, die Geschichten und Überzeugungen derer zu erfahren, die noch am Anfang ihres Lebens stehen und trotzdem schon im Kleinen oder im Großen etwas verändert haben.
Gemeinsam mit ihrer Enkeltochter hat die Fotografin Paola Gianturco sich auf eine Reise zu den mutigsten Mädchen der Welt begeben, sie fotografiert und interviewt und all das in dem wunderbaren Buch „Wonder Girls“ zusammengefasst. Mädchen zwischen 10 und 18 Jahren erzählen, wie und warum sie sich schon in diesem bemerkenswert jungen Alter gegen Kinderehen, häusliche Gewalt, Klimawandel oder Krieg einsetzen. Was diese Mädchen in den verschiedensten Ländern bereits bewirkt haben, ist bewundernswert wie bestärkend und zeigt, dass weder Herkunft noch Alter uns daran hindern können, etwas zu bewegen.
Erschienen im Elisabeth Sandmann Verlag, 192 Seiten, erhältlich bei Amazon*.
Viel Spaß beim Lesen, Mädels!
Wenn es dir jetzt wie uns geht und du dich von der geballten Frauen-Power regelrecht beflügelt fühlst, ist das die perfekte Ausgangslage, um in eines der empfohlenen Empower-Bücher einzutauchen. Hast du noch weitere Buch-Tipps für uns? Dann verrate es uns gerne in den Kommentaren.
Du kannst gar nicht genug von Empfehlungen für Empower-Bücher bekommen? Dann haben wir hier Tipps für empowernde Bücher von geflüchteten Frauen.