In der Schule habe ich Naturwissenschaften gehasst. Chemie und Physik wurden so bald es ging abgewählt. Ein wenig lag das wohl auch an den drögen Lehrbüchern. Denn heute sehe ich das alles etwas anders: Chemie, Physik und Co. helfen uns, die Welt besser zu verstehen – zumindest, wenn sie uns richtig erklärt werden. Glücklicherweise gibt es mittlerweile viele Bücher, die Wissenschaft mit Humor erklären und so für jeden verständlich machen.
#1 „Komisch, alles chemisch!“ von Dr. Mai Thi Nguyen-Kim
Die Chemikerin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim ist vielen vermutlich eher unter dem Pseudonym „Mailab“ ein Begriff. Denn auf dem gleichnamigen Youtube-Kanal teilt sie ihre Liebe zur Chemie mit hunderttausenden Zuschauern. Das ist nicht nur etwas für Nerds, sondern auch für Menschen, die mit Chemie eigentlich so gar nichts zu tun haben. Denn Mai erklärt Food-Trends wie Kurkuma aus wissenschaftlicher Perspektive oder verrät, warum du dir keine Sorgen über Flouride in deiner Zahnpasta machen musst. Auch in ihrem Buch „Komisch, alles chemisch!”* geht es um die Chemie im Alltag. Seit ich es gelesen habe, weiß ich nicht nur, warum gesättigte Fettsäuren ungesund sind, sondern verstehe auch das erste Mal in meinem Leben das Periodensystem.
#2 „What if“ von Randall Munroe
Zugegeben, die Themen in Randall Munroes „What if? Was wäre wenn?: Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen“* sind nicht ganz so alltagsnah wie die im Buch von Mailab. Dafür kannst du mit diesen Anekdoten garantiert auf jeder Party glänzen. Denn wer würde nicht gerne wissen, wie viele Menschen den täglichen Kalorienbedarf eines Tyrannosaurus Rex decken? Das mag sich alles erst mal albern anhören, doch dadurch, dass die beschriebenen Fälle anschaulich und wissenschaftlich korrekt erklärt sind, lernst du beim Lesen trotzdem etwas. Schließlich lassen sich die jeweiligen Informationen auch auf weniger absurde Bespiele übertragen.
Wer nicht genug von Randall Munroe kriegt, kann direkt mit seinem neusten Buch „How to“* weitermachen.
#3 „Darm mit Charme“ von Giulia Enders
„Darm mit Charme“* wurde 2014 zum absoluten Bestseller und schaffte damit etwas, was wohl die wenigsten Wissenschaftsbücher hinkriegen. Plötzlich wollten alle wissen, wie unser Darm funktioniert und ein Organ, über das wir eigentlich eher ungern sprechen, wurde zum Trendthema. Der Darm und sein Aufbau sind die Grundlage dieses Buches, darüber hinaus lernst du hier aber noch viel mehr Wichtiges über den menschlichen Körper. Das alles ist wahnsinnig unterhaltsam geschrieben und illustriert.
Unser Tipp: Kauf dir unbedingt die Neuauflage von 2017. Darin findest du ein Extra-Kapitel zu den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
#4 „Kurze Antworten auf große Fragen“ von Steven Hawking
Für Sheldon und Co. aus „The Big Bang Theory“ war der 2018 verstorbene Wissenschaftler ein Held. Aber auch Normalos sollten vor seinen Büchern nicht zurückschrecken. Denn in diesen erklärt der geniale Physiker wissenschaftliche Theorien so, dass sie für jeden verständlich sind. In seinem letzten Buch „Kurze Antworten auf große Fragen“* geht er dabei auf Fragen ein, die wir uns vermutlich alle schon einmal gestellt haben: Sei es, warum es uns Menschen überhaupt gibt, ob ein Gott existiert oder ob irgendwo im Universum noch andere intelligente Wesen leben. Hawking versucht wissenschaftliche Antworten auf diese eigentlich unmöglich zu beantworteten existenziellen Fragen zu finden.
Wer sich vor allem für das Universum interessiert, kann sich außerdem Hawkings „Eine kurze Geschichte der Zeit“* durchlesen.
#5 „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ von Yuval Noah Hariri
Nicht nur in den Naturwissenschaften lohnt es sich, sich regelmäßig weiterzubilden. Bekanntlich schreibt das Leben schließlich die besten Geschichten – und davon gibt es seitdem die ersten Menschen gelebt haben jede Menge. In „Eine kurze Geschichte der Menschheit“* erklärt Yuval Noah Hariri kurz, unterhaltsam und verständlich, warum der „Homo Sapiens“ sich in den letzten 100.000 Jahren so entwickelt hat, wie er sich eben entwickelt hat.
Aber auch für alle, die lieber in die Zukunft als die Vergangenheit blicken, hat Hariri das passende Buch. In „Homo Deus“* stellt er sich die Frage, wie sich unsere Welt mit immer neuen technischen Möglichkeiten entwickeln wird.
#6 „Wir sind das Klima!“ von Jonathan Safran Foer
Der amerikanische Autor Jonathan Safran Foer ist sowohl mit seinen Romanen als auch mit seinen Sachbüchern weltweit erfolgreich. 2009 sorgte bereits sein erstes Sachbuch „Tiere essen“* für einen Aufruhr und überzeugte zahlreiche Menschen von einer vegetarischen oder veganen Ernährungsweise. In „Wir sind das Klima!“* schreibt er nun, über ein Problem, das uns alle betrifft: Den Klimawandel. Dabei schafft er es, dass komplizierte Thema verständlich darzustellen und auch gleich Lösungsvorschläge zu liefern. Denn mal ehrlich, wir alle wissen zwar, dass der Klimawandel real ist, doch was genau mit unserem Planenten geschieht und was wir dagegen tun können, erscheint oft viel zu komplex.
Übrigens: Dem Rossmann-Gründer gefiel dieses Buch so gut, dass er 25.000 Exemplare davon an Zuschauer der Sendung „Maischberger. Die Woche“ verschenkte und weitere 2.000 Exemplare an Bundestagsabgeordnete verschickte.
#7 „Schnelles Denken, langsames Denken“ von Daniel Kahnemann
Wenn du mit Chemie, Physik und Co. nichts anfangen kannst, dann vielleicht mit Psychologie. Lebensnaher könnte eine Wissenschaft schließlich kaum sein. In „Schnelles Denken, langsames Denken“* erklärt der Nobelpreisträger Daniel Kahnemann anhand von einfachen Beispielen, wie wir Menschen ticken. Denn wir alle folgen gewissen mentalen Mustern und denken manchmal intuitiv und schnell und manchmal langsamer und komplizierter. Kahnemann erklärt, wie schnelles und langsames Denken zusammenwirken und warum wir schnell zu Fehlschlüssen kommen, wenn sie das nicht tun.
#8 „Die Kunst des klaren Denkens“ von Rolf Dobelli
Bleiben wir noch einen Moment bei der Psychologie. In seinem Bestseller „Die Kunst des klaren Denkens“* stellt Rolf Dobelli 52 typische Denkfehler vor. Du wirst erstaunt sein, wie viele davon auch du im Alltag machst oder wie oft es dir nicht gelingt, anderen etwas zu erklären, weil sie genau diesen Denkfehlern unterlegen. Dieses Buch regt dazu an die eigenen Denkmuster zu hinterfragen und die Dinge aus einer neuen Perspektive zu sehen.
Du willst auch Irrwege bei deinen täglichen Handlungen vermeiden. Dann ist Robellis „Die Kunst des klugen Handelns”* genau das richtige für dich.
#9 „Mit Einstein im Fahrstuhl“ von Jürgen Teichmann
Okay, zugegeben: Bei diesem Buch handelt es sich eigentlich um ein Buch für Kinder. Zumindest lassen die liebevollen Illustrationen und der Erklärstil darauf schließen. Aber Hand hoch: Ich bin hier doch sicher nicht die einzige, deren Physik-Wissensstand nicht viel höher ist als der einer Zwölfjährigen? Wessen Lieblings-Wissenssendung auch im Erwachsenenalter weiterhin „Wissen macht Ah“ ist, der wird dieses Buch lieben.
#10„Big Ideas. Das Wissenschafts-Buch“ von Adam Hart-Davids
Du kannst dich nicht für eine Wissenschaft entscheiden und willst von allen etwas? Dann könnte dieses Buch das richtige für dich sein. Autor Adam Hart-Davis studierte zwar Chemie, schreibt in diesem Überblickswerk „Big Ideas. Das Wissenschafts-Buch“* aber auch über die wichtigsten Theorien der Physik, Chemie, Biologie und Geowissenschaft. Einen detaillierten Einblick in einzelne Themenbereiche gibt es hier selbstverständlich nicht. Dafür erhältst du einen guten Überblick über die entscheidendsten Erkenntnisse. Und wenn dich etwas genauer interessiert, kannst du ja direkt mit einem der anderen Bücher aus dieser Liste weitermachen.