Endometriose ist eine chronische, aber gutartige Erkrankung, von der viele Frauen betroffen sind. Bei diesen Frauen bildet sich die Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutterhöhle. Dadurch können nicht nur starke Schmerzen entstehen, sondern auch die Funktion der Eierstöcke eingeschränkt werden. Im schlimmsten Fall kann das zu Unfruchtbarkeit führen.
Weil so viele Fälle von Endometriose unerkannt bleiben, ist es wichtig, dass auch du weißt, welche Anzeichen auf eine Erkrankung hinweisen und welche Schritte du bei einem Verdacht auf Endometriose einleiten solltest.
Über die folgenden 12 Fakten erfährst du mehr über die Entstehung und Behandlung von Endometriose:
#1 Endometriose tritt viel häufiger auf, als du denkst
Kaum zu glauben, aber wahr: Etwa jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter ist betroffen! Laut der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V sind das etwa drei bis vier Millionen Frauen allein in Deutschland. Und jedes Jahr erkranken 30.000 weitere daran.
#2 Viele Ärzte erkennen sie nicht
Meistens dauert es mehrere Jahre, bis Ärzt*innen die Krankheit diagnostizieren und eine gezielte Behandlung beginnen kann. Vielen Patientinnen bedeutet das ein langer Leidensweg. Aus diesem Grund ist der nächste Punkt umso wichtiger…
#3 Lass dich untersuchen!
Wenn du unter sehr starken Regelschmerzen leidest, solltest du einen Arzt aufsuchen! Dieser sollte zunächst ein Anamnesegespräch mit dir führen, um sich ein Bild über deinen Gesundheitszustand zu machen. Danach wird dein Unterleib abgetastet und gegebenenfalls ein Ultraschall gemacht.
Sollte sich der Verdacht erhärten, kann es sein, dass der Arzt dir zur besseren Diagnosestellung zu einer Laparoskopie rät – einem operativen Eingriff, bei dem Gewebeproben aus der Gebärmutter entnommen werden.
Die folgenden Symptome könnten darauf hinweisen, dass deine Beschwerden mehr als "nur" Regelschmerzen sind:
#4 Leidest du an diesen Symptomen?
Neben starken Schmerzen, die vor und während der Regelblutung auftreten, kann die Monatsblutung bei Betroffenen auch sehr unregelmäßig und sehr stark auftreten. Zudem zählen Schmerzen beim Sex zu den häufigsten Begleiterscheinungen einer Endometriose sowie Beschwerden beim Wasserlassen und starke Müdigkeit.
Daneben ist eine mögliche Sterilität die größte Sorge betroffener Frauen, denn…
#5 Kann man trotzdem Kinder bekommen?
Ja, kann man. Jedoch führen die Verwachsungen, die durch die Krankheit in den Eileitern entstehen können, bei etwa 30-50 Prozent der Frauen zu Sterilität. Wichtig ist, dass eine Erkrankung überhaupt diagnostiziert wird, damit die richtige Behandlung eingeleitet werden kann, die die Chancen auf eine Schwangerschaft im besten Fall wieder erhöht.
#6 Endometriose hat viele Gesichter
Gerade, weil es so viele Symptome gibt, erlebt jede Frau Endometriose anders. Die einen haben regelmäßig so starke Schmerzen, dass sie sich kaum bewegen können. Die anderen merken nichts oder fast nichts von ihrer Erkrankung.
#7 Eine Hysterektomie ist kein Heilmittel
Eine Hysterektomie, also die Entfernung der Gebärmutter, ist nur in wenigen Fällen sinnvoll. Denn auch nach der Entfernung können sich neue Krankheitsherde im Körper bilden. Einer Studie zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer operativen Entfernung der Gebärmutter wieder Symptome auftreten, bei 62 Prozent.
#8 Wie entsteht Endometriose?
Was eine Endometriose verursacht, ist noch nicht geklärt. Eine Theorie besagt, dass die Krankheit durch eine „umgekehrte“ Periode entsteht, bei der die Schleimhaut durch die Eileiter in die Gebärmutterhöhle fließt.
#9 Spread Awareness!
Lange Zeit hatte man das Gefühl, dass über Endometriose kaum berichtet wird – und das, trotz der vielen Betroffenen. Nun melden sich jedoch immer mehr erkrankte Frauen zu Wort und berichten von ihrem Leben mit der Krankheit. Ein Beispiel dafür ist die Amerikanerin Thessy Kouzoukas, die mit einem einzigen Bild, das sie auf Instagram postete, riesiges Aufsehen erregte.
#10 Linderung statt Heilung
Endometriose ist eine chronische Krankheit, für die es (bislang) keine Heilung gibt. Trotzdem kann Patientinnen nach der Diagnose geholfen werden, denn…
#11 Man kann die Symptome behandeln
Die einzelnen Symptome der Endometriose lassen sich behandeln – einige sehr gut, bei anderen kann es schwieriger werden. Es gibt Medikamente, die den Hormonhaushalt regulieren. Bei schweren Fällen kann es Linderung verschaffen, einen Teil des vernarbten Gewebes aus der Gebärmutter zu entfernen. Welche Behandlung für den Einzelfall angemessen ist, kann nur ein Arzt entscheiden.
#12 Hier bekommst du Hilfe
Für Betroffene kann es sehr hilfreich sein, sich mit anderen an Endometriose erkrankten Frauen auszutauschen. In vielen deutschen Städten findest du Selbsthilfegruppen. Wo genau es solche Gruppen gibt, erfährst du hier.
Unterstützung und viele hilfreiche Informationen findest du außerdem bei der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. Wenn auch du betroffen bist, tausche dich aus - du wirst sehen, du bist nicht alleine!
Und auch mit diesen 17 Begleiterscheinungen der Periode bist du mit Sicherheit nicht alleine!
Im Video: Unter diesen 5 Krankheiten leiden viele Frauen
Zählst du zu den 10 Prozent der betroffenen Frauen? Wenn du magst, berichte uns und den anderen Leserinnen von deinen Erfahrungen mit der Krankheit oder lass uns wissen, welche Tipps dir bisher geholfen haben.