Bestimmt hast du irgendwann in deinem Leben schon mal deinen BMI, kurz für Body Mass Index, errechnet. Auf den ersten Blick wirkt es auch sehr einleuchtend, sein Gewicht in Abhängigkeit von seiner Körpergröße zu betrachten und sich beim Abnehmen daran zu orientieren. Doch obwohl der BMI immer noch dafür verwendet wird, um Über-, Unter- und Normalgewicht zu bestimmen, solltest du künftig darauf verzichten. Wir nennen dir gleich sechs Gründe, warum der BMI unzuverlässig ist.
#1 Eine Dezimalstelle entscheidet, ob du Übergewicht hast
Der BMI ist für viele Menschen wohl so verführerisch, weil er uns vorgaukelt, Über- und Untergewicht ganz einfach bestimmen zu können: Man teile sein Gewicht in Kilogramm durch seine Körpergröße in Metern und schon erzählt man die magische Zahl. Schaut man in die BMI-Tabelle, kann man sofort sehen, wie es um einen bestimmt ist. Das ist aber auch das Tückische daran, denn es braucht nur wenige Kilos Unterschied, um in einer anderen Kategorie zu landen. Ob dein Gewicht in einem gesunden Rahmen liegt, ist allerdings nicht davon abhängig, ob du nun 63,5 oder 64,9 Kilogramm wiegst!
#2 Der BMI wurde nicht für Einzelpersonen entwickelt
Die wenigsten Menschen wissen, woher der BMI überhaupt stammt. Automatisch geht man einfach davon aus, dass es sich dabei um eine von Ärzten festgelegte Einteilung handelt. Dem ist aber ganz und gar nicht so, denn ursprünglich wurde der Body Mass Index lediglich in groß angelegten soziologische Studien angewendet und nicht etwa zur Bestimmung des Gesundheitszustandes von Einzelpersonen. Darauf weist auch der Ernährungswissenschaftler Ancel Keys hin, der erstmals den Begriff Body Mass Index prägte
und ihn schon in den 70er Jahren ungeeignet für die individuelle Diagnose hielt.
#3 Viele Sportler hätten laut BMI Übergewicht
Zur Errechnung des BMIs wird lediglich die Körpergröße und das Gewicht verwendet. Die Verteilung von Muskelmasse und Fett ist dabei völlig irrelevant. Hieran merkt man besonders gut, wie sinnlos der BMI ist, denn laut der Tabelle hätten sehr viele muskulöse Sportler Übergewicht oder wären sogar fettleibig.
#4 Dem BMI ist dein Alter egal
Beim Errechnen des BMIs ist es nicht nur völlig irrelevant, wie viele Muskeln du hast, sondern auch, wie alt du bist. Egal, ob 13, 28 oder 60: Gemäß der Tabelle darf sich dein Gewicht, um im normalen Rahmen zu bleiben, nur geringfügig im Laufe der Jahre verändern. Das ist besonders bei Frauen irreführend und unrealistisch, deren Körper sich nach einer Schwangerschaft verändert. Noch dazu machen sehr simple BMI-Tabellen noch nicht einmal einen Unterschied zwischen Männern und Frauen, was die Richtwerte noch willkürlicher erscheinen lässt.
#5 Ein guter BMI gibt keine Entwarnung
Der BMI kann nicht nicht nur Menschen mit mehr Muskelmasse verunsichern, sondern auch falsche Entwarnung geben. Schließlich gibt es recht schlanke Menschen, die viel ungesundes Bauchfett haben, somit aber laut BMI immer noch normal- oder untergewichtig sein können. Wenn dir das auch ohne BMI und Waage bewusst ist, zeigen wir dir, wie du dein
kannst.
#6 Du orientierst dich an einer willkürlichen Zahl
Das größte Problem, das ich mit dem BMI habe, ist, dass sich vor allem junge Frauen an einer Zahl festbeißen. Insbesondere auf
, die Magersucht als Lifestyle propagieren, dient der BMI als Orientierung: Hier gilt es, in die Untergewicht-Kategorie, also weniger als 18, zu fallen. Betrachtet man, wie ungenau der BMI berechnet wird, kann das fatale Folgen haben. Ohnehin bin ich der Meinung, dass es schädlich ist, sich für sein Wohlergehen an Zahlen zu orientieren: eine
kleinere Kleidergröße macht nicht zwingend glücklicher
!