Das Angebot an Spielzeug, Futter und anderem Zubehör für Haustiere ist riesig. Aber leider ist nicht alles, was im Zoofachhandel angeboten wird, auch tatsächlich gut für unsere Vierbeiner. Auch wenn Halter*innen es meist gut meinen, können manche Accessoires für Hunde, Katzen und Kleintiere sogar lebensbedrohlich werden. Wir zeigen dir, auf welches Haustierzubehör du verzichten und was du stattdessen wählen solltest.
#1 Katzenklos mit Türen
Dank Katzenklos können auch reine Wohnungskatzen ihr Geschäft sauber verrichten, aber nicht jedes Modell ist empfehlenswert. Um Gerüche zu vermeiden, entscheiden sich manche Halter*innen für eine Variante mit Tür. Diese schließen die üblen Dämpfe zwar durchaus ein, allerdings zum Schaden der Tiere. Auch Katzen bevorzugen ein sauberes, wohlriechendes Klo. Ist dies schlecht belüftet, kann es dazu führen, dass die Tiere irgendwann alternative Orte aufsuchen.
Besser ist eine offene Variante, die täglich gesäubert werden sollte:
#2 Tennisbälle für Hunde
Auf den ersten Blick mögen die mit Stoff bezogenen Bälle wie günstige Spielzeuge für Hunde wirken, sie können für die Tiere jedoch eine Gefahr darstellen. Die Bälle wurden schließlich nur für den Sport entwickelt und sind nicht für die Mäuler von Tieren gedacht. Tennisbälle können schädliche Kunstfasern und Farbstoffe enthalten, die Hunde beim Herumkauen verschlucken. Große Hunde können Tennisbälle im schlimmsten Fall sogar komplett verschlucken. Achte also immer darauf, zum Spielen nicht zu kleine Bälle zu wählen und entscheide dich zum Beispiel für ein Modell aus Naturkautschuk:
#3 Laserpointer
Laserpointer können nicht nur für Menschen gefährlich sein, wenn sie direkt auf die Augen gerichtet werden, sondern auch für Katzen, die noch empfindlichere Augen haben als wir. Viele TIere lieben jedoch das Spiel mit dem Lichtstrahl. Statt echtem Laser sollte allerdings aus Sicherheitsgründen lieber eine Variante mit LED-Licht gewählt werden. Auch hier ist beim Spielen jedoch Vorsicht geboten: Den Strahl nie direkt auf die Augen der Katze richten!
#4 Katzenhalsbänder mit Glöckchen
Sie mögen zwar niedlich aussehen und Wildvögel vor Angriffen warnen, Tierärzte raten jedoch grundsätzlich von ihnen ab. Halsbänder stellen für Katzen ein Verletzungsrisiko dar und das ständige Gebimmel des Glöckchens kann auf Dauer das Gehör schädigen. Statt einem Märkchen um den Hals sollten Katzen lieber vom Tierarzt gechipt werden.
#5 Hohles Plastikspielzeug für Hunde
Viele Hunde lieben Plastikspielzeug, das beim Herumkauen auch noch quietscht. Schlecht verarbeitete Modelle aus dünnem Kunststoff können aber schnell kaputt gehen und die Einzelteile verschluckt werden. Besser und langlebiger sind stabile Spielzeuge aus Vollgummi.
#6 Taue für Hunde
Solche geflochtenen Taue sind als Hundespielzeug sehr beliebt, sie können jedoch im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden. Es gab schon Fälle, in denen Hunde unbemerkt einzelne Fäden verschluckt haben, was zu einem Darmverschluss führen kann. Taue also besser nicht unbeaufsichtigt herumliegen lassen und beim Spielen immer darauf achten, dass der Hund nichts verschluckt!
Sicherer sind solche Beißwürste, von denen sich keine Fäden lösen:
#7 Billige Spielmäuse
Solche kleinen Mäuse aus Stoff gibt es für wenig Geld in jedem Zoofachgeschäft. Auch hier ist Vorsicht geboten: Lass deine Katze besser nicht unbeaufsichtigt damit spielen, denn einzelne Teile können sich schnell lösen und anschließend verschluckt werden!
Hiermit kann deine Katze hingegen auch unbeaufsichtigt spielen:
#8 Unsichtbare Ultraschall-Zäune für Hunde
Mit sogenannten unsichtbaren Zäunen sollen Hunde davon abgehalten werden, das Grundstück zu verlassen. Auch wenn sie für Menschen nicht sichtbar und hörbar sind, können sie Hunde sehr verstören. Die Tiere können nicht den Zusammenhang zwischen dem Geräusch und der unsichtbaren Grenze herstellen. Aufgrund ihres guten Gehörs haben sie das Geräusch zudem ohnehin ständig im Ohr. Auch wenn sie sich nicht unmittelbar davor befinden. Auch Zäune, die Stromschläge versetzen, sind nicht empfehlenswert. Stattdessen sollte man mit den intelligenten Tieren besser trainieren, dass er eine gewisse Grenze nicht übertreten darf.
#9 Bell-Stop-Geräte für Hunde
Mit solchen Geräten sollen Hunde, wenn sie alleine zu Hause sind, vom Bellen abgehalten werden. Wenn Hunde jedoch viel bellen, sobald sie zurück gelassen werden, ist das meist ein Zeichen dafür, dass sie zu lange alleine und nicht ausgelastet sind. Das Unterbinden des Bellens durch Störgeräusche ist für die Tiere eher eine Qual. Besser ist auch hier eine professionelle Verhaltenstherapie und mehr Beschäftigung für den Hund.
#10 Würgehalsbänder für Hunde
Allein schon vom Anblick wirken sie brutal: Derartige Würgehalsbänder sind mit und ohne Stacheln ein Relikt aus Zeiten, in denen man Hunde mit Gewalt erziehen wollte. Tierfreundlicher sind solche gepolsterten Hundegeschirre, die beim Ziehen nicht zu Schmerzen führen:
#11 Krallenschutzkappen für Katzen
Solche Schutzkappen aus buntem Plastik soll Katzen daran hindern, Möbel zu zerkratzen. Für die Tiere stellen sie nicht nur ein Verletzungsrisiko dar, sie schränken auch ihre Bewegung ein. Einzige Ausnahme: Nach Operationen und Verletzungen können solche Hilfsmittel sinnvoll sein, damit Katzen ihre Wunden nicht aufreißen.
Um deine Möbel zu schützen, kannst du solche Sisal-Matten verwenden:
#12 Katzenstreu mit Duft
Um die Gerüche eines Katzenklos zu überdecken, wird Einstreu mit Duft angeboten. Diese mag zwar für Menschen wohlriechend sein, für Katzen sind die künstlichen Parfüms irritierend. Stattdessen solltest du das Klo besser täglich reinigen und natürliches Katzenstreu verwenden, das eine gute Klumpeigenschaft hat:
#13 Katzenmilch
Viele Katzen schlecken gerne Milch, außer für kleine Kätzchen ist sie aber keinesfalls empfehlenswert. Wie wir Menschen können Katzen im zunehmenden Alter keine Laktose verwerten. Auch sogenannte Katzenmilch wird auf Kuhmilchbasis hergestellt, enthält zwar keine Laktose, dafür aber häufig künstliche Zusatzstoffe und Zucker – keine gesunde Option! Wenn deine Katze auf Flüssignahrung steht, kannst du sie mit einer Katzensuppe füttern:
#14 Veganes Katzenfutter
Veganes Katzenfutter mag zwar nachhaltiger sein, im Gegensatz zu Hunden sind Katzen aber reine Fleischesser. Auf Dauer kann solche Nahrung zu Mangelerscheinungen führen. Auch herkömmliches Katzenfutter enthält oft einen hohen Getreideanteil, gesünder ist Nassfutter auf reiner Fleischbasis:
#15 Echte Knochen für Hunde
Auch wenn Zoogeschäfte echte Kaninchen- oder Geflügelknochen anbieten, sind sie keine sichere Option für Hunde. Die Knochensplitter können die Luftröhre und den Darm verletzen. Zum Kauen und zur Zahnpflege sind solche Kauknochen ohne scharfe Kanten besser geeignet:
#16 Wollknäuel
Einem Wollknäuel kann kaum eine Katze widerstehen, allerdings handelt es sich auch hierbei nicht um ein sicheres Spielzeug! Lange Fäden können beim Verschlucken innere Verletzungen verursachen, räume also deine Stricksachen immer weg, sobald du deine Katze alleine lässt. Mit diesen Bällen aus Katzenminze kannst du sie hingegen unbesorgt alleine lassen:
#17 Grobmaschige Schutznetze für Katzen
Solche Netze ermöglichen es Wohnungskatzen, sich auch auf dem Balkon aufzuhalten. Aber Achtung: Sind die Maschen zu grob, stellen auch sie ein Verletzungsrisiko dar. Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt daher herkömmlichen Kaninchendraht als sichere Alternative:
#18 Kleine Hamsterkäfige mit mehreren Ebenen
Solche kleinen bunten Hamsterkäfige mit vielen Stockwerken stehen in zahlreichen Kinderzimmern. Den Nagern bieten sie leider kein artgerechtes Zuhause: Am liebsten halten sich Hamster ohnehin am Boden auf, weshalb diese Fläche möglichst groß sein sollte.
#19 Offene Hamsterräder und Plastikröhren
Auch wenn Hamster solche offenen Räder nutzen, stellen sie für die Tiere ein hohes Verletzungsrisiko dar. Im schlimmsten Fall können sich die Nager beim Laufen die Beine ausreißen. Besser sind Hamsterräder, die auf allen Seiten geschlossen sind. Auch transparente Plastikrohre aus Kunststoff sollte man im Geschäft lassen. Den gestressten Tieren bieten sie keinerlei Schutz oder Belüftung. Wähle daher lieber Höhlensysteme aus Sisal oder anderen Naturmaterialien:
#20 Hamsterwatte
Hamster benötigen Nistmaterial, das sie mit Vorliebe in ihren Backen sammeln. Watte ist hierfür leider ungeeignet, da sich die feinen Fasern in den Backentaschen verfangen oder um die kleinen Füße wickeln können. Biete Hamstern stattdessen unbehandelte zerrissene Küchentücher, Heu und Stroh an oder spezielles Nistmaterial:
#21 Hamsterkugeln
Mit sogenannten Joggingbällen können sich Hamster zwar im Raum bewegen, für die Tiere bedeutet das aber nur Stress, weil sie sich nicht selbständig daraus befreien können. Wenn sich Hamster darin bewegen, dann oft nur aus Angst.
#22 Leinen für Kaninchen
Mit Leinen wollen viele Tierhalter*innen ihren Kaninchen die Möglichkeit bieten, sich draußen zu bewegen. Kaninchen sind aber anders als Hunde Fluchttiere, die allein schon beim Anlegen des Geschirrs Stress empfinden und meist versuchen werden, sich daraus zu befreien. Besser ist hingegen ein großer Auslauf im Garten. Ist hierfür kein Platz, sind Kaninchen womöglich nicht die richtige Wahl für ein Haustier:
#23 Vogelkäfige mit weißen Gitterstäben
Weiße Gitterstäbe sind bei Vogelkäfigen weit verbreitet, blenden die Tiere jedoch. Gitterstäbe mit Kunststoffüberzug können außerdem von Vögeln abgenagt werden. Besser ist hingegen eine möglichst große Voliere:
#24 Spiegel für Wellensittiche
Dieser Anblick wirkt nicht nur traurig, aus Expertensicht ist auch davon abzuraten: Spiegel oder Plastikvögel sollen Wellensittichen das Gefühl geben, weniger einsam zu sein. Tatsächlich führen sie aber höchstens zu Verhaltensstörungen. Besser wäre es, die Schwarmtiere erst gar nicht, oder nur in Gruppen zu halten.
#25 Goldfischgläser
Auch solche Goldfischgläser sind die reinste Tierquälerei: Die kleinen Gefäße verzerren nicht nur die Umgebung der Tiere, sie bieten auch kaum Platz und wenig Austausch für Sauerstoff an der Oberfläche. Im Zweifel solltest du immer ein möglichst großes Aquarium wählen. Die absolute Untergrenze liegt laut dem Deutschen Tierschutzbund bei 54 Litern.
#26 Leinen und Geschirr für Leguane
Dieser Anblick wirkt nicht nur unnatürlich, man sollte ihn den armen Reptilien auch gar nicht erst antun. Nicht nur können sich die Tiere in den Geschirren nicht normal bewegen, hierzulande sind die Außentemperaturen auch selten für Leguane geeignet.
Auch Hitze in Innenräumen kann Haustieren in den Sommermonaten schwer zusetzen. Diese Fehler solltest du mit deinen Lieblingen unbedingt vermeiden!