Es gibt verschiedene Arten von Intelligenz. Neben einem großen Allgemeinwissen oder der Fähigkeit zu logischem Denken ist auch die emotionale Intelligenz sehr wichtig. Wer nämlich emotional intelligent ist, kann sich in seine Mitmenschen hineinversetzen und wird sehr viel beliebter sein als jemand, der beim Gespräch mit seinen Mitmenschen ständig ins Fettnäpfchen tritt. Wir verraten dir, welche Sätze du am besten sofort aus deinem Wortschatz streichen solltest, wenn du für deinen hohen EQ wahrgenommen werden möchtest.
#1 Du siehst gut aus für dein Alter.
Bestimmt ist dieser Satz nett gemeint. Immerhin willst du damit ausdrücken, dass man jemandem seine Jahre nicht ansieht und er oder sie einfach nur umwerfend aussieht. Mit dem „für dein Alter“ knüpfst du das Kompliment jedoch an eine Begebenheit, die dein Gesprächspartner nicht beeinflussen kann. Das Positive der Aussage wird so in ein Verhältnis gesetzt und geschmälert – ob das nun so gemeint war oder nicht.
Besser: Du siehst gut aus. Punkt.
#2 Wow, du hast aber schön abgenommen!
Ja, wer eine Diät hält, wird sich sicher fragen, ob man ihm oder ihr den Gewichtsverlust auch ansieht. Dennoch ist es extrem schwierig, anderen Leuten Komplimente über ihren Körper zu machen – vor allem, wenn er sich in einer Veränderungsphase befindet. Beglückwünschst du also eine Person zu ihrer Abnahme, die noch gar nicht so viel abgenommen hat, wie sie möchte, die sich vielleicht immer noch nicht so richtig wohl in ihrer Haut fühlt, könnte das Kompliment schnell wie eine Erinnerung daran wirken, dass man früher „fetter und hässlicher“ gewesen sei.
Besser: Du siehst toll aus! Den Vergleich früher vs. heute kannst du einfach weglassen.
#3 Das ist nicht fair.
Wie unfair! Sicherlich fühlt sich jeder von uns hin und wieder ungerecht behandelt. Von Freunden, Kollegen, dem Chef, der Familie oder einfach der Welt an sich. Die Welt ist nun einmal kein ausgeglichener Ort, an dem Glück und Unglück gleichmäßig verteilt sind. Wer sich jedoch darüber beschwert, wie unfair dies und jenes wieder war, wirkt naiv und gibt gleichzeitig zu verstehen, dass er seinen Erfolg und Misserfolg nicht selbst in der Hand hat.
Besser: Hinterfrage, warum es zu der Entscheidung/dem Ergebnis gekommen ist, dass du unfair findest und versuche, das Beste daraus zu machen.
#4 Ich habs dir ja gleich gesagt.
Niemand mag Besserwisser! Und im Gegensatz zu der häufigen Annahme, ist es auch kein großes Zeichen von Intelligenz – ob emotionaler oder einer anderen Art – wenn man scheinbar immer alles besser weiß. Außerdem schwingt in dem Satz „Ich habs dir ja gleich gesagt“ auch eine Passiv-Aggressivität mit.
Besser: Zeige lieber Verständnis für Fehler oder Irrtümer und behalte dein Urteil für dich.
#5 Du siehst müde aus.
Wer sein Gegenüber fragt, ob er oder sie müde ist, will damit eigentlich Mitgefühl und Verständnis ausdrücken. Doch frag dich am besten erst einmal selbst, wie jemand aussieht, der müde ist: Augenringe, fahle Haut, zerzaustes Haar – kurz gesagt: Nicht besonders gut! Selbst wenn es stimmen sollte, hilfst du niemandem damit, wenn du ihm auch noch bestätigst, dass er gerade etwas fertig aussieht.
Besser: Frage einfach direkt „Ist alles in Ordnung?“. Das ist klarer als die Floskel „Wie geht‘s“ und gibt deinem Gesprächspartner die Chance, sich dir anzuvertrauen.
#6 Ich habe eine blöde Frage, aber…
Natürlich ist auch das Sprichwort „Es gibt keine blöden Fragen, sondern nur blöde Antworten“ eine leere Phrase, denn wir wissen wohl alle, dass es durchaus dumme Fragen gibt. Wer seinen Satz jedoch bereits so einleitet, zeigt nicht nur mangelndes Selbstbewusstsein und stellt sein eigenes Licht unter den Scheffel, sondern beeinflusst den Befragten gleich, die Sinnhaftigkeit selbst anzuzweifeln.
Besser: Steh zu deiner Frage. Wenn du etwas nicht richtig verstanden hast, ist es besser, einfach kurz nachzufragen, anstatt hinterher falsch abzuliefern.
#7 Viel Glück!
Was kann den daran verkehrt sein, jemandem Glück zu wünschen? Eine ganze Menge! Denn oftmals wünschen wir Glück, wenn es eigentlich um Einsatz und Können geht – und nicht um eine Glückssache.
Besser: Ich weiß, dass du das schaffen wirst!
#8 Wie ich bereits sagte…
Passiert es dir auch oft, dass du dich wiederholen musst? Entweder, weil dein Gegenüber nicht richtig zugehört oder deine Aussage schon wieder vergessen hat? Das kennt wohl jeder von uns – und es kann einem ganz schön auf die Nerven fallen. Dann liegt ein „Wie ich schon gesagt habe…“ schnell mal auf der Zunge. Doch der Satz wirkt sowohl passiv-aggressiv als auch ungeduldig. Beides keine Eigenschaften, die von emotionaler Intelligenz zeugen.
Besser: Überlege dir, warum deine Aussage beim ersten Mal überhört wurde oder nicht hängengeblieben ist und wie du dich vielleicht klarer oder interessanter ausdrücken kannst.
#9 Du warst eh viel zu gut für ihn!
Wenn deine beste Freundin Liebeskummer hat, willst du sie natürlich trösten. Ein beliebter Weg ist, den Menschen, der ihr Kummer bereitet, herabzusetzen. Ein „Du warst eh viel zu gut für ihn“ kommt daher schnell über die Lippen – schließlich hast du das von Anfang an über ihren neuen Partner gedacht. Was jedoch auch in diesem Satz mitschwingt ist, dass sie ihre Zeit, ihre Gefühle, ihre Liebe deiner Meinung nach völlig umsonst investiert hat und eine schlechte Partnerwahl getroffen hat.
Besser: Das ist sein Verlust!
#10 Das war nicht mein Fehler!
Wir alle haben den Drang, uns zu verteidigen, wenn mal etwas nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben. Dazu gehört auch, zu erklären an welchen äußeren Umständen unser Versagen gelegen haben könnte. Doch wer den Fehler permanent woanders sucht, kann sich auch nicht weiterentwickeln.
Besser: Es wird immer wieder Hindernisse geben, die du weder vorhersehen noch überwinden kannst. Frage dich jedoch trotzdem, was du vielleicht hättest anders machen können, um aus deinem Fehler zu lernen.
#11 Immer / nie machst du…
Kritik üben zu können, ist eine wichtige Fähigkeit, die nicht jeder draufhat. Ein Fehler, den viele dabei machen, ist gleich in Verallgemeinerungen abzurutschen. Gerade in der Hitze einer Diskussion wird aus einem Vorwurf zu einem Einzelfall schnell mal ein „Immer machst du dieses“ oder „Nie machst du jenes“. Das wirkt kleinlich und erweckt den Eindruck, dass du übertreibst.
Besser: Wenn du nicht nur eine einzelne Situation kritisieren möchtest, sondern etwas, das schon häufig vorgekommen ist, kannst du sagen „Ich habe den Eindruck, dass XY schon mehrmals passiert ist“. In allen anderen Fällen beziehe dich nur auf die gerade aktuelle Situation und grabe nicht Streitereien von anno dazumal aus.
Welche Sätze benutzt du?
Hand aufs Herz: Wie viele dieser Sätze kommen dir regelmäßig über die Lippen? Wir wollen dir natürlich nicht vorschreiben, ob du sie weiterhin nutzen darfst oder nicht. Allerdings hilft es, auch bei scheinbar gängigen Floskeln mal zu überlegen, wie sie beim Gegenüber ankommen könnten.