Unsere Ärzte wissen meist gut Bescheid über uns und unseren Körper. Wenn dein Hausarzt dich mal wieder gründlich untersucht, dir anschließend eine Diagnose stellt und passende Medikamente verschreibt, fühlst du dich sicher gleich viel informierter über deine Wehwehchen als vorher. Dabei gibt es eine ganze Menge, was Ärzte ihren Patienten verheimlichen!
Im Netz wurde die Frage, welche Dinge Ärzte ihren Patienten vorenthalten würden, auf Plattformen wie Quora und Reddit bereits zur Genüge besprochen. Darin kommen vor allem Ärzte und Ärztinnen selbst, aber auch ihre Partner zu Wort, die einen genauen Einblick haben, wie es in den Herren und Frauen Doktoren wirklich aussieht. Hier sind ein paar der erschreckendsten und überraschendsten Antworten.
#1 Ob sie dich mögen
„Ich bin Arzt, habe eine medizinische Gruppe geleitet, Studenten, Praktikanten und Assistenzärzte gelehrt. Mir fällt nur eine Sache ein, von der Ärzte im Allgemeinen nicht wollen, dass du sie weißt.
Wir wollen nicht, dass es dir auffällt, wenn wir dich als Person nicht mögen. Oftmals wollen wir aber auch nicht, dass du weißt, wenn wir dich gerne mögen.“ (Daniel DiBona via Quora)
#2 Woher eine (Geschlechts-)Krankheit kommt
„Was ich nicht will, das mein Patient weiß? Ich möchte, dass sie alles wissen, was sie wissen möchten und verheimliche NICHTS bis auf das Folgende.
Ich verrate dem Partner kein Geheimnis ohne das Einverständnis des Patienten. Wenn zum Beispiel ein Patient eine Geschlechtskrankheit hat und in einer Beziehung ist, wird es echt hart. Wenn der Patient zugibt, die Krankheit von außerhalb der Beziehung zu haben, sage ich ihm/ihr, dass er/sie bitte ehrlich zum Partner sein sollte und sicherstellt, dass der Partner behandelt wird. Ich werde es dem Partner nicht sagen, auch wenn er/sie selbst ebenfalls mein Patient ist.“ (Mohammed Rafiq Sethi via Quora)
#3 Dass Sterben manchmal besser wäre
„Ich bleibe lieber anonym, wenn ich diese Frage beantworte, weil es sehr viel Gegenwind geben könnte. Ich halte mich für einen guten Arzt. Ich bin sicher, die meisten meiner Kollegen, die viel Zeit und Energie von Seiten ihrer Familie und ihres Leben geopfert haben, um sich um die Gesundheit ihrer Patienten zu kümmern, sehen das ähnlich.
Als Anästhesist ist es meine Aufgabe, Menschen am Leben zu erhalten, während Chirurgen sie aufschneiden. Was ich jedenfalls nicht will, dass meine Patienten wissen, – vielleicht bin ich damit allein, aber einigen Gesprächen mit meinen Kollegen nach zu urteilen wahrscheinlich eher nicht – ist, dass du, dein Elternteil, dein Kind oder deine geliebte Person manchmal tot besser dran wären.
Der Tod kann eine Erleichterung sein, für den Patienten, für seine Angehörigen, für das Krankenhauspersonal und ja, sogar für uns Ärzte.“ (Anonym via Quora)
#4 Wenn sie sich große Sorgen um dich machen
„Ich bin seit 35 Jahren mit einem Arzt verheiratet. Was viele Ärzte nicht wollen, dass du weißt, ist was sie wirklich denken und fühlen. Wenn sie besorgt auf einen verdächtigen Knoten reagieren würden, den sie ertasten, würden sie den Patienten beunruhigen. Selbst wenn sie schon sicher sind, dass ein größeres Problem dahintersteckt, werden sie nicht zulassen, dass du es weißt, bis sie es verifiziert haben.
Ärzte wollen auch nicht, dass du weißt, dass sie sich schuldig oder unzulänglich fühlen, wenn sie dir nicht helfen können. Unter anderem deswegen, weil du, wenn sie zeigen, dass sie Schuld verspüren, denken könntest, sie hätten etwas falsch gemacht und sie danach verklagen könntest. Sie wollen nicht, dass du weißt, dass viele der Tests, die sie anfordern, dazu da sind, ihre eigenen Ärsche zu schützen und nicht, weil du sie brauchst.“ (Carolyn Wexler via Quora)
#5 Wie unsicher sie zu Beginn ihrer Karriere sind
„Ich denke, das ändert sich mit der Zeit, aber am Anfang war es schwer zuzugeben, dass wir dieses und jenes nicht auf Anhieb wussten und es entweder nachschlagen mussten oder einen erfahreneren Kollegen konsultieren mussten. Später, als ich eine gewisse Erfahrung gesammelt und Reputation aufgebaut hatte, machte es mir nichts mehr aus, Patienten auch zu sagen, dass ich erstmal einen Kollegen konsultieren, darüber nachdenken oder etwas im Computer nachschauen müsste.“ (Liang-Hai Sie via Quora)
#6 Wie sauer sie über deine Verspätung sind
„Dass sie sich, weil sie zu spät gekommen sind und ich jetzt eigentlich nur noch zwei Minuten in ihrem Termin für sie Zeit hätte, bitte beeilen sollen, damit ich die Zeit wieder aufhole und nicht meine kompletten Morgen-Patienten warten lassen muss. Und dann wünschte ich mir, dass ich der Person danach sagen könnte, dass sie 20 Minuten länger warten musste, weil die Person vor ihr zu spät dran war. Aber das mache ich beides nicht, weil es unprofessionell wäre.“ (MoobyTheGoldenSock via Reddit)
#7 Dass sie auch Symptome googeln
„Ich habe vielleicht mal keine Empathie mehr ürbig, wenn wir uns sehen. Ich wünschte, es wäre nicht so, aber vielleicht bin ich zu der Zeit, wo du vorbei kommst, einfach ausgelaugt. Manchmal zweifel ich an mir und bin mir nicht sicher, was dir Probleme bereitet. Ich bin wie du und habe auch meine eigenen Probleme. Deine Krankenkasse kann beeinflussen, welche Art von Hilfe du bekommst. Ich googel Symptome ebenso wie du. Ich wünschte, ich könnte dein Verhalten ändern, das deine gesundheitlichen Probleme verursacht. Ich habe an manchen Tage keine Lust, zur Arbeit zu gehen.“ (Mike Repik via Quora)
#8 Alles über sie selbst
„NICHTS ÜBER DICH. Es gibt nichts, was mit deiner medizinischen Versorgung zu tun hat, das ich dir verheimlichen würde. Ich möchte, dass du qualifizierte Informationen bekommst und nehme mir Zeit, mit dir zu sprechen, damit wir gemeinsam gute Entscheidungen über deine weitere Behandlung treffen können. Ich möchte, dass du die bestmögliche Pflege bekommst, selbst wenn du sie nicht von mir bekommst.
ALLES ÜBER MICH. Ich versuche, dich nicht sehen zu lassen, wie müde oder hungrig ich bin, dass ich seit gestern Morgen arbeite, dass mein Körper schmerzt. Ich unterdrücke mein Gähnen, obwohl ich mir sicher bin, dass meine zerzausten Haare und Ringe unter den Augen mich verraten.
NICHTS ÜBER MEINE ANDEREN PATIENTEN. Ich sage dir nicht, dass ich über meine Mittagspause gearbeitet habe, weil einer meiner jugendlichen Patienten versucht hat, Selbstmord zu begehen, oder dass ich gerade 45 Minuten lang versucht habe, einem Patienten einen Platz in der Reha zu besorgen, weil seine Frau ihn sonst mitsamt der Kinder verlassen würde. Ich kann dir auch nichts über die Erfolge, die Gewinne, die innige Freude erzählen, die es berietet, wenn deine Patienten gesund werden. Ich hoffe, du bemerkst, dass ich mir Zeit für dich nehme und möchte, dass du dich willkommen, wohl und in guten Händen fühlst. Ich bin oft berührt, wie freundlich meine Patienten mir gegenüber sind, wie sie es tolerieren, dass ich manchmal zu spät komme, wie besorgt sie sind, wenn ich mal niese und dass es ihnen nichts ausmacht, dass ich beim Gespräch mit ihnen einen Kaffee trinke. Es ist eine kolossale Pflicht aber auch ein Privileg, Medizin zu praktizieren.“ (R. Emorie via Quora)
#9 Wie sie persönlich zu manchen Dingen stehen
„Meine Frau ist Ärztin und würde gerne regelmäßig Folgendes zu ihren Patienten sagen: ‘Impfungen stehen nicht zur Debatte. Du bist ein schlechtes Elternteil und eine schlechte Person, wenn du nicht an Impfungen glaubst!‘“ (d_b_cooper via Reddit)
#10 Dass sie auch über uns urteilen
„Wir sind Menschen. Wir fällen Urteile. Ich arbeite in einem Krankenhaus und wenn ich einen Patienten weiterreiche, weil ich ein paar Tage frei habe, sage ich Dinge wie ‘Pass auch Frau Xs Mann auf, der schreibt sich deinen Namen auf und alles, was du sagst und kommt dann mit halbgaren Beschwerden aus irgendwelchen Internetseiten wieder, weil er einmal einen Biokurs besucht hat und glaubt, er hätte Ahnung von Medizin‘ oder ‘Herr Zs Kinder hoffen immer noch, dass er wieder gesund wird. Wir müssen dafür sorgen, dass es ihm einigermaßen gut geht und versuchen, sie davon abzubringen, seinen sterbenden Körper nochmal mit einer Runde sinnloser Chemo zu foltern‘.
Diese Dingen sage ich nicht, weil ich herzlos bin. Das ist das normale Geplauder unter Kollegen, die die gleichen Kämpfe führen müssen. Wir würden aber nicht wollen, dass unsere Patienten wissen, wie wir über sie denken.“ (Angeli Adeen via Quora)
#11 Dass es kaum noch Hoffnung gibt
„Wenn die Diagnose einer Krankheit sehr schlecht ist und nur eine ganz geringe Chance auf Heilung besteht, ist es manchmal nicht ratsam, dass der Patient das so genau weiß. Soweit wir bisher wissen, kann sich eine Depression negativ auf das Immunsystem auswirken und die Krankheit verschlechtern. Man sollte immer wissen, wie man mit dem einzelnen Patienten reden muss, sodass er sich seiner Situation mit Mut und Hoffnung stellt.“ (Ronaldo Dourado Galuppo via Quora)