Wer beim Backen auf Eier verzichten will, sei es aufgrund einer Allergie oder bei einer veganen Ernährung, kann auf allerhand Alternativen zurückgreifen. Dabei ist man nicht zwingend auf teure Ersatzprodukte aus dem Bioladen angewiesen. Mit vielen ganz gewöhnlichen Lebensmitteln aus dem Vorratsschrank lassen sich die bindenden und emulgierenden Eigenschaften von Hühnereiern perfekt nachahmen. So kannst du altbewährte Familienrezepte ganz leicht vegan nachbacken, ohne dass jemand einen großen Unterschied merken wird. In unserer Bildergalerie findest du ganz bestimmt die geeignete Methode für dein Rezept!
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#1: Speisestärke
Eine der einfachsten Methoden, um Eier in Kuchen- oder Plätzchenteigen zu ersetzen, ist herkömmliche Speisestärke. Für das vegane Backen eignen sich wohl Mais- als auch Kartoffelstärke. Um ein Hühnerei zu ersetzen, rührst du einfach zwei Esslöffel Speisestärke mit zwei Esslöffeln kaltem Wasser in einer kleinen Schüssel glatt. Dieses Gemisch rührst du einfach unter den Teig. Speisestärke eignet sich am besten für Rezepte, in denen nur ein bis zwei Eier ersetzt werden müssen.
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#2: Tapiokamehl
Auch bei Tapiokamehl handelt es sich um eine Form von Speisestärke, die in der westlichen Küche keine allzu große Rolle spielt. Dabei bindet das weiße Pulver, das aus getrockneten Maniokwurzeln gewonnen wird, hervorragend und ist daher Bestandteil vieler fertiger Ei-Ersatzpulver aus dem Bioladen. Tapiokamehl oder -stärke wirst du wohl nicht in deutschen Supermärkten finden. Allerdings bekommst du es günstig in asiatischen Lebensmittelgeschäften oder kannst es ganz einfach
online bei Amazon bestellen. Für ein Ei vermischst du drei Viertel Teelöffel mit zwei Esslöffeln Wasser und gibst es dann zum Teig.
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#3: Apfelmus
Mit Apfelmus Eier ersetzen? Ja, das funktioniert in einigen Rezepten tatsächlich! Denn das natürliche Pektin aus den Äpfeln kann Kuchenteige binden und vermeiden, dass am Ende alles auseinanderfällt. Zum Backen verwendest du am besten schlichtes Apfelmus ohne Stücke oder ungezuckertes Apfelmark. 60 Gramm Apfelmus, vermischt mit einem Teelöffel Sonnenblumen- oder Rapsöl können in Rührkuchen, Hefeteigen oder Cookies ausgezeichnet ein Ei ersetzen. Die enthaltene Säure sorgt übrigens für besonders saftige Kuchen, wenn das Rezept Natron oder Backpulver enthält.
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#4: Chiasamen
Chiasamen eignen sich nicht nur für kalorienarme Marmelade und Chia-Puddings, sondern auch zum Backen. Vermischt man die kleinen Samen mit Wasser, entsteht nach einigen Minuten Ruhezeit eine gelartige Masse, die an flüssiges Hühnereiweiß erinnert. Zum Backen eignen sich sowohl schwarze als auch weiße Chiasamen. Für ein Ei vermischst du einfach ein bis zwei Esslöffel Chiasamen mit drei bis vier Esslöffel Wasser und lässt das Ganze einige Minuten quellen. Wenn du vermeiden willst, dass man die Kerne im Gebäck herausschmecken kann, solltest du die Masse anschließend glatt pürieren.
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#5: Leinsamen
Leinsamen lassen sich ganz ähnlich verwenden wie Chiasamen und sind noch dazu preiswerter und in jedem Supermarkt erhältlich. Vor allem die hellen sogenannten goldenen Leinsamen eignen sich gut zum Backen, weil sie dem Teig keine dunklen Flecken verleihen wie herkömmliche Leinsamen. Am besten mahlst du deine Leinsamen mit einem Mixer oder einer Kaffeemühle zu einem feinen Mehl. So kannst du es ganz einfach mit Wasser anrühren und eine eiartige Konsistenz erhalten. Allerdings solltest du beachten, die gemahlenen Leinsamen gut verschlossen in einem Glas im Kühlschrank aufzubewahren. Anstelle eines Hühnereis rührst du einfach 50 Gramm gemahlene Leinsamen mit vier Esslöffeln kaltem Wasser an.
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#6: Sojamehl
Sojamehl wird ganz einfach durch das Mahlen von gerösteten Sojabohnen gewonnen. Es eignet sich hervorragend als Eiersatz, weil die Bohnen sowohl stärke- als auch proteinhaltig sind und das enthaltene Sojalecithin als Emulgator in Kuchenteigen wirkt. Das heißt, dass es ähnlich wie Eier dazu führt, dass sich Fett und Wasser im Teig zu einer glatten Masse verbinden. Für ein Ei rührst du einfach zwei Esslöffel Sojamehl mit zwei Esslöffeln kaltem Wasser an. Das praktische Mehl bekommst du in Bioläden oder kannst es ganz einfach online bestellen.
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#7: Aquafaba
Aqua was!? Was sich nach einem exotischen Produkt anhört, ist ganz einfach das Einweichwasser von Kichererbsen aus Dosen. Wenn du also das nächste Mal Kichererbsen in einem Sieb abtropfen lässt, solltest du es nicht wegschütten, sondern im Kühlschrank aufbewahren. Die unscheinbare Flüssigkeit lässt sich anschließend wie Eischnee zu einem festen Schaum schlagen, sodass du sogar vegane Macarons und Baisers backen kannst. Aquafaba ist außerdem die richtige Wahl für fluffige Biskuitteige, bei denen Eischnee untergehoben werden muss. Wie du Aquafaba genau anwendest, erklären wir dir hier.
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#8: Kichererbsenmehl
Nicht nur das Einweichwasser von Kichererbsen eignet sich als Eiersatz. Auch die gemahlenen trockenen Kichererbsen lassen sich zum Kuchenbacken verwenden. Das gelbliche Mehl bekommst du in Bioläden oder wesentlich günstiger in türkischen oder indischen Lebensmittelläden unter der Bezeichnung Gram Flour. Mit dieser Methode solltest du allerdings nur maximal ein bis zwei Eier ersetzen, weil das Mehl einen leichten Eigengeschmack mit sich bringt. Für ein Hühnerei verrührst du zwei Esslöffel Kichererbsen mit zwei Esslöffeln Wasser und verarbeitest es dann weiter.
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#9: Pfeilwurzmehl
Besonders praktisch sind pflanzliche Bindemittel wie Pfeilwurz- oder Johannisbrotkernmehl. Denn sie sind viel ergiebiger als Speisestärke oder Sojamehl und lassen sich im fertigen Kuchen weniger herausschmecken. Bei der Dosierung musst du hier aber etwas vorsichtiger sein, denn eine geringe Menge dieser Bindemittel reicht, um Flüssigkeiten zu binden. Für ein Ei reicht ein halber Esslöffel Pfeilwurzmehl, das du mit drei Esslöffeln Wasser glatt rührst. Pfeilwurzmehl bekommst du in Bioläden oder
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#10: Bananen
Eine meiner Lieblings-Eiersatz-Methoden sind immer noch zerdrückte Bananen, denn diese sorgen nicht nur für eine Bindung im Teig, sondern auch äußerst saftige Kuchenteige. Wenn deine Rührkuchen also immer zu trocken waren, versuch es doch mal mit Bananen anstelle von Hühnereiern! Natürlich ist bei vielen Gebäcken ein leichter Nachgeschmack auszumachen. Bei Schokoladenkuchen sind die Bananen aber nach dem Backen kaum herauszuschmecken. Zum Backen eignen sich sehr reife Früchte am besten. Wenn du also mal wieder nicht weißt, was du mit den braunen Bananen in deiner Obstschale machen sollst, back doch einfach einen veganen Kuchen, Waffeln oder Pancakes! Für ein Ei kannst du etwa 60 Gramm Bananenmatsch berechnen.
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