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Bare Minimum Monday: Am ersten Tage sollst du chillen

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Die Start-up-Gründerin Marisa Jo Mayes ist mit ihrer Vorstellung eines entspannten Wochenstarts auf TikTok viral gegangen. Der „Bare Minimum Monday“ heißt auf Deutsch so viel wie „Nur-das-Minimum-Montag“. Die Idee ist, den „Sonntagsblues“ zu besiegen und den Stress zu reduzieren, indem man es montags ruhig angehen lässt. Kann das in der Praxis funktionieren?

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Die Geschichte hinter dem Bare Minimum Monday

Was die US-Amerikanerin Marisa Jo Mayes an ihrem Bare Minimum Monday so tut (und auch nicht tut) sieht unglaublich entspannt aus: Tagebuch schreiben, lesen, die Haare locken, Gesichtsmassagen. Was die selbstständige Influencerin am Montag nicht macht: Unter anderem Meetings. Die Idee, es am Montag so ruhig wie möglich anzugehen, klingt jetzt erst mal nicht bahnbrechend, rührt bei Mayes aber aus einem ernsten Hintergrund. Es ist nämlich ihre Präventionsstrategie gegen einen (weiteren) Burnout.
Wie sie im Interview mit der New York Post erzählte, führte der ganze Stress bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber zum Burnout. Sie entschied sich für die Selbstständigkeit, doch der Stress wurde trotzdem nicht weniger. Sie sei eine selbsternannte Perfektionistin, die mehr übernahm, als sie liefern konnte. Es folgten die „Sunday Scaries“ – das unangenehme Gefühl, dem Montag mit etlichen To-dos gegenüberzustehen. So schlich sich ein ungesunder Kreislauf ein; montags schlief Mayes solange es ging, nichts funktionierte wirklich und sie fühlte sich ausgebrannt.

Deswegen führte die Influencerin ihre persönliche Burnout-Präventionsstrategie ein: den Bare Minimum Monday. Der gefürchtetste Tag der Woche solle nur mit dem Nötigsten bei der Arbeit überstanden werden – nicht mehr und nicht weniger. Bei Mayes scheint es funktioniert zu haben. Auf TikTok stellte sie „ihren Montag“ den Bare Minimum Monday, vor und ging mit der Idee des geringsten Aufwands am Montag viral.

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Bare Minimum Monday: Was ist die Bedeutung?

Das Prinzip ist simpel: Der Montag wird äußerst ruhig und langsam angegangen und es wird nicht mehr als zwei bis drei Stunden gearbeitet und nur das Allernötigste erledigt. Dann ist den ganzen restlichen Tag Me-Time angesagt: entspannen, kreativ sein und nur die Dinge machen, die einem guttun. Der Bare Minimum Monday hat zum Ziel, weniger Stress und Angespanntheit durch den Job zu verspüren und dadurch die psychische Belastung zu reduzieren. Im Gegensatz zum Downshiftig oder Quiet Quitting beispielsweise geht es beim Bare Minimum Monday wirklich nur um den Montag, nicht etwa darum, seine Wochenarbeitszeit generell zu verringern. Zugespitzt kann man sagen: Beim Bare Minimum Monday geht es einfach nur darum, den Montag zu überstehen. Mit möglichst wenig Aufwand und Arbeit.

Beim Journaling geht es um mehr als das bloße Aufschreiben von Gedanken, es ist ein äußerst heilsames Mittel gegen Grübeleien und Stress. Wie dir Journaling gelingt und du es in deinen Alltag integrieren kannst, siehst du im Video:

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Bare Minimum Monday auf TikTok

Der Hashtag Bare Minimum Monday hat Sage und Schreibe 562 Millionen Aufrufe auf TikTok (Stand: 8.5.23). Die Begründerin der Bare Minimum Monday-Bewegung (itsmarisajo) gibt in etlichen TikTok-Videos Tipps und Ratschläge, die es mit dem Minimal-Montag klappen soll. Die Idee des „entspannten“ Montags scheint einen Nerv bei den Millenials und der Gen Z getroffen zu haben. Denn sorry, Montag, aber dich mag eigentlich niemand! Ganze Songs wurden dem ersten der Tag der Woche bzw. den Unmut über ihn bereits gewidmet, Kaffeetassen und T-Shirt werden mit Ansagen a lá „I hate Mondays“ bedruckt und oft genügt schon ein Blick in das Gesicht der Kolleg*innen zum Wochenstart, das alles sagt.

Es gibt sogar wissenschaftliche Untersuchungen dazu, dass wir an keinem anderen Tag der Woche so unglücklich sind wie am Montag. Doch nicht nur das: Bei vielen sorgt das schon am Sonntag für bedrückte Stimmung und schlechte Laune und führt zu äußerst unangenehmen „Sunday Scaries“ („Sonntagsangst“).

Psychische Belastungen am Arbeitsplatz nehmen stetig zu

Mit diesen Sorgen und dem Stress steht man keinesfalls allein da. Belastungen am Arbeitsplatz sind zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem geworden, wie Studien und Statistiken der letzten Jahre immer wieder zeigen. So gehören psychische Belastungen laut einer aktuellen Umfrage der Techniker Krankenkasse aus dem März 2023 zu den Hauptgründen für Krankheitstage. In einer vorherigen TK-Studie aus dem Jahr 2021 gaben bereits 47 Prozent der Befragten an, dass der Hauptauslöser für ihren Stress der Beruf, das Studium oder die Schule seien.

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Alice Mecke

Bare Minimum Monday wirkt realitätsfremd

Da scheint die Idee des minimalistischen Montags eine Gute zu sein, die vor allem die psychische Gesundheit schützen kann. Doch wie einfach sich der Bare Minimum Monday wirklich in den Arbeitsalltag integrieren lässt, bleibt fraglich. Alleinerziehende Mütter, Ärtz*innen oder Kassier*innen können kaum den Montag ohne ihre etlichen To-dos und vorgeschriebenen Arbeitsstunden beschreiten. Für all diejenigen im Dauerstress dürften Ideen wie der Bare Minimum Monday eher ein Schlag ins Gesicht als ein realer Lösungsansatz und Burnout-Prävention sein. Ein smarter, neuer Ansatz in der Arbeitswelt, von dem ein Großteil wieder nichts hat. Nur Menschen in sehr privilegierten Arbeitsverhältnissen (wozu auch schon das Homeoffice zählt) könnten den Mini-Montag „wagen“. Der Blick auf die eigene psychische Gesundheit und das Kümmern um diese ist niemals verkehrt! Bei mehr als 45 Millionen berufstätigen Menschen in Deutschland braucht es vermutlich aber mehr als ein paar gut gemeinte Ratschläge einer selbstständigen Influencerin auf TikTok, sondern einen Lösungsansatz gegen Sunday Scaries, Burnouts und verhasste Montage für alle.

Alice Mecke

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Bildquelle: Unsplash/Annie Spratt

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