Was wir normalerweise nur aus dem Gesundheitssystem kennen, hält immer mehr Einzug in das öffentliche Leben: Atemschutzmasken. Um unsere Mitmenschen zu Zeiten der Corona-Krise zu schützen, wird es empfohlen, auch bei kleineren Gängen in die Öffentlichkeit, einen Mund- und Nasenschutz zu tragen. Da die „professionellen“ Masken aber natürlich dem Gesundheitssystem vorbehalten sind, kannst du dir einfach eine Atemschutzmaske selber nähen. Wir erklären dir, weshalb das so sinnvoll ist und wie es dir garantiert gelingen wird.
Darum ist es sinnvoll, einen Atemschutz zu tragen
Um unser Gesundheitssystem nicht schneller als nötig an seine Grenzen zu bringen, sind die Menschen bereits angehalten, möglichst viel zu Hause zu bleiben. Trotzdem müssen wir immer mal wieder unter Menschen gehen, sei es zum Einkaufen oder zur Arbeit. Damit wir in diesen Momenten das Virus nicht durch Tröpfchen auf andere Menschen übertragen, ist es sinnvoll, einen Atemschutz zu tragen.
Denn auch wenn man selbst keine Symptome aufweist, kann man trotzdem Wirt des Virus' sein und es an andere Menschen weitergeben. Wer eine Atemschutzmaske selber nähen möchte, schützt sich damit also weniger selbst – er kann dadurch aber seinen Mitmenschen und vor allem dem Gesundheitssystem enorm helfen.
So kannst du eine Atemschutzmaske selber nähen
Spätestens seit der Corona-Krise findest du online gleich mehrere Anleitungen, wie du dir eine Atemschutzmaske selber nähen kannst. Mit am häufigsten wird aber eine Anleitung der Stadt Essen genutzt, die sie gratis online gestellt hat. In der Nähanleitung für den Behelfs-Mund-Nasen-Schutz sind alle einzelnen Schritte aufgeführt.
Für die DIY-Atemschutzmaske benötigst du:
- Hauptteil: Ein 17 x 34 cm großes Stoffstück aus kochfester Baumwolle
- 2 Bindestreifen: jeweils 90 x 2 cm lange Streifen aus kochfester Baumwolle
- 2 Seitenstreifen: jeweils 17 x 2 cm lange Streifen aus kochfester Baumwolle
- Draht: circa 15 cm langes Stück Basteldraht*
Als Stoff für deine Atemschutzmaske kannst du so ziemlich jeden Baumwollstoff nehmen. Ob ein altes T-Shirt oder ein Jute-Beutel – Hauptsache der Stoff ist waschbar und Atem durchlässig. Mach also am besten vor dem Nähen einen kurzen Test: Lege den Stoff doppelt und halte ihn dir vor Nase und Mund: Wenn du unbeschwert atmen kannst, ist der Stoff geeignet.
Wer eine Nähmaschine zu Hause hat, kann natürlich am einfachsten eine Atemschutzmaske selber nähen. Aber auch mit Nadel und Faden ist es kein Problem und bedarf keinem sehr großen Zeitaufwand. Die einzelnen Näh-Schritte kannst du am besten in diesem Video von Anna von einfach-naehen.com anschauen:
Das solltest du bei einer selbstgemachten Atemschutzmaske beachten
Wichtige Tipps zur Nutzung und zur Reinigung der Maske, zeigen wir dir im Video:
Bei einer selbstgemachten Atemschutzmaske handelt es sich natürlich nicht um ein zertifiziertes, medizinisches Produkt, sondern lediglich um ein BMNS (Behelfs-Nasen-Mund-Schutz). Deshalb solltest du folgende Punkte auf jeden Fall beachten:
- Sie dienen nicht bzw. kaum dem Selbstschutz, sondern soll deinen Mitmenschen helfen
- Vor dem ersten Gebrauch und anschließend einmal täglich muss der BMNS bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, oder 5 Minuten lang im sprudelnden Wasserbad ausgekocht werden. Hier bekommst du noch mehr Tipps zur Reinigung der Atemmaske.
- Versuche, deinen BMNS während des Tragens möglichst gar nicht mit den Händen zu berühren, damit du ihn nicht öfter als ohnehin nötig waschen musst
Eine wahre Hilfe: Selbstgenähte Atemschutzmasken spenden
Durch den hohen Bedarf an Atemschutzmasken bestehen nicht nur in den Krankenhäusern Engpässe. Auch andere Berufsfelder, wie zum Beispiel die Altenpflege, hat es immer schwerer, an die nötige Schutzkleidung zu gelangen. Auch wenn es sich bei den DIY-Masken lediglich um Behelfs-Masken handelt, ist der Bedarf an ihnen trotzdem enorm.
Auf der Website von schnittenliebe.com kannst du genau sehen, wer selbst genähte Masken anbietet und wer welche benötigt. Wenn du also ohnehin mehrere Atemschutzmasken selber nähen möchtest, kannst du Großes bewirken, wenn du auch ein paar deiner Masken anderen anbietest.
#maskeauf: Immer mehr Promis animieren zum Maske tragen
Nicht nur Virologe Dr. Christian Drosten rät der Bevölkerung, in der Öffentlichkeit einen Atemschutz zu tragen:
Unter dem #maskeauf nutzen auch immer mehr Promis ihre Reichweite, um ihre Follower zum Tragen einer selbstgemachten Maske zu animieren. Ob Jan Böhmermann, Joko Winterscheidt oder Lena Meyer-Landrut: Auf ihren Social Media-Accounts zeigen sie ihre eigenen DIY-Masken.
Wenn du eine Atemschutzmaske selber nähen möchtest, kannst du damit also nicht nur den Mitmenschen in deinem Umfeld einen Gefallen tun, sondern auch dem gesamten Gesundheitssystem. #maskeauf
Bildquelle: Getty Images/Eva Blanco;Getty Images/Mananya Kaewthawee