Die theoretische Prüfung hast du überstanden, doch der richtig fiese Teil kommt erst noch: Die praktische Führerscheinprüfung. Angst vor dieser zu haben ist völlig normal. Doch bei manchen wird diese so schlimm, dass sich eine regelrechte Panik breit macht. Wir geben dir hilfreiche Tipps, wie du die Angst vor der praktischen Prüfung unter Kontrolle kriegst und deinen Führerschein schnell in der Tasche hast!
Angst vor Führerscheinprüfung: 5 Tipps, wie du deine Prüfungsangst besiegst
Wenn die Nervosität so richtig einsetzt und die Gedanken zu kontrollieren scheint, hilft es, mit gewissen Maßnahmen gezielt dagegen vorzugehen.
#1 KEINE Beruhigungsmittel einnehmen!
Beruhigungsmittel beruhigen die Nerven, eigentlich perfekt, oder? Vorsicht: Die Einnahme solcher Mittelchen, selbst wenn sie homöopathisch sind, kann zu Müdigkeit und Konzentrationsstörungen führen. Dann sind Fehler erst recht vorprogrammiert. Lass Medikamente in jeglicher Form also lieber weg, auch zur Sicherheit anderer Autofahrer.
#2 Positive Gedanken hegen
Ja, leichter gesagt, als getan. Positiv denken lernen ist eigentlich ein langer Prozess, kann dir aber bei kurzfristiger Prüfungsangst auch schon helfen. Vermeide ganz bewusst Gedanken wie „Ich schaffe das nicht“, „Ich werde alles falsch machen“ oder „Ich fall garantiert durch“. Dann kann es nämlich passieren, dass du eine sogenannte selbsterfüllende Prophezeiung lostrittst: Du redest dir so viel Schlechtes ein, dass du automatisch unkonzentrierter wirst, Fehler begehst und es am Ende wahrscheinlich wirklich nicht schaffst, weil dein Geist gegen dich arbeitet. Sage dir also die obigen Sätze lieber umgekehrt vor: Du schaffst das, du wirst alles richtig machen, du fällst nicht durch. Irgendwann glaubst du dann auch selbst daran, versprochen!
#3 Kleine Fehler sind kein Problem!
Ein Prüfer will einen, in der Regel, nicht durchfallen lassen, das ist nicht sein Ziel. Im Gegenteil: Er ist ja froh, wenn er weniger Arbeit hat. Mach dir das bewusst! Deshalb sind kleine Fehler wie den Motor abzuwürgen oder aus Versehen einen Gang zu überspringen und den nächsten einzulegen nicht weiter schlimm. Nobody's perfect. Solange du die wichtigsten Fahrregeln drauf hast, drückt der Prüfer bei Kleinigkeiten auch ein Auge zu.
#4 Fahrlehrer und Prüfer werden sehr wahrscheinlich miteinander quasseln
Ein weiterer Gedanke, der die Angst vor der praktischen Prüfung schürt: Im Auto wird Totenstille herrschen und jede kleinste Bewegung von dir wird akribisch beobachtet. Unsinn! Normalerweise kennen sich Prüfer und Fahrlehrer und beginnen im Auto ein ruhiges, entspanntes Gespräch. Das ist praktischerweise auch gleich ein kleines Ablenkungsmanöver, damit dem Prüfer kleine Fehler nicht gleich auffallen. Und das macht dich gleich viel lockerer!
#5 Durchfallen ist kein Weltuntergang
Worst-case-Szenario: Du fällst durch die praktische Führerscheinprüfung. Was dann? Geht die Welt unter? Wird niemand mehr mit dir reden? Wirst du niemals deinen Führerschein kriegen? Alles Quatsch. Hör dich mal in deinem Bekanntenkreis um, es gibt tatsächlich so einige, die einen zweiten oder gleich mehrere Anläufe gebraucht haben, um die Fahrprüfung zu bestehen. Und trotzdem sind sie keine Verkehrsrowdys.
Angst vor praktischer Prüfung: Meine Erfahrungen
Dass dir diese Tipps wirklich helfen können, will ich einfach mal an einem eigenen Beispiel festmachen:
Meine praktische Führerscheinprüfung liegt knapp neun Jahre zurück und doch erinnere ich mich noch sehr genau an den Tag – und die Nacht davor. Geschlafen habe ich nämlich kaum. Ein klassischer Fall von absoluter Panik und Angst, dass ich die morgige Prüfung versemmel. Bisher hatte ich alles gut gemeistert: Die theoretische Prüfung lief fast reibungslos (bis auf diese eine Frage, irgendwas mit Reifendruck, was war es noch gleich...), mein Fahrlehrer lobte mich für meinen sicheren Fahrstil, keinerlei zusätzliche Fahrstunden waren angesetzt, ich konnte quasi auf der Stelle zur praktischen Prüfung antreten. Das hat mich natürlich richtig stolz gemacht!
Doch je näher die praktische Fahrprüfung rückte, desto mehr setzte ich mich unter Druck. Und in der Nacht vor der Prüfung hatte mich die panische Angst voll im Griff. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte ich weder Appetit, noch konnte ich einen klaren Gedanken fassen. Mein Ruhepuls lag schon bei gefühlt 180. Vor der Prüfung hatte ich dann nochmal eine allerletzte Fahrstunde mit meinem Lehrer und siehe da: Schluss mit Musterschülerin, mir unterliefen direkt ein paar Flüchtigkeitsfehler. Leider entschied sich mein Fahrlehrer dafür, kein Verständnis zu zeigen, sondern mich zu fragen, ob ich irgendwelche Pillen eingeschmissen hätte, ich sei doch nicht ganz klar im Kopf. Ja, er machte mir wirklich noch eine Szene und meinte das bitterernst. Ich hatte tatsächlich mit den Tränen zu kämpfen. Aus dieser Wut heraus wollte ich es ihm dann aber beweisen.
Ich habe die praktische Fahrprüfung tatsächlich beim ersten Anlauf geschafft, weil ich mir einige der oben genannten Tipps gegen Prüfungsangst ins Gedächtnis gerufen habe. Mein Fahrlehrer hat sich im Nachhinein nicht entschuldigt und mir den Führerschein mit kalter Schulter überreicht. Danke auch! Falls dies andere Fahrlehrer lesen sollten: Beschimpfen und Vorwürfe macht die Prüfungsangst eurer Schützlinge nicht besser.
Hattest du selbst große Angst vor deiner praktischen Prüfung und kannst von eigenen Erfahrungen berichten, was zur Beruhigung hilft? Wenn du jedoch selbst noch vor der Prüfung stehst, lass dir gesagt sein: So schwer es dir vorkommt und so nervös du auch sein magst, du hast es wirklich schneller und einfacher hinter dir, als du denkst. Zur Sicherheit kannst du ja nochmal unseren Führerschein-Test machen. Viel Erfolg!
Bildquellen: iStock/Denisa_Kc, iStock/kiatipol, iStock/kzenon, iStock/Ridofranz
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