Altdeutsche Wörter sind nicht nur ein Relikt der Vergangenheit, sondern auch eine Bereicherung für die Gegenwart. Wir haben 60 altdeutsche Wörter herausgesucht, von denen wir uns wünschen würden, dass sie wieder öfter benutzt werden.
Altdeutsche Wörter haben einen besonderen Charme. Sie entführen uns in eine Zeit, in der die deutsche Sprache noch reich an Ausdrucksformen war, die heute kaum noch verwendet werden. Diese Wörter lassen nicht nur die Herzen von Sprachliebhabern höherschlagen, sondern sie können auch ein besonderes Flair in Literatur und Alltag bringen.
Was sind altdeutsche Wörter?
Altdeutsche Wörter stammen aus älteren Entwicklungsstufen der deutschen Sprache, insbesondere dem Mittelhochdeutschen (ca. 1050–1350) und Althochdeutschen (ca. 750–1050). Einige von ihnen haben sich im modernen Deutsch bewahrt, andere sind fast gänzlich in Vergessenheit geraten. Sie zeichnen sich durch eine oft poetische, bildhafte Ausdrucksweise aus, die Einblicke in die Denkweise und Kultur der damaligen Zeit gibt.
Warum sind altdeutsche Wörter heute noch interessant?
Kulturelle Identität
Altdeutsche Wörter sind ein Teil der deutschen Sprachgeschichte und spiegeln den kulturellen Reichtum der Vergangenheit wider.
Literarische Bereicherung
In Gedichten und Geschichten verleihen sie eine nostalgische und authentische Atmosphäre.
Wiederentdeckung im Alltag
Immer mehr Menschen entdecken altdeutsche Wörter neu, um sich kreativ auszudrücken oder alte Traditionen zu bewahren.
60 faszinierende altdeutsche Wörter mit Bedeutung
Hier findest du eine Liste mit altdeutschen Wörtern, die nicht nur schön klingen, sondern auch interessante Bedeutungen haben:
- Aderlass – Blutabnahme (früher eine Heilungsmethode)
- Argwohn – Misstrauen
- Bann – Verbot oder Fluch
- Bursche – Junger Mann
- Darre – Vorrichtung zum Trocknen von Getreide
- Degen – Klinge, Schwert
- Eckstein – Grundstein eines Gebäudes
- Einfalt – Schlichtheit oder Naivität
- Einkehr – Besinnung oder Rast
- Erquickung – Erfrischung oder Belebung
- Fahrend – Umherziehend
- Fehde – Streit oder Zwist
- Flausen – Unsinn oder Albernheiten
- Frohnatur – Fröhliche Person
- Fromm – Gläubig oder tugendhaft
- Fron – Arbeit, besonders Zwangsarbeit
- Gebaren – Verhalten oder Benehmen
- Gesinde – Dienerschaft
- Gewand – Kleidung
- Gevatter – Pate oder Freund
- Hader – Streit oder Zwist
- Hehr – Erhaben oder edel
- Huld – Gunst oder Freundlichkeit
- Junker – Adeliger, junger Mann
- Kemenate – Wohnraum mit Kamin
- Knappschaft – Gemeinschaft von Bergleuten
- Kraut – Heilpflanze oder Gewürz
- Lenz – Frühling
- Lichterschein – Heller Schein oder Licht
- Lobesam – Lobenswert
- Lustwandeln – Gemütlich spazieren
- Magd – Dienstmädchen
- Mär – Geschichte oder Erzählung
- Missetat – Straftat oder Vergehen
- Narrheit – Torheit
- Neidling – Missgünstige Person
- Nippes – Kleinkram
- Odem – Atem
- Recke – Krieger
- Ritterlich – Tapfer und ehrenhaft
- Ruhmreich – Glanzvoll
- Runzlig – Mit Falten
- Schauderhaft – Furchterregend
- Schleierhaft – Mysteriös oder unklar
- Segen – Wohlwollen oder Schutz
- Sitte – Brauch oder Tradition
- Spießgeselle – Begleiter oder Kamerad
- Tand – Wertloser Schmuck
- Trutz – Verteidigung
- Ungemach – Unannehmlichkeit
- Unhold – Bösewicht oder Dämon
- Vergeltung – Rückzahlung oder Strafe
- Wams – Enges Kleidungsstück
- Wehmut – Sanfte Trauer
- Werden – Entwicklung oder Prozess
- Widerborstig – Stur oder rebellisch
- Widersacher – Gegner
- Wonne – Große Freude
- Zinne – Teil einer Burgmauer
- Zucht – Disziplin oder Ordnung
Viele dieser Wörter können dich inspirieren, alte Ausdrucksformen in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Vielleicht ist es genau eines dieser Wörter, das dir hilft, einen Moment oder ein Gefühl auf ganz besondere Weise auszudrücken. Immerhin ist Sprache nicht nur ein Mittel zur Kommunikation, sondern auch ein Stück Identität.