Einsamkeit ist ein Gefühl, das sicher viele von uns kennen – manchmal sogar dann, wenn wir von Menschen umgeben sind, die uns wichtig sind. Kennst du das vielleicht auch? Wenn du mit deinen Freund*innen zusammensitzt und sich trotzdem eine innere Leere – ein Gefühl der Isolation – in dir ausbreitet? Welche Gründe es dafür geben kann, verraten wir dir jetzt.
#1
Du vergleichst dich permanent mit anderen
Kennst du diesen Moment? Du scrollst durch Social Media und siehst, wie deine Freund*innen ihr scheinbar perfektes Leben präsentieren – tolle Reisen, erfolgreiche Karrieren, harmonische Beziehungen. Mit jedem Bild wächst das Gefühl, selbst irgendwie zurückzubleiben. Diese ständigen Vergleiche sind wie ein schleichendes Gift für unsere Beziehungen: Statt uns auf die Gemeinsamkeiten und die echte Verbindung zu konzentrieren, sehen wir nur noch die Unterschiede. Je mehr wir andere auf ein Podest stellen, desto einsamer fühlen wir uns – selbst wenn wir direkt neben ihnen sitzen.
#2
Du teilst deine wahren Gefühle nicht
Wie oft lachst du mit deinen Freund*innen über belanglose Dinge, während dich innerlich ganz andere Themen beschäftigen? Vielleicht kennst du diese Situation: Das Gespräch plätschert an der Oberfläche dahin, aber deine eigentlichen Sorgen und Ängste behältst du für dich. Oft steckt dahinter die Angst, andere zu überfordern oder als „zu viel“ wahrgenommen zu werden. Vielleicht wurden deine Gefühle in der Vergangenheit auch schon einmal nicht ernst genommen. Diese Erfahrungen können wie eine unsichtbare Mauer wirken, die uns davon abhält, uns zu öffnen. Dabei sind es gerade die tieferen Gespräche, die echte Nähe entstehen lassen.
#3
Deine Erwartungen sind zu hoch
Glaubst du manchmal, deine Freund*innen müssten immer genau wissen, was du fühlst und brauchst? Als sollten sie wie durch Gedankenlesen spüren, wenn es dir nicht gut geht? Diese Vorstellung setzt beide Seiten unter enormen Druck. Wenn wir erwarten, dass eine einzelne Freundschaft all unsere emotionalen Bedürfnisse erfüllen muss, sind Enttäuschungen vorprogrammiert. Wir suchen nach der perfekten Resonanz in jedem Gespräch und übersehen dabei die kleinen, wertvollen Momente echter Verbindung. Gerade dieses überhöhte Verlangen nach absoluter Nähe kann paradoxerweise zu noch mehr innerer Distanz führen.
#4
Du lebst zu sehr in der Zukunft oder Vergangenheit
Merkst du manchmal erst im Nachhinein, dass du bei einem Treffen gar nicht richtig dabei warst? Während deine Freund*innen von ihrem Tag erzählen, wandern deine Gedanken zu vergangenen Situationen oder künftigen Sorgen. Diese mentale Abwesenheit ist wie eine unsichtbare Mauer – sie verhindert, dass du die Wärme und Nähe des Moments wirklich spürst. Dabei wären genau diese gemeinsamen Augenblicke ein wirksames Mittel gegen die gefühlte Einsamkeit.
#5
Du hast ein geringes Selbstwertgefühl
„Die anderen sind sowieso viel interessanter als ich“ – kommt dir dieser Gedanke bekannt vor? Ein geringes Selbstwertgefühl kann wie eine getönte Brille wirken: Durch sie siehst du dich selbst als weniger wertvoll und interessant als deine Freund*innen. Diese verzerrte Wahrnehmung führt dazu, dass du dich emotional zurückziehst – aus Angst, nicht gut genug zu sein oder nicht dazuzugehören. Dabei übersehen wir oft, dass echte Freundschaften genau davon leben, dass jede*r einzigartig ist und eigene Qualitäten mitbringt. Und we mean: Es gibt einen Grund, warum deine Freund*innen dich in ihrem Leben haben, oder?!
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#6
Du unterdrückst deine Bedürfnisse
Kennst du das Gefühl, ständig „Ja“ zu sagen, obwohl du eigentlich etwas ganz anderes willst? Viele von uns stellen ihre eigenen Wünsche zurück, um das harmonische Bild einer Freundschaft nicht zu gefährden. Wir nicken zustimmend, schlucken Kritik runter und passen uns an – aus Angst vor Konflikten oder davor, anderen zur Last zu fallen. Doch gerade dieses ständige Verstellen schafft eine unsichtbare Distanz. Wahre Nähe entsteht erst dann, wenn wir uns trauen, auch mal unbequem zu sein und zu unseren Bedürfnissen zu stehen. Also tu auch du das!
#7
Du hast ein idealisiertes Bild von Freundschaft
Hand aufs Herz: Vergleichst du deine Freundschaften manchmal mit den perfekt inszenierten Momenten auf Social Media oder in Filmen? Diese idealisierten Bilder von bedingungsloser Unterstützung und dramatischen Freundschaftsbeweisen können unseren Blick auf die Realität verzerren. Dabei sind es oft gerade die unperfekten Momente, die eine Freundschaft besonders machen: das gemeinsame Durchstehen von Krisen, das Verzeihen von Fehlern oder das entspannte Schweigen bei einer Tasse Kaffee. Echte Freundschaften müssen nicht spektakulär sein – sie müssen nur echt sein.
Unser Ratschlag für dich
Sich inmitten von Freund*innen einsam zu fühlen, ist ein häufiges Phänomen – und eines, das wir überwinden können. Der erste Schritt ist dabei, diese Gefühle nicht wegzuschieben, sondern sie als das zu akzeptieren, was sie sind: ein Hinweis darauf, dass wir uns nach tieferer Verbindung sehnen.
Wenn du dich darin wiederfindest, beginne also damit, dich Schritt für Schritt zu öffnen und authentischer zu kommunizieren. Es muss nicht gleich das große Seelengespräch sein – manchmal reicht es schon, einem vertrauten Menschen von deinem Gefühl der Einsamkeit zu erzählen. Oft teilen andere ähnliche Erfahrungen, und genau daraus können tiefere Verbindungen entstehen.
Und denk dabei bitte immer daran: Nicht jede Freundschaft muss die gleiche Intensität haben. Manche sind für die leichten Momente da, andere für die tiefen Gespräche – und beides hat seinen Wert. Konzentriere dich darauf, im Moment präsent zu sein und echte Begegnungen zu schaffen, statt nach perfekten Beziehungen zu suchen.