Wer Einzelkind ist, wird entweder beneidet oder bemitleidet. Gerade für diejenigen, die Geschwister haben, ist es unvorstellbar, ohne ständige Spielkameraden, Beschützer oder Nervtöter aufgewachsen zu sein. Einzelkindern wird oft nachgesagt, sie seien egoistisch und altklug, könnten nicht teilen und seien generell ziemlich verwöhnt. Manches mag auf den ein oder anderen zutreffen. Es gibt allerdings bestimmte Situationen, die jedes Einzelkind kennt. Wir haben 5 Dinge, die Du nur als Einzelkind kennst, für Dich zusammengefasst.
# 1 Du wirst mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert
Und zwar sowohl in positiver als auch in negativer Manier. Denn entweder bist Du verwöhnt und verhätschelt, bist teilen nicht gewohnt und hast natürlich all das, was Du wolltest, auch immer bekommen („Typisch Einzelkind!“) oder Du bist ziemlich sozial veranlagt, teilst gerne, kümmerst Dich um andere und bist großzügig. Dann schallt Dir schon „Man merkt ja gar nicht, dass Du ein Einzelkind bist“ entgegen.
# 2 Den Begriff „Helikopter-Eltern“ kennst Du nur zu gut
Ja, es hat definitiv Vorteile, ein Einzelkind zu sein. Schließlich ist man Mamas und Papas Liebling und genießt sehr oft einen gewissen Schutz über sich selbst. Das kann aber auch ganz schön nach hinten losgehen, denn wenn Du das einzige Kind bist, liegt der Fokus voll auf Dir. Wie machst Du Dich in der Schule, findest Du eine Arbeitsstelle, isst Du eigentlich genug und mein Gott, den Freund, den Du jetzt hast, kannst Du auf gar keinen Fall auf eine Familienfeier mitbringen, was sollen da nur die anderen denken? Echte Einzelkinder wissen es: Selbst mit Mitte 20 schreibt Mama immer noch eine SMS, ob Du denn schon vom Feiern wieder daheim bist und Papa ruft regelmäßig an, um sicherzugehen, dass Du Dein Auto auch oft genug bewegst, wäschst und tankst! Diese ständige Kontrolle Deiner „Helikopter-Eltern“ kann einen ganz schnell in den Wahnsinn treiben.
# 3 Und trotzdem: Mama und Papa sind einfach die besten!
Ja, auch wenn sie uns in den Wahnsinn treiben, was würden wir nur ohne Mama und Papa tun? Schließlich kann man sich immer auf sie verlassen - ob mit 5, 15 oder 25! Als Kind waren sie manchmal Deine liebsten Spielkameraden, haben Dich als „Werkzeug-Kofferträger“ für die Arbeit mitgenommen und Dir genau erklärt, warum die Heizung nun kaputt ist und wie Du sie wieder reparieren kannst. Mama hat mit Dir Plätzchen gebacken und sich viel Zeit dafür genommen, Dir ganz allein Schritt für Schritt zu erklären, was Du dabei beachten musst. Und ja, auch als Du Dir ein Kaninchen gewünscht hast, musstest Du gar nicht viel Überzeugungsarbeit leisten, Papa hat es Dir natürlich gekauft und sich gemeinsam mit Dir darum gekümmert. Und auch wenn Du älter bist und weiter weg wohnst, ein Anruf genügt und Deine Eltern kommen sofort vorbei, um Deine neue Wohnung auf Vordermann zu bringen. So sind sie eben!
# 4 Alleine sein? Macht mir doch nichts aus!
Auch wenn wir uns insgeheim natürlich manchmal gewünscht haben, doch einen Bruder oder eine Schwester zu haben, mit denen wir spielen können oder die uns gegen unsere Eltern unterstützen würden, so haben wir jedoch keine Probleme damit, uns alleine zu beschäftigen. Weder als Kind noch als Erwachsener. Die Freunde haben keine Zeit? Kein Problem, wir machen es uns mit einem Buch auf dem Sofa gemütlich. Der Freund mag nicht mitkommen zum Shoppen? Umso besser, alleine shoppen macht eh viel mehr Spaß. Manchmal muss man allerdings auch aufpassen, dass man vor lauter Freude am Alleinsein nicht vereinsamt. Und der größte Nachteil von allem: Wir wollen am liebsten alles selber machen, denn nur dann wissen wir auch, dass es ordentlich gemacht wird. Fremde Hilfe annehmen? Hmmm, da überlegen wir zweimal.
# 5 DU hast immer recht. Punkt.
Ja, vielleicht nicht unsere attraktivste Eigenschaft. Aber wir haben einfach gerne recht. Viele Einzelkinder sind einfach sehr starke Persönlichkeiten, da sie sich alleine durchkämpfen mussten. Schon als Kind brauchtest Du keine Hilfe, wenn Dir jemand dumm gekommen ist. Dem Übeltäter hast Du selbst ein paar Takte gesagt oder auch mal selbst auf die Nase gehauen.
Na, erkennst Du Dich in einigen Punkten wieder? Oder fallen Dir vielleicht sogar noch mehr Dinge ein, die man nur als Einzelkind kennt? Wir freuen uns über Deine Anregungen!
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