Die Englischkenntnisse jüngerer Generationen in Deutschland sind nicht schlecht: Viele von uns kommen damit im Urlaub gut klar und können Filme und Serien auch mal im Original anschauen. Allerdings treten selbst bei geübten Personen hin und wieder Fehler auf – sei es in geschäftlichen Schreiben oder lockeren Gesprächen. Das liegt vor allem an sogenannten Interferenzen: Deutsche übertragen gerne Strukturen aus der Muttersprache ins Englische. Dabei entstehen die folgenden beliebten Fehler, an denen man erkennt, dass du kein Native Speaker bist.
#1 Cliché
„Das ist so klischee!“ – dieser Satz funktioniert selbst im Deutschen nicht, denn „Klischee“ ist ein Substantiv, kein Adjektiv. Richtig muss es heißen: „That’s such a cliché!“ („Das ist so ein Klischee!“) oder „That’s so clichéd!“ („Das ist so klischeehaft!“).
#2 Disinterested
Es liegt nahe, das Wörtchen „desinteressiert“ mit „disinterested“ zu übersetzen. Tatsächlich bedeutet „disinterested“ aber „unvoreingenommen“ und wird hauptsächlich im juristischen Sprachgebrauch verwendet.
#3 Home Office
Manche Englisch-Muttersprachler würden einen Büroraum zu Hause zwar auch als „home office“ bezeichnen, in Großbritannien versteht man darunter aber vor allem das Innenministerium. Die Tätigkeit daheim wird daher besser als „working from home“ beschrieben.
#4 Fun/funny
Auch wenn man im Deutschen nicht sagt: „Der Abend war Spaß.“, so heißt es im Englischen dennoch: „The evening was fun.“
Übrigens: Deutsche Sprache, schwere Sprache! Oder kennst du diese 18 kuriosen, deutschen Wörter, die alle so im Duden stehen? Hier kannst du den Test machen und erraten, was sie bedeuten!
#5 Handy
„Handy“ klingt zwar nach einem englischen Begriff, im Englischen existiert das Wort allerdings nur als Adjektiv und bedeutet „handlich“ oder „praktisch“.
#6 Hello together
Betrittst du einen Raum mit mehreren Menschen und möchtest diese mit einem „hallo zusammen“ begrüßen, solltest du die Floskel nicht direkt aus dem Deutschen übersetzen.
#7 Or?
Um eine falsche direkte Übersetzung handelt es sich auch beim Wörtchen „oder“ als Endung von Fragen.
#8 With 16...
Intuitiv würden viele Deutsche den Satz „Mit 16 hatte ich meinen ersten Freund“ mit „With 16 I had my first boyfriend“ übersetzen. Korrekt ist aber die Präposition „at“.
#9 Informations
Wir haben es früher alle im Englischunterricht eingeimpft bekommen, dennoch rutscht hin und wieder doch mal ein „informations“ raus – dabei ist „information“ bereits der Plural.
#10 effect/affect
Dieser beliebte Fehler fällt bei den meisten nur beim Schriftverkehr auf, weil der Unterschied nur beim genaueren Hinhören bemerkbar wird.
#11 I look forward...
Diese beliebte Abschiedsfloskel aus geschäftlichen Mails wird häufig falsch gebildet. Tatsächlich gibt es zwei Varianten, die auch stilistisch schön sind: Wahlweise „I look forward to meeting you“ oder seltener auch „I’m looking forward to meet you“.
#12 Become
Dieser beliebte Anfängerfehler ist für Native Speaker besonders witzig. Denn mit „I became a present today“ sagst du, dass du heute zu einem Geschenk geworden bist.
#13 Actual
„Actual“ klingt zwar, als müsste es „aktuell“ bedeuten, tut es aber nicht! Übersetzt bedeutet es „tatsächlich“ oder „wirklich“.
#14 Us
Viele Deutschsprachige machen den Fehler, „uns“ mit „us“ zu übersetzen. Korrekt ist aber in den meisten Fällen „each other“.
#15 Persons
Wenn eine Person im Englischen ebenfalls „person“ bedeutet, müsste der Plural logischerweise „persons“ heißen. Ganz richtig ist das aber nicht, denn „persons“ verwendet man im Englischen nur in juristischen Texten. Im normalen Sprachgebrauch wählt man ganz einfach „people“.
#16 Proposal
Dieser Begriff klingt zwar in Business-Kontexten professionell, „proposal“ bedeutet aber nicht „Vorschlag“, sondern meint eher einen Antrag zu einem Vertragsabschluss. Ein einfaches „suggestion“ passt oft viel besser.
#17 Hung/hanged
In der englischen Sprache gibt es einige Unregelmäßigkeiten, die man sich einprägen sollte. Das Verb „to hang“ („hängen“) konjugieren die meisten ganz richtig in der Vergangenheitsform mit „hung“. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Spricht man davon, dass jemand erhängt wurde, muss es „hanged“ heißen – ein Wort dass wir hoffentlich nur beim Galgenmännchen spielen mit englischsprachigen Freunden benötigen.
Auch auf Deutsch machen selbst Muttersprachler Fehler. Wetten, du hast einen dieser deutschen Begriffe auch schon falsch verwendet?