Die meisten Gemüse- und Obstsorten haben in Deutschland eher im Frühjahr bis Herbst ihre Saison. Doch bei weitem nicht alle. Wer sich auskennt, bekommt auch im Winter frische, regionale Lebensmittel. Während Gewächshäuser und globale Lieferketten uns zwar ganzjährig mit frischen Produkten versorgen können, hat der Kauf von saisonalen Lebensmitteln viele Vorteile: Sie sind nicht nur geschmacklich ausgereifter und nährstoffreicher, sondern auch kostengünstiger und umweltfreundlicher. Durch kürzere Transportwege wird der CO₂-Ausstoß reduziert, und die regionale Landwirtschaft wird unterstützt. Wir zeigen, welche Schätze der deutsche Winter zu bieten hat!
Grünkohl
Der Grünkohl ist der absolute Winterklassiker in Deutschland. Von November bis März hat er Hauptsaison und entwickelt erst nach dem ersten Frost sein volles, würziges Aroma. Reich an Vitamin C, Eisen und Kalzium ist er nicht nur als traditionelles Wintergericht mit Pinkelwurst beliebt, sondern eignet sich auch hervorragend für Smoothies, Chips oder als Zutat in Aufläufen.
Rosenkohl
Rosenkohl erlebt gerade eine Renaissance in der modernen Küche. Die kleinen grünen Köpfe haben von Oktober bis Februar Saison und schmecken nicht nur klassisch gekocht, sondern entwickeln geröstet oder gegrillt ein nussiges Aroma. Besonders beliebt ist er aktuell als Topping für Winterbowls oder fein gehobelt als Salat.
Pastinaken
Pastinaken bereichern von Oktober bis März unsere Winterküche. Die cremig-weiße Wurzel mit ihrem leicht süßlichen, nussigen Geschmack ist vielseitig einsetzbar. Ob als Suppe, Ofengemüse oder Pastinakenpüree – sie bietet eine tolle Alternative zu Kartoffeln und ist dabei reich an Kalium und Ballaststoffen.
Feldsalat
Feldsalat ist einer der wenigen Salate, die im Winter Saison haben. Seine zarten, dunkelgrünen Blätter sind von Oktober bis März erhältlich und überzeugen mit ihrem nussigen Aroma. Der auch als Rapunzel bekannte Salat enthält besonders viel Vitamin C und Betacarotin, was ihn zu einem wertvollen Wintergemüse macht.
Wirsing
Der Wirsing gehört zu den robustesten Wintergemüsen und hat von November bis März Hauptsaison. Seine gekräuselten Blätter eignen sich hervorragend für Kohlrouladen, Eintöpfe oder als gedünstete Beilage. Besonders der Spitzkohl, eine zartere Wirsingvariante, erfreut sich zunehmender Beliebtheit.
Rote Bete
Rote Bete hat von Oktober bis März Saison und beeindruckt nicht nur mit ihrer intensiven Farbe. Die Knolle ist ein echtes Superfood, reich an Folsäure und Eisen. Ob roh geraspelt im Salat, als Carpaccio oder zu Chips verarbeitet – Rote Bete ist heute viel mehr als nur eine Zutat für klassischen Russischen Salat.
Äpfel
Bei den Äpfeln haben späte Sorten wie Boskoop, Braeburn oder Ontario jetzt ihre beste Zeit. Diese Lagersorten entwickeln während der Lagerung ihr volles Aroma und sind bis in den März hinein verfügbar. Sie eignen sich hervorragend zum Backen, für Kompott oder einfach als gesunder Snack.
Chicorée
Chicorée hat von November bis April Saison und überzeugt mit seiner vielseitigen Verwendbarkeit. Die weißen Spitzen mit ihrem charakteristisch bitteren Geschmack können sowohl roh im Salat als auch gedünstet oder überbacken genossen werden. Sein leicht bitteres Aroma harmoniert besonders gut mit süßlichen oder nussigen Zutaten.
Auch Superfoods gibt es regional
Die Alternativen zu exotischen Beeren wie Goji oder Samen wie Chia zeigen wir dir im Video.
Schwarzer Rettich
Der schwarze Rettich ist ein typisches Wintergemüse und von Oktober bis März erhältlich. Er wird traditionell als natürliches Heilmittel bei Erkältungen geschätzt, überzeugt aber auch kulinarisch mit seinem würzig-scharfen Geschmack. Roh geraspelt als Salat oder gekocht in Suppen bringt er Abwechslung auf den winterlichen Speiseplan.
Birnen
Die Birne gehört neben dem Apfel zu den wichtigsten heimischen Obstsorten im Winter. Während ihre Haupterntezeit zwar im Herbst liegt, sind bestimmte Lagersorten wie Conference, Alexander Lucas oder Gute Luise noch bis in den Februar hinein verfügbar. Diese robusten Sorten entwickeln während der sachgerechten Lagerung ihr volles, süßes Aroma und bleiben dabei fest und saftig. Birnen überzeugen nicht nur durch ihren Geschmack, sondern auch durch ihre gesunden Inhaltsstoffe: Sie sind reich an Ballaststoffen, enthalten viel Vitamin C und wichtige Mineralien wie Kalium. Besonders vielseitig sind sie in der Küche einsetzbar – ob als frischer Snack, pochiert in Rotwein als elegantes Dessert, als Zutat in winterlichen Salaten oder klassisch im Kuchen. Wer beim Kauf auf regionale Ware achtet, findet jetzt besonders aromatische Früchte zu günstigen Preisen.
Orangen, Kakis & Co.
Während heimisches Obst im Winter rar ist, bereichern verschiedene importierte Früchte unseren Speiseplan in der kalten Jahreszeit. Besonders Zitrusfrüchte wie Orangen, Mandarinen und Clementinen haben von November bis März ihre natürliche Hauptsaison im Mittelmeerraum. Sie versorgen uns in der vitaminarmen Zeit mit wertvollem Vitamin C und bringen sonnige Frische auf den Tisch. Auch Kakis aus Südeuropa und Israel haben im Winter Hochsaison. Die honigsüßen Früchte sind von November bis Januar erhältlich. Granatäpfel, die vorwiegend aus der Türkei, Spanien und anderen Mittelmeerländern zu uns kommen, runden von Oktober bis Februar das winterliche Obstangebot ab. Diese Früchte haben zwar längere Transportwege als heimisches Obst, sind aber dennoch saisonal, da sie in ihren Anbauregionen zur natürlichen Erntezeit ohne künstliche Bewässerung oder beheizte Gewächshäuser wachsen. Sie ergänzen damit optimal das begrenzte heimische Winterobstangebot, das hauptsächlich aus gelagerten Äpfeln und Birnen besteht.