Die Dating-App Hinge wurde entwickelt, um gelöscht zu werden – so heißt es in der Werbung. Und was auf den ersten Blick für Verwirrung sorgt, macht auf den zweiten Blick natürlich Sinn: Denn das Ziel ist ja schließlich, eine*n Partner*in zu finden und die App im Anschluss nicht mehr zu brauchen. Doch wie funktioniert Hinge eigentlich? Hier findest du die Antworten auf deine Fragen.
Wenn wir an Dating-Apps denken, denken wir automatisch auch an's Swipen, oder nicht? Über das Wischen nach links und rechts auszuwählen, wer uns gefällt und wer nicht, gehört auf den Plattformen quasi dazu. Bei Hinge ist das allerdings anders und genau aus diesem Grund kommt dir die App – die es übrigens erst seit September 2022 im deutschsprachigen Raum gibt – beim ersten Benutzen vielleicht auch etwas verwirrend vor. Hinge ist definitiv anders. Aber das ist eben auch das Besondere daran und das, womit es sich von anderen Dating-Apps abhebt. Wie benutzt man Hinge also?
Wie funktioniert Hinge?
Vom Grundgedanken her funktioniert Hinge genau wie andere Dating-Apps auch: Du erstellst dir ein Profil, bekommst potenzielle Matches vorgeschlagen, kannst diese liken (oder eben nicht) und anschließend mit ihnen chatten. Schaut man sich die Feinheiten an, hebt sich Hinge allerdings deutlich von anderen Plattformen ab. Das fängt schon bei der Profilerstellung an: Neben deinem Namen und deinem Alter musst du bei Hinge mindestens sechs Fotos und mindestens drei sogenannte Eisbrecher-Fragen ausfüllen, die dir vorgeschlagen werden. Optional kannst du weitere Fragen über deine Person beantworten und auch Sprach- oder Videonachrichten hochladen. Je mehr Infos dein Profil enthält, desto besser kann dir der Algorithmus passende Partner*innen vorschlagen.
Das Ganze dient dem Zweck, dass die Profile auf Hinge so detailliert wie möglich sein sollen, damit die Nutzer*innen einen ehrlichen ersten Eindruck voneinander bekommen. Zusätzlich erleichtert ein ausgefülltes Profil natürlich auch den Gesprächseinstieg. Doch dafür braucht es erstmal ein Match …
Wie hat man bei Hinge ein Match?
Bei Hinge musst du nicht nach links oder rechts swipen, sondern Likes verteilen. Unter dem Reiter „Standouts“ siehst du die Nutzer*innen, die am besten zu dir passen sollen. Im normalen Discover-Feed werden dir alle anderen Personen angezeigt. Gefällt dir ein Profil nicht, kannst du den Nutzer oder die Nutzerin über das Kreuz unten links ablehnen – und die Entscheidung über den kleinen Zurück-Pfeil oben rechts auch wieder rückgängig machen. Gefällt dir eine Person, musst du direkt aktiv werden und hast die Möglichkeit, eins ihrer Fotos zu liken, ihr eine Rose zu senden oder auf eine Info im Profil zu antworten – dafür bieten die Eisbrecher-Fragen zum Beispiel eine perfekte Vorlage.
Doch wie entsteht am Ende ein Match? Der Clou liegt darin, dass du bei Hinge siehst, wer dir ein Like gegeben oder einen Kommentar zu deinem Profil hinterlassen hat. Diese Personen kannst du dir anschauen und dann entscheiden, ob du sie kennenlernen möchtest oder nicht. Genauso funktioniert es umgekehrt, wenn du jemandem ein Like gibst oder einen Kommentar hinterlässt – dann entscheidet diese Person darüber, wie es mit euch weitergeht.
Welche Tinder-Alternativen es noch gibt, zeigen wir dir hier im Überblick:
Wer schreibt zuerst bei Hinge?
Bei Hinge können alle Nutzer*innen den ersten Schritt machen – unabhängig vom Geschlecht oder der Geschlechtsidentität. Und apropos: Die Dating-App richtet sich nicht nur an Single-Männer und -Frauen, sondern setzt sich für Diversität ein. Im Profil können deshalb neben Pronomen und der sexuellen Orientierung auch 50 unterschiedliche Geschlechtsidentitäten angegeben werden. Was das Alter angeht, liegt die Zielgruppe von Hinge bei 18 bis 35 Jahren.
Ist Hinge nur für Beziehungen?
Hinge richtet sich in erster Linie an Singles, die auf der Suche nach einer ernsthaften Beziehung sind. Das merkt man zum einen daran, dass viel Wert auf ausgefüllte Profile gelegt wird, und zum anderen an der Tatsache, dass nur acht Likes pro Tag vergeben werden können. Ein klares Zeichen, dass die App auf bewusstes Dating setzt.
Ist Hinge kostenlos?
Genau wie Tinder, Bumble und OkCupid kannst du Hinge kostenlos nutzen. Es gibt allerdings auch die kostenpflichtigen Premium-Versionen Hinge+ und HingeX, mit denen du weitere Funktionen freischalten kannst – zum Beispiel mehr Likes oder Premium-Likes, um einer Person zuerst angezeigt zu werden. Hinge+ kostet für einen Monat 25 Euro, für drei Monate 50 Euro und für ein halbes Jahr 75 Euro. HingeX ist noch ein bisschen teurer: für einen Monat kostet es 45 Euro, für drei Monate 85 Euro und für sechs Monate 125 Euro.
Für diejenigen, die kein Abo abschließen, aber trotzdem ein paar Vorteile nutzen möchten, gibt es außerdem die Möglichkeit, sein Profil zu boosten. Dadurch wird es für eine Stunde 11-mal mehr Menschen vorgeschlagen. Ein Boost kostet 8 Euro, wer direkt 3 Boosts kauft, zahlt 7 Euro pro Stück und bei 5 Boosts jeweils 6 Euro. Einen Superboost, der 24 Stunden anhält, gibt es für 15 Euro.
Was ist besser – Hinge oder Tinder?
Hinge und Tinder sind super unterschiedlich und lassen sich nur schwer vergleichen. Am Ende kommt es immer darauf an, wonach du suchst. Sehnst du dich nach einer echten Beziehung und hast keine Lust mehr auf Spielchen, könnte Hinge für dich eine gute Wahl sein. Bist du dir allerdings noch nicht sicher, was du eigentlich genau willst und schließt auch lockere Bekanntschaften nicht aus, bist du bei Tinder vielleicht besser aufgehoben. Hier liegt der Fokus nämlich nicht nur auf festen Partnerschaften und es sind auch viele User*innen unterwegs, die keine ernsten Absichten haben. Am besten probierst du Hinge einfach mal aus – dann kannst du dir selbst ein Bild machen. Oder du machst unseren Test und findest so die perfekte Plattform für dich: