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Einvernehmlichkeit

Was bedeutet Konsens? 5 Regeln, die wir alle kennen sollten

Was bedeutet Konsens?
© Unsplash / Filipp Romanovski

In der Dating-Welt tauchen immer wieder neue Begriffe auf. Oft handelt es sich dabei um Trends, doch in den vergangenen Monat ist vor allem ein Thema laut geworden: Konsens. Das Wort an sich ist nicht neu, aber was bedeutet es beim Dating und auch beim Sex? Hier erfährst du alles, was du darüber wissen musst.

Was bedeutet Konsens?

Konsens bedeutet „Übereinstimmung der Meinungen“, „Zustimmung“ oder „Einwilligung“. Der Begriff an sich ist nicht neu, wird im allgemeinen Sprachgebrauch aber eher seltener verwendet und ist aus diesem Grund vielleicht nicht jedem und jeder bekannt. In Verbindung mit Dating und Sex hört man seit einiger Zeit allerdings immer häufiger von Konsens. Was steckt also dahinter? Ein neuer Trend – oder doch etwas viel Ernsteres?

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Was ist Konsens beim Sex?

Zählen wir eins und eins zusammen, liegt die Bedeutung von Konsens beim Sex auf der Hand: Konsens = einvernehmlicher Sex, dem alle Beteiligen zustimmen. Aber Moment mal … ist das nicht eigentlich immer der Fall, wenn zwei Menschen freiwillig miteinander intim werden? Könnte man meinen und meinen sicherlich auch viele Menschen. Konsens geht allerdings noch einen Schritt weiter: Es geht darum, dass (sexuelle) Handlungen nur einvernehmlich sind, wenn ihnen aktiv zugestimmt wird. Es reicht also nicht, wenn ein „Nein“ fehlt – es muss ein klares „Ja“ geben. Und das heißt natürlich auch, dass es eine Erlaubnis braucht. Vor dem Sex, aber auch vor einem Kuss oder vor dem Verschicken eines intimen Fotos. 

Vielen Menschen kommt diese ganze Konsens-Sache übertrieben vor, denn immerhin wird ja über Körpersprache kommuniziert. Das ist auch richtig und spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Fakt ist aber, dass Körpersprache auch schnell mal missverstanden oder nicht genug beachtet wird und dass es manchmal gar nicht so easy ist, in intimen Situationen klar und deutlich „Nein“ zu signalisieren – sei es aus Unsicherheit, Angst oder weil man vielleicht zu viel getrunken hat und nicht mehr klar denken kann. Genau deshalb ist Nachfragen – und damit Konsens – der beste Weg, um sicherzustellen, dass Sex und alles, was dazugehört, einvernehmlich passiert.

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Konsens steht also für Zustimmung und Einvernehmlichkeit, gleichzeitig aber auch für Respekt und für das Akzeptieren von Grenzen. Nur weil wir bei einem Date das Bedürfnis haben, unser Gegenüber zu küssen, bedeutet das nämlich nicht, dass unser Gegenüber das auch so sieht. Genauso verhält es sich mit sexuellen Handlungen jeglicher Art. Jede*r Mensch hat unterschiedliche Vorlieben und Grenzen und bevor etwas einfach gemacht wird, weil niemand „Nein“ sagt, sollte deshalb gefragt werden, ob es okay ist, um keine persönlichen Grenzen zu überschreiten. Doch wie funktioniert das in der Realität, ohne dass es sich seltsam anhört?

Wie funktioniert Konsens in der Realität?

An dieser Stelle helfen uns glücklicherweise Tinder und The Female Company weiter! Im Rahmen einer Aufklärungskampagne haben die beiden Unternehmen einen Guide für einvernehmliches Dating gestaltet, der für alle kostenlos zur Verfügung steht, „um ein stärkeres Bewusstsein für persönliche Grenzen und Respekt im zwischenmenschlichen Umgang zu fördern“, so Anni, CEO von The Female Company. Der Guide soll zeigen, wie wichtig Konsens ist – und dass es auch sexy und natürlich klingen kann, nach Zustimmung zu fragen. Zum Beispiel so:

Um Erlaubnis bitten

Erlaubnis geben

Keine Erlaubnis geben

„Ich fühle mich gerade sehr zu dir hingezogen, darf ich dich küssen?“

„Ja!“, oder *für einen Kuss nach vorne lehnen*.

„Nein, ich fühle das gerade noch nicht.“

„Darf ich dich nach Hause bringen?“

„Ja, das wäre schön!“

„Danke für das Angebot, aber ich möchte mich lieber hier verabschieden.“

„Darf ich dich hier berühren?“

„Ja, bitte!“

„Nein, danke. Lass uns hierbei bleiben.“

„Kannst du mich hier berühren?“

„Ja klar, zeig mir, wie du es magst, berührt zu werden.“

„Das möchte ich gerade nicht.“

„Fühlt es sich gut an, wenn ich das mache?“

„Ja, das fühlt sich gut an, mach weiter.“

„Nein, das mag ich nicht, mach lieber das.“

„Darf ich mit dir schlafen?“

„Ja, ich habe darauf gewartet, dass du das fragst!"

„Nein, ich möchte keinen Sex, lass uns einfach so weitermachen.“

„Soll ich ein Kondom holen?“

„Ja bitte, ich möchte verhüten.“

„Nein, das ist nicht nötig, ich will nicht, dass es sexuell wird.“

„Gefällt es dir noch?“

„Ja, es gefällt mir sehr.“

„Das gefällt mir nicht mehr, können wir aufhören?“

Die 5 wichtigsten Konsens-Regeln

Keine Frage: Konsens ist ein riesengroßes Thema, bei dem schnell Unsicherheiten aufkommen. Was darf ich, was darf ich nicht? Wie frage ich nach Konsens und wie sage ich am besten, wenn ich etwas nicht will? Um das Ganze noch einmal zusammenzufassen, hat Psychologin und Dating-Expertin Pia Kabitzsch – die gemeinsam mit Tinder den Podcast „Besser daten“ ins Leben gerufen hat – fünf Konsens-Regeln aufgestellt, die die Thematik ziemlich gut auf den Punkt bringen, wie wir finden:

  1. Geh nicht davon aus, dass jemand mit etwas einverstanden ist, nur weil er oder sie nicht „Nein“ sagt. Nur ein klares „JA“ heißt wirklich Ja!
  2. Scheu dich nicht davor, nach Konsens zu fragen. Das ist kein Stimmungskiller, sondern ganz im Gegenteil: Während du zum Beispiel fragst, ob du dein Date küssen darfst, geht bei euch beiden schon das Kopfkino los, was die Stimmung nochmal extra anheizen kann.
  3. Wenn sich dein Date zu deiner Frage nach Konsens nicht klar äußert, bedeutet das immer „Nein“. Das musst du akzeptieren, auch wenn du ihm oder ihr gerne näher gekommen wärst.
  4. Du kannst auf unterschiedlichste Art und Weise nach Konsens fragen. Anstatt immer zu fragen, ob du etwas Bestimmtes darfst, probiere zum Beispiel mal diese Formulierungen aus: „Was wäre, wenn ich ...?“, „Wie denkst du über ...?“ oder „Was willst du mit mir anstellen?“. So können sich über die Konsens-Abfrage hinaus tolle Gespräche entwickeln.
  5. Sag niemals „Ja“ zu etwas, nur um zu gefallen oder um die andere Person nicht zu verlieren. Bei der Frage nach Konsens geht es darum, ehrlich zu sich selbst zu sein und seine Grenzen und Bedürfnisse klar zu kommunizieren.

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