Wer schon länger Single ist, sich aber nach einem Menschen an seiner Seite sehnt, kommt irgendwann an den Punkt, an dem man sich nur noch fragen kann: „Warum finde ich keinen Partner oder keine Partnerin? Stimmt irgendwas nicht mit mir?“ Denn klar, wenn die Partnersuche trotz allen Bemühungen immer wieder erfolglos bleibt, macht das natürlich etwas mit einem. Vor allem, wenn man das Gefühl bekommt, dass um einen herum alle möglichen Leute ständig von einer Beziehung in die nächste springen. Falls es dir auch so geht, wollen wir eines direkt mal vorwegnehmen: Mit dir ist alles in Ordnung. Es kann allerdings sein, dass dich kleine Hindernisse, die vielleicht noch tief in deinem Inneren verwurzelt sind, daran hindern, weiterzukommen und dich wirklich für eine Beziehung zu öffnen. Welche das sein können, haben wir dir hier einmal zusammengefasst.
#1
Du trägst noch emotionalen Ballast mit dir herum
Vergangene Beziehungen prägen uns – manchmal mehr, als uns bewusst ist. Gehe also wirklich mal in dich und frage dich: Hast du frühere Verletzungen, Trennungen oder Enttäuschungen wirklich verarbeitet? Unaufgearbeiteter emotionaler Ballast kann nämlich wie eine unsichtbare Mauer wirken, die dich von neuen Verbindungen fernhält. Du merkst das vielleicht daran, dass du bei jedem neuen Kennenlernen sofort nach Red Flags suchst oder bestimmte Ähnlichkeiten mit Ex-Partner*innen als Warnsignal deutest. Klar, es gibt natürlich ein paar rote Flaggen wie manipulatives Verhalten oder Respektlosigkeiten, die du nicht ignorieren solltest ... doch wenn du anfängst, selbst harmlose Eigenheiten auf die Goldwaage zu legen, stimmt etwas nicht.
Hinzu kommt, dass der emotionale Rucksack, den wir mit uns herumtragen, nicht nur beeinflusst, wie wir andere wahrnehmen, sondern auch, welche Signale wir aussenden. Denn Menschen spüren oft unbewusst, wenn jemand noch nicht bereit für etwas Neues ist. Innere Heilung braucht ihre Zeit – und manchmal auch professionelle Unterstützung.
#2
Deine Ansprüche stimmen nicht mit der Realität überein
Wir alle haben Vorstellungen davon, wie unser*e Traumpartner*in sein sollte. Doch manchmal versperren uns diese Idealbilder den Blick auf wundervolle Menschen, die direkt vor uns stehen. Die Frage ist: Sind deine Ansprüche realistisch oder eher von romantischen Filmen, Social Media und Co. geprägt?
Und versteh uns nicht falsch: Es geht nicht darum, mit weniger zufrieden zu sein (gewisse Ansprüche sind total wichtig), sondern darum, zwischen grundlegenden Werten und verhandelbaren Eigenschaften zu unterscheiden. Während gemeinsame Werte und gegenseitiger Respekt zum Beispiel nicht verhandelbar sind, könnten bestimmte Vorstellungen von Aussehen, Beruf oder Hobbys weniger wichtig sein, als du denkst. Und wie traurig wäre es bitte auch, wenn dir vielleicht eine tiefe Verbindung entgeht, nur weil du dich zu sehr von oberflächlichen Kriterien hast leiten lassen?!
#3
Du vermittelst den Eindruck, keine Beziehung zu wollen
Unser Verhalten sendet oft Botschaften aus, die wir gar nicht beabsichtigen. Soll heißen: Obwohl du dir vielleicht eine Partnerschaft wünschst, könntest du unbewusst Signale aussenden, die das Gegenteil vermitteln. Bist du bei Treffen oft abgelenkt vom Smartphone? Sprichst du hauptsächlich über Arbeit oder darüber, wie gut es dir alleine geht? Meidest du tiefere Gespräche? Das wirkt natürlich nicht gerade „einladend“ auf dein Gegenüber.
Oft stecken dahinter allerdings Schutzmechanismen, die Menschen entwickeln, um sich vor Verletzungen zu bewahren. Diese können jedoch ungewollt dazu führen, dass potenzielle Partner*innen denken, du seist unnahbar oder nicht interessiert. Du solltest also mal einen ehrlichen Blick auf deine Kommunikationsgewohnheiten und nonverbalen Signalen werfen.
Hier kommen 5 hilfreiche Tipps fürs Online-Dating
Falls du gerade mal wieder die Dating-Apps angeschmissen hast und nicht wirklich weiterkommst, können dir unsere Tipps im Video ja vielleicht helfen.
#4
Du gibst neuen Verbindungen nicht genug Zeit zum Wachsen
Der Funke sprüht nicht direkt über? Also ziehst du lieber weiter? Ja, das hat unsere Dating-Generation wahrscheinlich so gemeinsam. Niemand hat noch wirklich Bock, richtig etwas zu investieren und einer Beziehung die nötige Zeit zum Wachsen zu geben. Dabei entwickelt sich echte Intimität und Vertrautheit oft erst mit der Zeit so richtig.
Also die Frage an dich: Tendierst du vielleicht auch dazu, nach dem ersten oder zweiten Date direkt zu entscheiden, dass es „passt oder eben nicht passt“? Und vergleichst du jede neue Begegnung sofort mit deinen intensivsten vergangenen Beziehungen? Klar, das ist natürlich nur menschlich und wenn es so gar nicht matcht, ist auch das fein, aber du solltest für dich reflektieren, ob deine Ungeduld nicht manchmal wertvolle Verbindungen kostet.
#5
Du suchst im Außen, was du im Inneren finden musst
Eine der tiefgreifendsten Erkenntnisse der Psychologie ist, dass wir in Beziehungen oft das suchen, was wir in uns selbst noch nicht gefunden haben. Wenn du hoffst, dass ein*e Partner*in dir das Gefühl von Vollständigkeit, Selbstwert oder Sicherheit geben wird, könntest du enttäuscht werden.
Paradoxerweise finden wir nämlich oft genau dann eine erfüllende Partnerschaft, wenn wir nicht mehr darauf angewiesen sind. Wenn wir uns selbst lieben, für uns sorgen und uns unserer Werte bewusst sind, ziehen wir Menschen an, die diese Qualitäten ergänzen, statt sie zu ersetzen. Die reichsten Beziehungen entstehen zwischen zwei vollständigen Menschen, die zusammen wachsen wollen – nicht zwischen zwei halben, die sich ganz machen wollen.
Der erste Schritt zu einer Beziehung fängt bei dir an
Dass die ewige Partnersuche frustrierend sein kann, müssen wir sicherlich nicht noch extra ausführen. Doch sie bietet eben auch eine wertvolle Gelegenheit zur Selbstreflexion. Statt dich also zu fragen „Warum finde ich keinen Partner?“ oder „Was stimmt nicht mit mir?“, versuche es lieber mit „Was kann ich über mich lernen?“ Nutze diese Zeit des Alleinseins, um dich selbst besser kennenzulernen und in deine emotionale Gesundheit zu investieren.
Wie? Du könntest zum Beispiel deinen sozialen Kreis erweitern oder dir einfach mal wieder deine Leute schnappen und losziehen – aber ganz ohne den Druck, unbedingt jemanden finden zu müssen. Denn oft kommen die besten Beziehungen dann zustande, wenn wir sie nicht krampfhaft suchen. Klingt mega floskelhaft, ist aber so. Sei außerdem offen für Menschen, die nicht deinem üblichen „Typ“ entsprechen, und gib Verbindungen Zeit, sich zu entfalten. Und denk immer daran: Eine gesunde Beziehung zu führen, beginnt immer auch mit einer gesunden Beziehung zu dir selbst.