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Studie enthüllt

Warum Beziehungen oft scheitern, bevor wir es merken – und wie wir das ändern!

Mann und Frau stehen mit traurigem Blick voreinander
© Getty Images/ martin-dm

„Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende ...“ – Ja, davon träumen sicher die meisten Menschen. Nur sieht die Realität oft anders aus. Und anstatt gemeinsam für immer in den Sonnenuntergang zu reiten, kommt plötzlich das böse Ende. Oder deutet sich das vielleicht schon sehr viel früher an, als wir vielleicht denken? Schaut man sich die Ergebnisse einer neuen Studie an, ist eine Trennung wohl schon Monate (oder sogar Jahre) vorher absehbar. Welcher Wendepunkt dafür sorgt und wie Paare ihre Beziehung doch noch retten können, klären wir jetzt!

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Wie sich Trennungen ankündigen

Wer schon mal eine schmerzhafte Trennung durchgemacht hat, kennt sicher das Gefühl, als würde einem wie aus heiterem Himmel der Boden unter den Füßen weggezogen werden. Denn gerade war doch noch alles okay und man ist zusammen durch dick und dünn gegangen. Doch ist das wirklich so? Denn wie eine Studie von Prof. Dr. Janina Bühler der Universität Mainz und Prof. Dr. Ulrich Orth von der Universität Bern nun zeigt, geht eine Beziehung in den wenigsten Fällen überraschend zu Ende. Im Gegenteil: Diese soll sich schon ein bis zwei Jahre vor der Trennung deutlich abzeichnen.

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Die zwei Phasen

Doch wie kann man sich das Ganze vorstellen? Laut der Studie, die im Fachmagazin „Journal of Personality and Social Psychology“ veröffentlicht wurde, verlaufen Trennungen quasi in zwei Phasen, in denen die Zufriedenheit in der Beziehung unterschiedlich abnimmt. Während die Beziehungszufriedenheit in der ersten Phase – der präterminalen Phase – erstmal über Jahre hinweg nämlich nur ganz leicht zurückgeht, kommt es irgendwann zu einem Knick.

Dieser wird auch als Transitionspunkt bezeichnet, ein Wendepunkt, an dem die Beziehungszufriedenheit dann stark abfällt. Tritt dieser Punkt erstmal ein, dauert es noch zwischen 7 und 28 Monate bis zur Trennung. Hier sprechen die Expert*innen dann übrigens von der terminalen Phase. Oder drastischer ausgedrückt: der Endphase. „Ist diese Phase erreicht, kommt es später ausnahmslos zur Trennung“, erklärt Prof. Dr. Janina Bühler in einem Beitrag der JGU Mainz zur Studie. Und das, obwohl zwischen dem Wendepunkt und dem Liebes-Aus oft ja noch bis zu mehr als zwei Jahre liegen.

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Partner*innen nehmen die Endphase oft unterschiedlich wahr

Ein weiterer interessanter Aspekt der Studie ist auch, dass beide Partner*innen den Niedergang ihrer Beziehung völlig unterschiedlich wahrnehmen. Während die Person, die letztlich auch die Trennung initiiert, nämlich schon sehr viel früher unzufrieden ist, nimmt die Person, die verlassen wird, den Transitionspunkt erst relativ spät vor der Trennung wahr.

„Paare gehen also durch verschiedene Phasen hindurch, sie trennen sich in der Regel nicht von heute auf morgen“, so Bühler. Und nun ja, diese Diskrepanz führt letztlich wahrscheinlich auch dazu, warum so eine Trennung am Ende oft für nur eine Person super überraschend kommt.

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Für ihr Analyse haben Bühler und Orth übrigens vier repräsentative Studien aus Deutschland, Australien, Großbritannien und den Niederlanden ausgewertet. Dabei lagen ihnen Ergebnisse von mehr als 11.000 Personen vor, die in den vier Ländern unterschiedlich lange (zwischen 12 und 21 Jahren) regelmäßig zu der Zufriedenheit in ihrer Beziehung befragt wurden. So konnte dann analysiert werden, wann es bei den Paaren, die in dem Zeitraum auseinandergegangen sind, zu dem sogenannten Knick gekommen ist. Das Ergebnis kennst du nun.

Tipps, um eine Beziehung zu retten

Die Frage, die sich damit stellt, ist natürlich: Wie kann man verhindern, dass es überhaupt erst so weit kommt? Denn klar, dass die Zufriedenheit im Laufe einer Beziehung ein wenig abnimmt und nicht auf dem Niveau der verknutschten Anfangszeit bleibt, ist logisch. Doch so ein Transitionspunkt, an dem offensichtlich alles eh schon zu spät ist, lässt sich doch sicherlich vermeiden, oder? JA, sagt auch die Expertin: „Es ist wichtig, dass wir diese Muster erkennen. Wenn sich die Partner in der präterminalen Phase befinden, noch bevor es steil bergab geht, können Bemühungen zur Verbesserung der Beziehung effektiver sein und eine Trennung kann vielleicht verhindert werden.“

Und diese Bemühungen können schon im Kleinen anfangen. Laut Bühler seien dabei vor allem „Kommunikation, Verbundenheit und Akzeptanz“ entscheidend. Hier kommen ein paar konkrete Tipps:

  • Regelmäßige Beziehungs-Checks: Ja, nimm dir zusammen mit deinem Partner oder deiner Partnerin bewusst Zeit, um über eure Beziehung zu sprechen und vor allem diese zu reflektieren. Frage dich selbst: Bin ich noch glücklich? Wenn nein, was stört mich?
  • Eine offene Kommunikation: Diesen Punkt hat die Expertin ja ebenfalls in ihrer Aufzählung angeschnitten. Denn ja, eine direkte Kommunikation ist das A und O einer jeden Beziehung. Wenn du also mit irgendwas unzufrieden bist, friss die Dinge nicht in dich hinein, sondern sprich sie direkt an. „Weil, was passiert, wenn man nicht miteinander kommuniziert? Wenn man nicht kommuniziert, entsteht auch eine Entfremdung und beide leben einfach ihren Alltag miteinander und im schlimmsten Fall führt es dazu, dass man keine Verbindung mehr hat“, zitiert die Tagesschau die Psychologin. Laut ihrer Einschätzung kann es sogar ratsam sein, sich einen festen Tag zu nehmen, um über Ängste und Probleme offen zu sprechen.
  • Kleine Veränderung wahrnehmen: Manchmal übersieht man im Alltag, wie sich kleine Nuancen in der Kommunikation oder im Auftreten verändern. Doch gerade die können oft ein Vorbote für größere Probleme sein. Doch auch hier gilt dann: Offen darüber reden, um Missverständnisse aus dem Weg zu schaffen.
  • Frühzeitig reagieren: Wenn eines aus der gesamten Studie klar wird, dann wohl, dass man nicht zu lange warten darf, um Dinge anzusprechen. Denn ist der Transitionspunkt erstmal erreicht, ist das Scheitern laut der Expert*innen ja schon vorprogrammiert. Heißt: Wenn du merkst, dass du unzufrieden bist (oder dein Partner oder deine Partnerin es sein könnte), reagier darauf. Mithilfe von Gesprächen oder natürlich auch therapeutischer Unterstützung.

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