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Tantra Massage: So stimulierst du Yoni und Lingam

Tantra Massage

Spätestens seit wir leicht fremdbeschämt vor dem Fernseher saßen und die „Sex and the City“-Folge ansahen, in der die vier wackeren Single-Freundinnen in einem Tantra-Workshop eine Lingam-Massage beobachten (die mit einer unappetitlichen Sperma-Attacke auf Mirandas Frisur endet), hat es die Tantra Massage endgültig in die schambehaftete Kiste der Sex-Merkwürdigkeiten geschafft. Zu Unrecht! In dieser Kiste hat weder die Tantra Massage selbst noch Tantra allgemein etwas verloren.

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Tantra, und damit auch die Tantra Massage, hat einen etwas verwegenen Ruf. Die meisten wissen nicht so ganz genau, was sich dahinter verbirgt, und die Vorstellungen reichen von einem ganz speziellen Handjob, über akrobatischen Sexstellungen bis zu extatischem Gruppensex. Tatsächlich verbirgt sich hinter Tantra eher eine Mischung aus Spiritualität und Sexualität. Manche Formen der Meditation sollen dabei die sexuelle Energie im Beckenbereich aktivieren und intensivieren. Das kann man durch verschiedene Übungen erreichen – zum Beispiel durch Tantra Massage.

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Tantra Massage - was ist das überhaupt?

Die Tantra Massage ist also nur ein Teil des Tantra. Sie richtet sich hauptsächlich auf die Geschlechtsorgane – die weiblichen wie die männlichen. Bei der Frau heißt das Ganze dann Yoni-Massage, beim Mann nennt man die Tantra Massage Lingam-Massage. Hinzu kommen können Massagen des Anal-Bereiches und der Prostata. Zwar geht es bei der Tantra Massage ausdrücklich um eine spirituelle Erfahrung, doch der sexuelle Höhepunkt kann eine Begleiterscheinung sein – bei den meisten Fans der Tantra Massage ist diese „Begleiterscheinung“ aber mehr als erwünscht. Gemäß der tantrischen Idee ist der Orgasmus dennoch eindeutig ein Nebeneffekt.

„Yoni“ und „Lingam“

Im Tantra sind „Yoni“ und „Lingam“ die Begriffe für Vagina und Penis, also für die Bereiche, um die es bei der Tantra Massage geht. Während Bezeichnungen für Geschlechtsorgane in unserem Sprachgebrauch selten besonders positiv besetzt sind, haben Yoni und Lingam sehr spirituelle und wohlwollende Bedeutungsentsprechungen. So steht Yoni zum Beispiel unter anderem für Quelle, Ursprung, Ruheplatz. Lingam hingegen symbolisiert eine schöpferische und erhaltende, aber auch zerstörerische Kraft.
Eine verehrende und respektvolle Haltung gegenüber den Geschlechtsorganen ist eine wichtige Voraussetzung bei der Tantra Massage. Dementsprechend ist es bei der eigentlichen Tantra Massage auch von zentraler Bedeutung, auf den Partner und dessen Reaktionen zu achten. Neben der Wertschätzung des jeweiligen Partners und des Lingam, bzw. der Yoni, sind zwei weitere Aspekte extrem wichtig für die Tantra Massage: Langsamkeit und eine tiefe Atmung.

Wie geht eine Tantra Massage?

Tantra Massage
Entspannung ist bei der Tantra Massage das A und O.

Eine Tantra Massage ist kein Quickie! Es ist ganz wichtig, dass Ihr Euch Zeit nehmt und in aller Ruhe auf jede einzelne Bewegung achtet. Wie bei jeder herkömmlichen Massage geht es auch bei der Tantra Massage darum sich zu entspannen – nur eben viel tiefer.

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Grob lässt sich eine Tantra Massage in etwa charakterisieren wie ein mehrgängiges Menü in einem teuren Restaurant: Man lässt sich Zeit und arbeitet sich beim Besteck von außen immer weiter nach innen vor. Entsprechend diesem Bild beginnt die Tantra Massage als Einstimmung mit einer kurzen Ganzkörpermassage. Die Umgebung sollte warm und wohlig sein, du oder dein Partner sollten bequem liegen und alle zu massierenden Stellen sollten ohne Umstände erreichbar sein – Penis beziehungsweise Vagina sollten also gut zugänglich sein. Dann konzentriert sich die Massage immer mehr auf den zentralen Punkt, also das Geschlechtsorgan.

Die Yoni-Massage – eine Anleitung

Bei der Vagina kann man sich sehr gut an dem „Von außen nach innen“-Prinzip orientieren: Zuerst werden der Venushügel und die äußeren Schamlippen unter Zuhilfenahme von etwas Öl oder Gleitgel sanft massiert, dann die inneren Schamlippen, schließlich die Klitoris, bis zuletzt ein bis zwei Finger in die Vagina eingeführt werden. Wenn die Frau es möchte, kann der kleine Finger in den Anus eingeführt werden (ganz wichtig ist, dass der kleine Finger danach nicht in die Scheide eingeführt wird!), mit dem Daumen kann sanft die Klitoris weiter massiert werden.

Es ist wichtig, dass dein Partner auf deine Atmung achtet – sie sollte ruhig und tief sein und auch bleiben. Wird dein Atem schneller und näherst du dich einem Orgasmus, kann dein Partner die Tantra Massage verlangsamen oder auch unterbrechen, bis sich dein Atem wieder beruhigt hat. Ziel der Tantra Massage ist ja eine besonders tiefe Entspannung, deshalb soll der Orgasmus möglichst lange herausgezögert werden. Außerdem ist es wichtig, dass ihr kommuniziert, damit dein Partner weiß, wann die Massage zu einem Ende (und du wahrscheinlich zu einem Höhepunkt) kommen soll. Haltet dafür am besten Blickkontakt während der Massage,

Die Lingam-Massage – eine Anleitung

Wenn du deinem Partner eine Tantra Massage gibst, wird dabei vor allem der Penis massiert – in der Tantra-Terminologie heißt sie deshalb Lingam-Massage. Der Mann sollte entspannt auf dem Rücken liegen, ein Kissen unter dem Kopf, damit er dich auch ansehen kann, und eines unter den Hüften, damit der gesamte Genitalbereich für dich gut und bequem anzufassen ist. Die Knie sollten leicht angewinkelt sein – auch hier können Kissen hilfreich sein.
Setze dich im Schneidersitz oder einer anderen bequemen Position zwischen die Beine deines Freundes. Zunächst solltet Ihr gemeinsam einen entspannten und tiefen Atemrhythmus finden. Dann beginnst du, Brust, Bauch, Beine und Schenkel zu massieren, damit sich dein Partner am ganzen Körper entspannen kann.

Jetzt beginnt die eigentliche Lingam-Massage. Gieße dazu etwas Massageöl auf Penisschaft und Hoden. Dann fängst du ganz vorsichtig und sanft an, die Hoden zu massieren. Gib Acht, dabei keine Schmerzen zu verursachen.
Massiere anschließend den Bereich über dem Penis, also auf dem Schambein. Wende dich dann dem Damm zu, das ist die Stelle zwischen Hoden und Anus. Hier musst du sehr sanft und besonders vorsichtig sein: Viele Männer sind Berührungen in diesem Bereich nicht gewohnt und reagieren ängstlich. Vielleicht möchte dein Partner hier auch gar nicht berührt werden.

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Anschließend massiere den Penisschaft – variiere dabei Druck und Geschwindigkeit. Beginne mit leichtem Druck deiner rechten Hand an der Peniswurzel, ziehe sie nach oben und gleite dann sanft wieder weg. Wiederhole dies mit deiner linken Hand. Diesen Bewegungsablauf solltest du einige Male durchlaufen. Ändere dann, wenn du den Zeitpunkt für gekommen hältst, die Richtung: Beginne also mit leichtem Druck an der Penisspitze und lass deine Hand nach unten weggleiten. Auch dieser Bewegungsablauf wird im Rechts-Links-Wechsel einige Male wiederholt.

Im nächsten Schritt machst du eine Bewegung, die der Benutzung einer Zitronenpresse ähnelt, also eine Drehbewegung, mit der du Peniskopf und -schaft massierst. Achte darauf, nicht zuviel Kraft aufzuwenden, sonst kann dies schmerzhaft werden. Vollziehe auch diese Bewegung im Wechsel mit beiden Händen.

Es kann passieren, dass während der Lingam-Massage der Penis weich wird. Das ist nicht schlimm. Die Lust kann bei der Tantra Massage eine Wellenbewegung sein, der Penis kann also weich und wieder hart und wieder weich usw. werden.
Es wird sogar empfohlen, die Massage zu unterbrechen, wenn der Mann sich dem Orgasmus nähert – ein Ziel der Tantra Massage kann auch sein, die Ejakulation zu beherrschen. Dabei soll auch die tiefe Atmung helfen, die für die Tantra Massage generell sehr wichtig ist. Man sagt, der Mann sollte sich dem Orgasmus bei der Tantra Massage erst sechs Mal annähern, bevor er ihn tatsächlich zulässt.

Der nächste Schritt bei der Massage des Lingams ist die Stimulation des „heiligen Punktes“. Er kann von außen oder auch von innen, also anal, massiert werden. Von außen liegt der entsprechende Massagepunkt mitten zwischen Hoden und Anus. Er ist eine kleine Vertiefung etwa in Erbsengröße. Diesen Punkt kannst du zärtlich nach innen drücken – dabei musst du sehr vorsichtig sein, sonst kann es leicht wehtun. Du kannst mit Links den heiligen Punkt massieren, während du dich mit Rechts weiter um seinen Penis kümmerst.
Der heilige Punkt ist auch über den Anus zu erreichen. Er liegt etwa zwei bis drei Zentimeter tief im Anus auf der oberen Seite, wo die Prostata fühlbar ist – am effektivsten wird er mit einer „Komm her“-Geste stimuliert. Viele Männer fühlen sich unwohl mit dieser Art der Stimulation, oder lehnen sie ganz ab. Lässt sich dein Partner darauf ein, sei unbedingt behutsam und verwende Öl oder Gleitgel.

Gegen Ende der Tantra Massage kann es leicht zum Orgasmus kommen. Besonders, wenn dein Partner den Orgasmus tatsächlich einige Male zurückgehalten hat, kann dieser besonders intensiv sein. Achte danach genau darauf, was dein Partner jetzt braucht – auf jeden Fall solltet ihr euch Zeit und Ruhe gönnen. Vielleicht wollt Ihr noch eine Weile nebeneinander liegen oder euch streicheln, vielleicht will dein Partner aber auch etwas allein sein. Finde es heraus und nimm Rücksicht auf seine Wünsche.

Wie du siehst: Eine Tantra Massage kann ein perfektes Vorspiel sein. Weitere Ideen dafür zeigen wir dir im Video:

6 Ideen für ein heißes Vorspiel Abonniere uns
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Tantra Massage: Einer gibt, einer nimmt!

Das Geber-Prinzip spielt eine wichtige Rolle im Tantra: Eine Tantra Massage beruht nicht auf der Idee des Gebens und Nehmens, gemäß der beide Partner auf ihre (sexuellen) Kosten kommen! Es gibt Geber und Empfänger – für den Geber steht dabei die Lust des Empfängers im Mittelpunkt, nicht die eigene Stimulation oder sexuelle Befriedigung. Für viele wird es eine ganz neue Erfahrung sein, einmal ganz passiv zu bleiben oder ausschließlich Lust zu schenken. Die Tantra Massage ist eine gute Möglichkeit, dich und deinen Partner von einer ganz neuen Seite zu erleben und kennen zu lernen.

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Eine Tantra Massage wird sicher für die meisten eine ganz neue Erfahrung sein. Das ein oder andere Detail mag zunächst befremdlich sein, und es ist wichtig sich viel Zeit zu nehmen, um sich Schritt für Schritt darauf einzulassen. Außerdem ist die Tantra Massage ein sehr intimes Erlebnis, für das gegenseitiges Vertrauen eine Grundvoraussetzung ist. Sind diese Voraussetzungen jedoch gegeben, bietet die Tantra Massage euch die Möglichkeit, euch besser kennen zu lernen und etwas Neues auszuprobieren. Wem das zu viel auf einmal ist, der kann ja erst einmal mit einzelnen Elementen beginnen.

Tantra Massage – das Wichtigste im Überblick:

1. Eine Tantra Massage ist kein Event-Sex: Es geht um Entspannung und darum, sich spüren!

2. Der Orgasmus steht nicht im Mittelpunkt.

3. Achtsamkeit für deinen Partner, viel Zeit und eine tiefe Atmung müssen sein.

4. Kommuniziert miteinander: Was will der oder die Massierte – und was nicht?

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5. Der Gebende gibt, der Nehmende nimmt.

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Bildquelle: GettyImages/South_agency

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