Die Ergebnisse dieser Studie haben uns echt überrascht! Viele Frauen, die sich dazu entschließen, beim Sex keine Kondome mehr zu benutzen, machen dies nicht etwa, weil sie schon lange mit ihrem Partner zusammen sind und/oder sich ein Kind wünschen. Ihre Einwände gegen die schützenden Präservative haben ganz andere Gründe – die teilweise sogar auf falschen Informationen beruhen. Dass dieses Halbwissen gefährlich sein kann, müssen wir wohl keinem sagen… oder vielleicht doch?!
Für die Studie, die in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Journal of Sex Research“ veröffentlicht wurde, befragten die Forscher 25 junge Frauen zwischen 18 und 24 Jahren zu ihren Verhütungsangewohnheiten. Nur zwei dieser Frauen gaben an, dass ihnen die ständige Verhütung mit Kondomen wichtig sei. Wie kommt es, dass das Kondom bei jungen Frauen so einen schlechten Ruf zu haben scheint? Die Wissenschaftler konnten dafür 5 Gründe ausfindig machen, die leider auf Missverständnissen beruhen.
5 Gründe, warum junge Frauen keine Kondome benutzen wollen
#1 Man kann von Kondomen eine Blasenentzündung bekommen
Wie es zu diesem Vorurteil kommen kann, ist uns nicht ganz klar. Fest steht, dass Kondome eine Blasenentzündung durch Sex weder wahrscheinlicher, noch unwahrscheinlicher machen. Diese entsteht nämlich, entgegen der gängigen Vermutung, meist nicht durch die Bakterien des Mannes, sondern durch die Bewegung beim Sex, die die Scheidenbakterien der Frau zur Harnröhre transportieren.
#2 Sex mit Kondom fühlt sich nicht so gut an
Na gut, diesen Punkt können wir vielleicht noch irgendwie durchgehen lassen… Aber auch nur irgendwie. Es gibt mittlerweile eine so große Auswahl an Kondomen (gefühlsecht, extra-dünn, mit Noppen, verschiedene Geschmacksrichtungen, verschiedene Materialien…), dass wohl für jeden etwas dabei sein sollte. Außerdem: Wenn du schon findest, dass sich Sex mit Kondomen schlecht anfühlt, warte erstmal, wie es sich anfühlt, wenn du es weglässt und dir Tripper oder Genitalherpes einfängst.
#3 Kondome braucht man nur an den fruchtbaren Tagen
Sollte das auch deiner Meinung entsprechen, denk nochmal drüber nach: Abgesehen davon, dass Kondome neben Schwangerschaften auch Geschlechtskrankheiten verhindern können, kann es nämlich auch einige Zeit nach deinem Eisprung noch dazu kommen, dass du schwanger wirst.
#4 In festen Beziehungen braucht man keine Kondome
Selbst wenn du und dein Partner euch gegenseitig vertraut: Wenn ihr schon vor eurer Beziehung sexuell aktiv wart, lasst euch immer erst auf mögliche Geschlechtskrankheiten testen, bevor ihr aufhört, mit Kondomen zu verhüten. Manchmal wissen Personen nicht, dass sie infiziert sind, weil einige Krankheiten, wie beispielsweise HPV, lange Zeit ohne Symptome bleiben können. Aber auch in langen Beziehungen können Kondome die Wahl Nummer Eins sein. Denn einige Frauen wollen keine hormonellen Verhütungsmethoden benutzen oder vertragen sie einfach nicht.
#5 Kondome sind zu unsicher
Alle, die „Friends“ gesehen haben, werden dieses Argument zumindest im Ansatz nachvollziehen können. Denn Kondome sind „nur“ zu 98% sicher – selbst wenn man sie richtig benutzt.
Trotzdem sind Kondome die einzige Möglichkeit sich vor Geschlechtskrankheiten zu schützen. Es sei denn, ihr bevorzugt Abstinenz.
Also, Leute: Safety first! Ihr werdet es nicht bereuen!
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