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Safer Sex

Sex ohne Kondom: 8 To-dos vor dem Geschlechtsverkehr ohne Gummi!

Sex ohne Kondom: Das musst du dann beachten

Die Frage, ob Sex ohne Kondom wirklich besser ist, wird schon immer heiß diskutiert. Die meisten Männer schwören ja, dass sie ohne viel mehr spüren würden. Doch merken auch Frauen einen Unterschied oder ist das alles Quatsch? Bevor du dir diese Frage stellst und dich generell dazu entscheidest, ohne Gummi Sex zu haben, solltest du einige Dinge unbedingt klären. Welche das sind und wann du besser ein Kondom benutzen solltest, erfährst du hier.

Dass Kondome der einzige wirkliche Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten sind, sollte jedem klar sein. Für das Verhindern einer ungewollten Schwangerschaft gibt es viele Möglichkeiten, doch gerade bei neuen Sexualpartner*innen sollte generell nie auf ein Kondom verzichtet werden, ob der Sex sich nun ohne besser anfühlt oder nicht. Dennoch gibt es natürlich viele Menschen, die aufs Gummi verzichten, vor allem, um mehr zu spüren.

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Warum überhaupt ohne Kondom Sex haben?

Die School of Public Health von der Indiana University Bloomington hat genauer untersucht, ob Sex mit Kondom tatsächlich weniger genossen wird. Und das Ergebnis dürfte viele überraschen. Denn die Daten zeigen, dass die Befragten den Sex gleichermaßen erregend und lustvoll empfanden. Sowohl mit, als auch ohne Kondome und/oder Gleitgel. Beides hatte keinen Einfluss auf die Erektion des Mannes. Jede vierte Frau gab sogar an, dass sie unsicher war, ob Gleitgel auf dem Kondom war und welche Art von Kondom benutzt wurde. Dennoch hält sich der Mythos, dass Sex ohne Kondom einfach besser sei. Spätestens wenn der Kinderwunsch ansteht, musst du eh darauf verzichten. Bis dahin solltest du dir das allerdings immer zwei Mal überlegen, um dich grundsätzlich bestmöglich zu schützen.

Das sind die 8 To-dos vor dem Sex ohne Kondom

Sie sind der beste Schutz vor Geschlechtskrankheiten, benötigen keinen vorherigen Gang zum Arzt und finden überall Platz, um immer griffbereit zu sein: Kondome. Erschreckenderweise haben dennoch 11 Millionen Deutsche Sex ohne Kondom. Die Gründe dafür sind vielfältig und zum Teil auch bizarr. So ergab eine Studie britischer Wissenschaftler*innen, dass Männer dazu neigen, eher mit attraktiven Frauen Sex ohne Kondom zu haben. Viele Herren der Schöpfung begründen ihren Verzicht auf ein Gummi ebenso nach wie vor mit der Haltung, dass Sex ohne Kondom besser bzw. gefühlsechter sei. Genauso verlieren aber auch Paare, nachdem sie sich bereites einige Zeit gedatet haben, den Gefallen an Kondomen und machen es lieber ohne Gummi. Bevor du selbst den Schritt wagst, gibt es allerdings einige Dinge, über die du nachdenken solltest.

Setze dich mit Geschlechtskrankheiten auseinander

Geschlechtskrankheiten sind extrem weit verbreitet. Die Hälfte aller Erwachsenen wird mindestens eine bekommen, bevor sie ihr 25. Lebensjahr erreichen, so heißt es. Experten sind außerdem davon überzeugt, dass so gut wie jeder, der sexuell aktiv ist, Humane Papillomviren (HPV) bekommen wird – die häufigsten sexuell übertragenen Viren der Welt. Dabei ist es unmöglich, mit dem bloßen Auge zu erkennen, ob jemand eine sexuell übertragbare Infektion hat, da die meisten keine Anzeichen mit sich bringen. Nur weil jemand gut angezogen ist, du ihm bzw. ihr komplett vertraust oder du nichts Ungewöhnliches an seinen bzw. ihren Genitalien feststellen kannst, heißt das noch lange nicht, dass diese Person keine Geschlechtskrankheit hat.

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Kenne die STI-Standardtests

Bei jedem, der jemals Vaginal-, Oral-, oder Analsex ohne Gummi hatte, besteht ein Risiko für sexuell übertragbare Infektionen (STI). Und da auch Kondome kein Schutz gegen alle Geschlechtskrankheiten sind, besteht sogar ein Risiko, wenn du immer Kondome benutzt hast. Welche der STI-Standardtests du machen solltest, hängt von deinem Geschlecht, deinem Alter und deiner sexuellen Historie ab:

  • Mindestens einmal testen lassen, solltest du dich auf HIV – mehrmals bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr.
  • Wenn du eine sexuell aktive Frau um die 24 oder jünger bist, solltest du dich jährlich auf Chlamydien und Tripper testen lassen.
  • Weitere Geschlechtskrankheiten, auf die du dich testen lassen könntest, sind zum Beispiel Syphilis, Trichomoniasis, Genitalherpes, Hepatitis B und C oder HPV.

Mache die Tests, die du brauchst, rechtzeitig

Die Definition von „auf alles testen“ variiert von Arzt zu Arzt, weshalb es so wichtig ist, dass du genau weißt, worauf du getestet werden möchtest. Auch der Zeitpunkt der Tests spielt eine große Rolle, weil viele Geschlechtskrankheiten nicht unmittelbar nach dem ungeschützten Sex sichtbar sind. Tatsächlich kann es bei manchem Krankheiten bis zu drei Monate dauern, bis sie erkennbar sind, zum Beispiel bei HIV. Achte also darauf, dass du mit deinem Arzt ebenso über den besten Zeitraum für den jeweiligen Test sprichst, nachdem du ungeschützten Sex hattest. Manche Tests müssen wiederholt werden, um sicherzugehen, dass die Ergebnisse richtig sind.

Sprich über deine Test-Ergebnisse

Ob du die STI-Tests alleine oder gemeinsam mit deinem Partner oder deiner Partnerin machst, bleibt dir überlassen. In jedem Fall solltet ihr sie aber beide machen und anschließend miteinander über die Ergebnisse sprechen. Die Realität sieht höchstwahrscheinlich so aus, dass einer oder beide eine Geschlechtskrankheit haben könnten. Bakterielle STIs wie Chlamydien können in der Regel einfach durch Antibiotika behandelt werden. Virale STIs, wie Herpes oder HIV können für immer in deinem Körper bleiben, aber gut mit Medikamenten in den Griff bekommen werden. Falls du eine virale STI hast, kommt es auf dich und deine*n Partner*in an zu entscheiden, ob ihr Sex ohne Kondom haben möchtet oder nicht. Wie auch immer ihr euch entscheidet: Es ist wichtig das Risiko zu kennen, dass ihr eingeht und eine durchdachte Entscheidung zu treffen.

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Sei im besten Fall in einer festen Beziehung

Die beste Ausgangsbasis für Sex ohne Gummi ist es, in einer festen Beziehung zu sein und dieser Person zu vertrauen. Egal ob du monogam bist oder nicht: Sei dir im Klaren darüber, wie eure Vereinbarung aussieht. Falls du Probleme damit hast, das „Wo stehen wir?“-Gespräch zu führen, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass du dich in dieser Beziehung nicht komplett wohl fühlst. Falls dem so ist, stell dir die folgenden drei Fragen:

  1. Ist es okay für mich, ungeschützten Sex mit einer Person zu haben, mit der ich nicht über unsere Beziehung sprechen kann?
  2. Vertraue ich darauf, dass mein Partner sich um mein Wohlbefinden sorgt?
  3. Vertraue ich dieser Person, dass sie mir die Wahrheit über ihre STI-Tests sagt?
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Sei dir sicher, dass du es für dich tust

Sich dazu zu entscheiden, Sex ohne Kondom zu haben, ist eine große Sache – du solltest dir also sicher sein, dass du es machst, weil du es möchtest. Wer wirklich verliebt ist, tut manchmal alles, um seinen Schatz glücklich zu machen. Wenn du aber nicht auf deine eigenen Bedürfnisse in einer Beziehung sowie auf deine Gesundheit achtest, sondern nur versuchst deinen Gegenüber zufriedenzustellen, kann dich das irgendwann einholen. Denk immer daran, dass jemand, dem du wirklich wichtig bist, dich nicht unter Druck setzten würde, etwas zu tun, womit du dich nicht wohlfühlst. Auf Drängen deines Partners oder deiner Partnerin kein Kondom zu benutzen, wird ihm oder ihr nicht das Gefühl geben, sich dir verbundener zu fühlen oder sich mehr in dich zu verlieben, als er*sie es ohnehin tut. Sex ohne Gummi bedeutet ein Risiko, für das du dich bewusst und nur mit einem Wohlgefühl entscheiden solltest.

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Plane deine Verhütung voraus

Wenn Kondome bisher dein Hauptverhütungsmittel waren, solltest du rechtzeitig eine alternative Verhütungsmethode finden, bevor du Sex ohne Gummi hast. Denn der Coitus Interruptus ist keine sichere Verhütungsmethode. Durch den Lusttropfen kann es trotzdem zu einer Schwangerschaft kommen. Wie wäre es stattdessen zum Beispiel mit der Mini- oder Mikropille? Neben diversen weiteren hormonellen Verhütungsmitteln ist aber auch eine Verhütung ohne Hormone möglich. Informiere dich am besten bei deinem Frauenarzt über alle Möglichkeiten und entscheide dann, welche Variante am besten zu dir passt.

Hab weiterhin ein Gummi griffbereit

Die häufigsten ungewollten Schwangerschaften passieren während des Wechsels der Verhütungsmethode. Informiere dich deshalb genau, ab wann die Wirkung deiner neuen Methode einsetzt und der volle Empfängnisschutz gegeben ist. Nimmst du zum Beispiel seit neuestem die Antibabypille, solltest du wissen, ab wann die Pille wirkt. Um auf Nummer Sicher zu gehen, solltest du in der Übergangsphase bzw. bis dein neues Verhütungsmittel wirkt, keinesfalls auf ein zusätzliches Kondom verzichten.

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Sex ohne Kondom: Was denken eigentlich die Männer?

Wie bereits erwähnt, haben viele zu dem Thema „Sex mit Kondom: besser oder nicht?“ eine Meinung — vor allem die Männer. Einige sind der Ansicht, dass sie viel mehr spüren würden, wenn sie mit einer Frau schlafen und das Kondom weglassen. Das liegt daran, dass die Latexschicht die Intensität der Reibung des Penis‘ in der Vagina und somit auch die Empfindungen oder sogar den Orgasmus vermindern kann. Es kommt jedoch auch immer auf die Qualität und Beschaffenheit des Materials an. Mittlerweile gibt es viele Hersteller, die damit werben, dass ihre Kondome besonders dünn und gefühlsecht seien. In manchen Fällen kann die unterdrückte Empfindsamkeit am Penis jedoch auch an einem zu engen oder kleinen Kondom liegen: Bestimmte Nervenbahnen werden dann quasi „abgeschnürt“. Ob ein Mann beim Sex ohne Kondom viel mehr Spaß hat und ihn so letztendlich als besser empfindet, ist bei jedem anders: Die einen sind radikal und halten gar nichts von den Gummis, während manch andere so gut wie keinen Unterschied merken. Interessant ist jedoch, dass Männer eher dazu neigen, bei attraktiven Frauen auf ein Kondom zu verzichten.

Sex ohne Kondom: Was denken die Frauen?

„Ich finde, es gibt einen riesen Unterschied zwischen mit und ohne ... ohne fühlt's sich viel intensiver an.“ oder „Ohne Gummi fühle ich persönlich die Details eines Penis' viel intensiver“, sind auch Meinungen, die bei Frauen vertreten sind. Einige spüren ebenfalls wie die Männer einen Unterschied in der Reibung (was in manchen Fällen aber auch auf die Kondomsorte ankommt) und finden es daher besser, auf ein Gummi zu verzichten. Die Pille ist hier das beliebteste Verhütungsmittel und schützt sogar noch sicherer vor einer Schwangerschaft, als ein Kondom. Für andere fühlt sich Sex mit Kondom jedoch fast genauso gut an wie Sex ohne. Schließlich befinden sich im Inneren ihrer Vagina nicht solch feinfühlige Nerven wie am Penis. Es gibt übrigens auch viele Frauen, die Sex MIT Kondom vor allem aus praktischen Gründen bevorzugen: So können sie nach dem Samenerguss des Mannes ruhig liegen bleiben und müssen sich des Spermas nicht auf der Toilette entledigen.

Wenn du jetzt das Gefühl hast, auf Sex ohne Gummi vorerst doch lieber noch verzichten zu wollen, dann ist das in Ordnung. Wir wollen dich hier nicht ermuntern, das Kondom wegzulassen. Und über das Vorurteil, Sex ohne Kondom würde sich besser anfühlen, streiten sich ja eh die Geister.

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Bildquelle: Getty Images / Keith Brofsky

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