Hast du schon mal den Begriff Vanillasex gehört und ihn vielleicht sogar selbst praktiziert? Was im ersten Moment irgendwie nach etwas Besonderem klingt, ist es für manche Menschen gar nicht – im Gegenteil. Wir erklären dir, was Vanillasex ist und wie er zur Zerreißprobe für die ein oder andere Partnerschaft werden kann.
Sexuelle Tabus nehmen immer mehr ab. Mittlerweile werden auch in vielen Normalo-Haushalten BDSM-Praktiken in der Light-Version ausgeübt. Wer jedoch ein absoluter Liebhaber devoter oder im wahrsten Sinne des Wortes fesselnder Sexspiele ist, der steht auf alles, nur nicht Vanillasex – womit vor allem ganz gewöhnlicher Sex ohne Extras gemeint ist. Er steht somit im absoluten Kontrast zu dem, was sich Menschen à la Christian Grey in einer Partnerschaft wünschen und auch praktizieren.
Was ist Vanillasex?
Vanillasex beschreibt im weitesten Sinne jede Sexpraktik, die nichts mit Sadomaso, Bondage oder bestimmten Fetischen zu tun hat. Also ganz einfach simplen Sex ohne Schnickschnack, manchmal auch Blümchensex genannt. Der Begriff kommt aus dem Englischen und wurde von „vanilla ice“ abgeleitet. Vanille wird allgemeinhin als gewöhnlichste Eissorte bezeichnet, die weltweit am meisten gegessen und oft ohne Extras serviert wird. Genauso ist auch Vanillasex. Im Gegensatz zum BDSM findet hier kein Kontrollaustausch statt, es wird also niemand erniedrigt oder sexuell bestraft.
Vanillasex = langweilig?
Liebhaber von BDSM nutzen den Begriff Vanillasex häufig als abwertend für den, in ihren Augen langweiligen, Sex der breiten Masse. Wer mit seinem Partner im Bett keinerlei Experimente wagt und nicht einmal über seine sexuellen Gelüste spricht, gilt für sie als prüde. Die meisten Menschen müssen jedoch erst einmal eine gewisse sexuelle Erfahrung sammeln und Vertrauen zu ihrem Partner aufbauen, bevor sie bestimmte Vorlieben entdecken und auch ausleben können. Sextoys, Rollenspiele und andere Dinge können dafür sorgen, dass der Sex versauter wird; sofern es denn gewünscht ist.
Weitere Ideen, wie du dein Sexleben aufpeppen und dich somit ein Stück weit vom Vanillasex entfernen kannst, erfährst du im Video. Vorsicht! Nummer 3 hat es ganz schön in sich!
Übrigens: Nicht jeder kommt mit seiner Vorliebe für BDSM auch wirklich klar. Entwickelt man Schuldgefühle beim Entdecken dieser Neigung, nennt man dies Vanilla-Schub. Alle Spuren dieser Gelüste werden daher aus dem Leben verbannt.
Vanillasex als Belastung für die Beziehung
Wer offen auf ausgefallene Sexpraktiken steht, kann mitunter Probleme damit haben, wenn sein Partner eher konventionellen Sex bevorzugt. Denn dies verhindert, dass die eigenen Vorlieben ausgelebt werden können, was eine Belastung für die Partnerschaft werden kann. Der Sex wird dann manchmal als langweilig und wenig aufregend empfunden. Die Befriedigung kann ausbleiben, da ein Teil der eigenen Sexualität unterdrückt wird. Viele BDSM-Liebhaber können auch in einer Vanilla-Beziehung glücklich sein, manche jedoch nicht. So kann es zu Seitensprüngen und heimlichen Treffen mit Gleichgesinnten kommen. Bevor es jedoch überhaupt so weit kommt, sollten unbedingt offene Gespräche mit dem „Vanilla“ geführt werden. Entweder lässt er dem Partner einen gewissen Freiraum zum Ausleben seiner Fantasien (zum Beispiel im Swingerclub) oder er geht den Kompromiss ein, vielleicht selbst einmal manche dieser Praktiken auszuprobieren, so weit er es selbst auch möchte.
Dein Partner steht auf BDSM, für dich darf es gerne sanfter zugehen? Das kann ein Grund für einen Seitensprung sein, muss es aber natürlich nicht. In unserer Bilderstrecke verraten 9 Männer offen und ehrlich, warum sie fremdgegangen sind:
Eine Vanilla-Beziehung ist nicht für jeden etwas, ebenso wenig wie jeder auf BDSM steht. Letztendlich müssen beide Partner gemeinsam oder auch getrennt den Weg finden, der für sie am besten ist und zur größtmöglichen Erfüllung führt.
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