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Ohne Kondom

Stealthing: Dieser Sextrend ist ein Verbrechen!

Mann im Bett mit Kondom

Zum Sex gehören immer zwei. Wenn einer nicht einverstanden ist, handelt es sich um eine Vergewaltigung. Auch der fragwürdige neue Sextrend „Stealthing“ ist – wie ein Schweizer Gericht nun entschied – ein Sexverbrechen.

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Nach dem bereits echt bescheuerten Sex-Roulette macht nun ein neuer gefährlicher Sextrend die Runde. „Stealthing“ beschreibt eine Sexpraktik, bei der Männer entweder vor dem Sex das Kondom beschädigen oder es während des Akts ungefragt abziehen – natürlich wohlwissend, welche Risiken für die Sexpartnerin damit einhergehen können.

Kondom wird mit Nadel zerstochen
Beim Stealthing wird ein Kondom zerstochen oder entfernt.

Eine neue Studie von Alexandra Brodsky, die im „Columbia Journal of Gender and Law“ veröffentlicht wurde, beschreibt, dass die „nicht-einvernehmliche Entfernung des Kondoms während des Verkehrs die Opfer den gesundheitlichen Risiken einer Schwangerschaft oder Krankheit aussetzt und von vielen als schwerwiegende Verletzung der Würde und Selbstbestimmtheit angesehen wird“. Dennoch pochten viele Männer auf ihr Recht, beim Sex kein Kondom tragen zu wollen.

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Männer sehen Stealthing als ihr Recht

Brodsky betont in ihrer Studie, dass es im Internet sogar Gruppen gebe, die Stealthing als gutes Recht des Mannes verteidigen und in denen sich die Verfechter dieser Sexpraktik Tipps und Ratschläge erteilen, wie sie Stealthing betreiben können. Die Studie soll Aufmerksamkeit für diese Problematik generieren und dabei helfen, dass Gesetze gegen das Entfernen und Beschädigen eines Kondoms erhoben werden. Selbst wenn der Sex einvernehmlich stattfindet – wenn eine Frau dem Geschlechtsverkehr mit Kondom zustimmt, dieses aber gegen ihren Willen unwirksam gemacht wird, handelt es sich um ein „an Vergewaltigung grenzendes“ Verbrechen. So sah das auch ein Schweizer Gericht. Im Januar 2017 wurde ein 47-jähriger Mann, der während des Verkehrs das Kondom entfernte, der Vergewaltigung schuldig gesprochen.

Dass Stealthing nicht nur moralisch verwerflich, sondern sogar richtig gefährlich werden kann, sollte allen klar sein. Eine ungewollte Schwangerschaft oder die Verbreitung von sexuell übertragbaren Krankheiten absichtlich zu riskieren, ist absolut daneben!

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Bildquellen: iStock/joloei, iStock/sasimoto

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