Keine Ahnung, was Schwedisch im Bett heißt? Bei Französisch kommen wir ja in der Regel noch mit und wissen, was zu tun oder zu genießen ist. Es gibt aber darüber hinaus eine lange Reihe an Liebespraktiken und Sexstellungen, die nach einzelnen Ländern beziehungsweise Nationalitäten benannt wurden und als solche der Orientierung dienen.
Dass diese Praktiken nichts mit den Ländern zu tun haben, stört nicht. Unsere kleine Aufklärungsreise um die Welt hält so manche Inspirationen bereit.
Die Sexpraktiken der Länder
Die Reise beginnt in der Heimat. Unter Deutsch verstehen wir erwartungsgemäß die klassische Missionarsstellung – er oben, Du unten. Das muss ja keineswegs langweilig sein, denn sie kann vielfältig abgewandelt werden. Die Missionarsstellung ist in Deutschland die häufigste Sexstellung. Früher wurde Deutsch übrigens als Synonym für Sadomasochismus-Praktiken angewendet, was auf das Dritte Reich zurückgeht.
Die summieren sich heute unter Bezeichnung Englisch: Hier geht es um sadomasochistische Sexualpraktiken und Rollenspiele, bei denen ein dominanter Partner den anderen Part unterwirft. Dabei kommen etwa Schläge auf den nackten Hintern, Schlagen mit einer Peitsche, Erziehungsspiele, Spanking oder Bondage, also Fesselspiele zum Einsatz. Das heutige Englisch ist also das frühere Deutsch.
Beim Schwedischen Bettspiel geleiten Du und Dein Partner euch gegenseitig mit der Hand oder einem Sex-Spielzeug in Fahrt und auch gern bis ans Ziel. Darüber hinaus kann damit auch eine das Kommen beschleunigende Praxis gemeint sein, bei der Du die Vorhaut seines Penis zurückziehst, wenn er in Dich eindringt. Das erhöht die Sensibilität seiner nun freiliegenden Eichel und er rast in hohem Tempo zum Orgasmus. Wenn Du Druck auf die Peniswurzel ausübst, lässt sich die Erektion des Partners noch verstärken.
Unter Finnisch wird besonders heißer Sex verstanden. Allerdings kommt die Hitze vor allem durch die Sauna zustande, in der der Geschlechtsverkehr vollzogen wird. Nicht ganz ungefährlich: Man sollte stets das Risiko eines Kreislaufzusammenbruchs im Kopf behalten.
Sexpraktiken im Süden
Ein weiterer Klassiker wird von unseren direkten Nachbarn repräsentiert: Den Franzosen. Bei Französisch weiß wohl jede und jeder, was gemeint ist – Oralverkehr bei ihm oder ihr, also entweder die Fellatio oder eben der Cunnilingus. Dabei können Du und Dein Partner euch auch gleichzeitig gegenseitig in der beliebten 69er-Stellung verwöhnen.
Noch weiter südlich in Spanien „verorten" wir gemeinhin den Busensex. Spanisch ist besonders bei den Männern beliebt, denn sie quetschen ihren Penis zwischen die Brüste der Partnerin, die diesen damit massiert. Durch die Reibung kommt er zum Höhepunkt. Mit einem kleinen Busen könnte das allerdings schwierig gestalten. Besonders beliebt sind bei den Männern, die auf Spanisch stehen, verständlicherweise Frauen die einen sehr großen Busen haben. Die Technik wird übrigens auch als Mammalverkehr oder Intermammal bezeichnet, das sich vom lateinischen 'Mammal' ableitet und 'Säuger' bedeutet.
Von den benachbarten Portugiesen leitet sich die Sexpraktik ab, bei der die Partnerin auf den Partner sitzt und ihm dabei den Rücken zuwendet – bekannt auch als die umgekehrte Reiterstellung.
Unter Italienisch wiederum versteht man die Zuhilfenahme ihrer Achselhöhle: Das Glied des Mannes wird dabei in der Achselhöhle stimuliert. Der ausgeübte Druck kann dabei variieren und der Partner unterschiedlich stark stimuliert werden. Diese sollte man möglichst frisch rasiert haben.
Sexpraktiken orthodox?
Griechisch steht für Analverkehr. Es wird allgemein vermutet, dass die Bezeichnung noch aus der Zeit der Antike herrührt, als sexuelle Beziehungen zwischen Männern gang und gäbe waren. Bei dieser Art des Geschlechtsverkehrs gilt es, besonders behutsam und hygienisch vorzugehen.
Unter Russisch summieren sich zwei Bedeutungen:
- Zum einen versteht man darunter Schenkelverkehr: Dabei wird sein Penis zwischen den Schenkeln seiner Partnerin massiert und stimuliert.
- Gemeint sein kann aber auch eine erotische Massage der Geschlechtsregion und des Anus mit viel Öl oder Seife. Vorteil: Egal wie, eine Schwangerschaft ist ausgeschlossen.
Beider Albanischen Art zu lieben wiederum kann die Frau sein Glied mit der Kniekehle befriedigen. Gleitgel sollte auf jeden Fall dazu verwendet werden.
Als etwas verstörend mag der eine oder andere Serbisch bezeichnen: Dabei geht es um simulierte Vergewaltigungen und Vergewaltigungsfantasien. Ihren Ursprung hat die Bezeichnung in der BDSM-Szene de 90er Jahre. Hintergrund ist der Jugoslawien-Krieg mit seinen vielen Vergewaltigungs-Opfern. Viele Menschen empfinden die Bezeichnung daher als extrem unpassend und verletzend.
Orientalische Spezialitäten
Arabisch seid Ihr zugange, wenn Dein Partner seinen Penis in warmes Wasser oder Öl taucht, bevor er in Dich eindringt. So wird die Durchblutung Eurer beider Geschlechtsorgane angeregt. Das wirkt natürlich anregend. Das Wasser oder Öl darf aber nicht zu heiß sein. Arabisch wird darüber hinaus auch als Synonym für Analverkehr genutzt.
Beim Türkischen Sex handelt es sich um ein Rollenspiel: Dabei ziert sich die Frau anfangs, weshalb ihr die Hände zusammen gebunden werden. So kann sie sich nicht wehren und wird sozusagen gefügig gemacht.
Mongolisch: Bei dieser Sexpraktik wird der Penis zwischen den Pobacken des Partners zum Höhepunkt gebracht, allerdings ohne dabei einzudringen. Auch das Aneinanderreiben der Pobacken kann damit gemeint sein.
Asiatische Sexpraktiken
Indisch ist eher etwas für Fortgeschrittene und Trainierte, die gern exotisch lieben: Man versteht darunter komplizierte Stellungen mit anstrengenden Verrenkungen, wie sie im Kamasutra gelehrt werden.
Thailändisch kann als ideales Vorspiel angewendet werden: Ihr reibt euch mit viel Öl ein und massiert Euch gegenseitig. Der Clou dabei: Der Einsatz der Hände ist tabu. Nur eure nackten Körper kommen zum Einsatz bei dieser ganz besonderen Ganzkörpermassage. Natürlich darf diese Praktik auch gerne zum Höhepunkt führen. Mit der traditionellen Thai-Massage hat diese Sexpraktik nichts zu tun.
Nicht jedermanns beziehungswiese jederfraus Sache ist vermutlich Japanisch. Darunter verstehen wir die sogenannten Golden Showers. Dabei wird Das Gesicht des Sexualpartners mit Urin, manchmal auch mit Sperma, bespritzt.
Es gibt also eine lange Reihe an Sexpraktiken, die gemeinhin mit Ländern in Verbindung gebracht werden, mal mit sinnvollen und nachvollziehbaren Herleitungen, mal eher geschmacklos. Auf jeden Fall hast Du auf der erotischen Reise um die Welt sicher so einige Einblicke erhalten und kannst Dir das richtige für Dich und Deinen Partner heraussuchen. Eine Weltreise mal anders.
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