Nicht gerade wenige Männer leiden unter vorzeitigem Samenerguss oder können sich kaum zügeln. Wenn er im Bett dauerhaft zu früh kommt, bleibt auch unsere Befriedigung auf der Strecke. Dabei gibt es einiges, was ihr beide tun könnt, um seinen Höhepunkt zu verlängern und gemeinsam zu kommen. Hier erfahrt ihr, mit welchen Sex-Techniken man den männlichen Orgasmus verzögern kann, so dass ihr beide etwas davon habt.
Den Orgasmus verzögern: Mehr Genuss, weniger Frust
Ein erfülltes Sexleben zu haben bedeutet, dass beide Partner befriedigt sind. Sex ist jedoch kein Leistungssport und es klappt eben nicht immer, dass auch beide das Ziel erreichen und gemeinsam kommen. Das ist allerdings kein Grund zu verzweifeln, denn es kann von sehr vielen Faktoren abhängen, wann ein Mann seinen Samenerguss hat. Natürlich ist der gemeinsame Höhepunkt dann das Sahnehäubchen. Ihr solltet allerdings grundsätzlich verstehen, welche psychischen und physischen Ursachen es für einen vorzeitigen Samenerguss gibt.
Was bedeutet eigentlich „zu früh“?
Grundsätzlich ist es schwer zu sagen, wann ein Samenerguss erfolgen muss. Für uns Frauen kommt er zu früh, wenn wir keine Chance hatten, einen Orgasmus zu bekommen. Manchmal passiert es, dass er bereits kommt, wenn er gerade erst eingedrungen ist, also bereits nach wenigen Sekunden. So schnell sind Frauen nur in den wenigsten Fällen, wobei eine Frau zahlreiche Möglichkeiten hat, einen Orgasmus zu bekommen. Laut Weltgesundheitsorganisation sind 15 Sekunden und weniger „zu früh“, obwohl Mediziner auch von einer Minute reden. Ihr solltet seine Ejakulation jedoch nicht mit der Uhr stoppen. Hier handelt es sich nur um Richtwerte.
Darum können Männer zu früh kommen:
- Erektile Dysfunktion: Wenn der Mann unter Erektionsstörungen leidet, kann es sein, dass der Penis nicht hart genug wird, vorzeitig erschlafft oder er auch an einem frühzeitigen Samenerguss leidet.
- Nebenwirkung von Medikamenten oder Drogen: Bestimmte Medikamente oder Rauschmittel können sich negativ auf die Manneskraft auswirken und dazu führen, dass er häufig zu schnell kommt.
- Diabetes Mellitus: Bei Männern mit der Zuckerkrankheit können Erektionsstörungen häufiger vorkommen, da sich erhöhte Blutzuckerwerte auf die Gefäße auswirken und diese schädigen können.
- Harnwegserkrankungen: Erkrankungen der Harnwege wirken sich oft auf den Samenerguss aus.
- Psychischer Stress, Beziehungsprobleme und Versagensängste: Viele Männer machen sich selbst zu viel Druck und haben eine zu hohe Erwartungshaltung an ihren Penis. Auch wenn es im Büro grad sehr stressig ist oder es private Probleme gibt, wirkt sich das viel mehr auf den sexuellen Genuss aus, als man denken würde.
- Längere sexuelle Abstinenz: Viele Männer, die lange keinen Sex hatten oder gerade erste sexuelle Erfahrungen sammeln, kommen oft zu früh. Gerade dann kann man durch einige Techniken lernen, den Orgasmus zu verzögern.
Achtung: Ihr solltet nie sofort davon ausgehen, dass bei ihm eine sexuelle Erkrankung vorliegt. Wichtig ist in jedem Fall, dass ihr darüber redet und dem Problem auf den Grund geht. Mit eurer Offenheit fängt euer glückliches Sexleben an. Als Frau solltet ihr ihm zeigen, dass ihr Verständnis für ihn habt. So könnt ihr gemeinsam eine Lösung finden und überlegen, ob der Gang zum Arzt notwendig ist.
Orgasmus verzögern: Das kann ER tun
Auch beim Orgasmus gilt die Devise: Übung macht den Meister. Zunächst ist es wichtig, Stress abzubauen und sich ohne Erwartungsdruck dem Liebesspiel hinzugeben. Den Orgasmus verzögern kann euer Partner, indem er eine der folgenden Techniken regelmäßig anwendet und trainiert. Es geht hier auch nicht nur darum, dass er euch zuerst einen Höhepunkt verschafft, sondern er verstärkt auch die eigene Lust, indem er lernt, wie er sich zügeln kann. Damit wird euer sexuelles Erlebnis viel intensiver!
#1 Die Stop- and Go-Methode
Bei der Stop- and Go-Methode (siehe Edging) geht es darum, sich selbst zu beherrschen und die Phase der intensiven Erregung deutlich zu verlängern. Er übt am besten zunächst allein beim Masturbieren und stimuliert seinen Penis so lange, bis er kurz vor dem Samenerguss ist. Dann stoppt er abrupt und wartet, bis der Ejakulationseffekt vorübergeht. Die Übung hat ihr Ziel erreicht, wenn er dabei mindestens zwei Mal nicht ejakuliert hat. Das ist sicherlich nicht leicht und der Reiz, die Stimulation bis zum Ende durchzuziehen, ist hoch. Man sollte immer daran denken, um wie viel besser es wird, wenn man diese Technik dann auch beim nächsten Sex einsetzen kann.
#2 Die Squeeze-Technik
Der Name „Squeeze“-Technik (englisch für „pressen“ oder „quetschen“) hört sich zunächst etwas unangehm an. Aber keine Angst, diese Technik ist nicht schmerzhaft: Auch hier kann er zunächst allein üben. Er stimuliert sich wieder bis zur höchsten Erregung. Wenn er merkt, dass er gleich kommt, legt er den Daumen und Zeigefinger unterhalb der Eichel um den Penis und drückt kurz 10 – 20 Sekunden leicht zu. Dadurch verschließt er die Harnröhre und stoppt den Ejakulationsdrang. Auch hierbei wird man immer besser, je öfter man es wiederholt.
#3 Der Penisring
Es gibt ein cleveres kleines Hilfsmittel, das die Lust von euch beiden vergrößert – ein Penisring. Ihr streift ihn vor dem Sex über seinen Penis und staut damit den Blutrückfluss. Durch den Blutstau verschafft er sich eine deutlich längere Erektion. Am Anfang ist das Gefühl vielleicht noch seltsam, aber das gibt sich mit der Zeit. Das Ergebnis ist ein längeres Liebesspiel und größeres Durchhaltevermögen. Da manche Penisringe auch über einen zusätzlichen kleinen Vibrator verfügen, kann er euch sogar klitoral befriedigen und ihr habt beide etwas davon.
#4 Training des PC-Muskels
Der PC-Muskel hat nichts mit dem Personal Computer zu tun (falls die Männer, die hier jetzt mitlesen, in die falsche Richtung denken sollten). Der „Musculus pubococcygeus“ ist ein Teil des männlichen Beckenbodens. Beim Beckenbodentraining lernt euer Partner, diesen Muskel bewusst wahrzunehmen und zu trainieren. So können nicht nur Frauen ihren Orgasmus verzögern, sondern auch Männer.
Den PC-Muskel spürt er, wenn er beim Urinieren kurz innehält. Er befindet sich zwischen Hoden und Anus und kontrolliert das Öffnen und Schließen von Harnröhre, Samenkanal und Anus. Zunächst beginnt er am besten damit, beim Urinieren den Strahl kurzzeitig immer wieder zu unterbrechen. So lernt er, diesen Muskel zu spüren. Das kann zunächst auch etwas unangenehm sein, lohnt sich aber, wenn man es öfter wiederholt.
Eine weitere Übung, die er bequem zu Hause machen kann, ist das Beckenheben:
- Er legt sich entspannt auf den Rücken und stellt Beine und Füße hüftbreit auf.
- Die Arme liegen locker neben dem Körper und die Handflächen zeigen nach unten.
- Jetzt spannt er den Beckenboden an, atmet aus und hebt das Becken vom Boden nach oben bis sein Körper eine gerade Linie bildet.
- Nun sollte er für 10 Sekunden die Spannung halten und das Becken wieder langsam absenken.
- Diese Übung wiederholt man am besten mindestens 10 Mal.
#5 Medikamente
Wenn sich durch die genannten Übungen nichts ändert, kann der Arzt auch Medikamente verschreiben. Dies sollte jedoch nur die letzte Möglichkeit darstellen. Es gibt mittlerweile einige Medikamente gegen frühzeitigen Samenerguss. Ein Urologe wird sie dann verschreiben, wenn er dafür eine medizinische Notwendigkeit sieht. In den meisten Fällen handelt es sich wirklich nur um eine Kopfsache und die richtigen Kniffe.
Video: Was du noch nicht über den männlichen Penis wusstest
Orgasmus verzögern: Das kann SIE tun
Natürlich könnt ihr eurem Schatz helfen, seine Lust zu zügeln. Sex ist keine Einbahnstraße. Greift einfach beherzt in den Liebesakt ein und führt ihn ein wenig.
#1 Verständnis füreinander
Es klingt banal, ist aber ungemein wichtig: Seid nicht zornig aufeinander, wenn es im Bett mal nicht klappt und er etwas zu hastig agiert und zu schnell kommt. Schuldzuweisungen bringen euch auch nicht weiter. Seid einfach offen und ehrlich und sprecht darüber, was euch vielleicht stört oder was ihr euch von ihm wünscht. Bedenkt auch, dass ihr ihn schnell demotiviert, wenn ihr zu hohe Erwartungen an ihn habt. Vielleicht weiß er einfach nur nicht, mit welchen Techniken er seine Lust zügeln kann oder geht alles etwas zu schnell an. Dann nehmt ihr das Zepter wortwörtlich in die Hand und zeigt ihm, was er tun kann. Nur Mut!
#2 Gemeinsames kontrolliertes Atmen
Atmen ist sehr wichtig, wenn ihr den Orgasmus verzögern wollt. Findet gemeinsam euren Rhythmus und atmet miteinander. Denn es geht nicht darum, einen Marathon zu gewinnen. Kontrolliertes, langsames Aus- und Einatmen hilft dabei, die Erregung zu drosseln und in die Länge zu ziehen. Üben könnt ihr das vor allem bei einem ausgedehnten Vorspiel. Zieht es mithilfe von Sextoys und gesteuerter Atmung ein wenig mehr in die Länge, so dass die Erregung stufenweise gesteigert wird. So arbeitet ihr euch Schritt für Schritt zum Höhepunkt hin.
#3 Start- und Stopp-Technik
Die oben beschriebene Stop- and Go-Technik lässt sich super in euer Liebesspiel integrieren. Wenn ihr merkt, dass er so erregt ist, dass er gleich kommen wird, rudert ihr zurück, indem ihr seinen Penis herausgleiten lasst und euch ihm ein wenig entzieht. Das macht euren Sex aufregender. Ebenso könnt ihr diese Technik auch mit ihm üben, indem ihr ihm einen Handjob gebt und am Punkt der höchsten Erregung mit der Stimulation aufhört.
#4 Unterstützung beim Squeezen
Mit der Squeeze-Technik könnt ihr seinen Höhepunkt drosseln, indem ihr selbst Hand anlegt, wenn ihr merkt, dass er auf seiner höchsten Erregungskurve ist. Wenn ihr das immer öfter während des Sex' einsetzt, werdet ihr ihn und euch um den Verstand bringen, da es die Lust enorm steigert und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ihr gemeinsam den Höhepunkt erlebt. Achtet nur darauf, nicht zu doll zuzudrücken. Hier sind Gefühl und ein wenig Übung angesagt.
Vielleicht klappt nicht jeder Trick gleich sofort. Aber keine Angst, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Probiert einfach aus, was zu euch passt und vor allem: Habt Spaß dabei! Wir verraten euch übrigens auch, wie Männer einen multiplen Orgasmus bekommen können. Was haltet ihr von unseren Tipps? Verratet uns doch hier euren geheimen Kniff, um ihn um den Verstand zu bringen und die Erregung hinauszuzögern.
Bildquelle: iStock/gpointstudio, vizualni, anilbolukbas, gpointstudio
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